- Grafenhausen
-
Wappen Deutschlandkarte 47.7741666666678.2625895Koordinaten: 47° 46′ N, 8° 16′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Waldshut Höhe: 895 m ü. NN Fläche: 48,55 km² Einwohner: 2.234 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km² Postleitzahl: 79865 Vorwahl: 07748 Kfz-Kennzeichen: WT Gemeindeschlüssel: 08 3 37 039 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Rathausplatz 1
79865 GrafenhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Christian Behringer Lage der Gemeinde Grafenhausen im Landkreis Waldshut Grafenhausen ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der staatlich anerkannte Luftkurort Grafenhausen liegt auf einem Hochplateau des südlichen Hochschwarzwald südlich des Schluchsees zwischen 800 und 1100 Meter Höhe. Etwa 62% des Gemeindegebietes ist bewaldet.
Nachbargemeinden
Grafenhausen grenzt im Norden und Westen an die Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, im Osten an die Stadt Bonndorf im Schwarzwald und im Süden an Ühlingen-Birkendorf.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Grafenhausen mit den bis in die 1970er Jahre selbstständigen Gemeinden Mettenberg und Staufen gehören 23 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.
Zur Gemeinde Grafenhausen in den Grenzen von vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören die Dörfer Grafenhausen, Geroldshofstetten und Rippoldsried, die Weiler Amerstfeld, Balzhausen, Dürrenbühl, Ebersbach, Rötenberg und Schaffhauser Säge, die Zinken Brünlisbach, Rothaus und Signau, die Höfe Schlüchtseehof vorm. Bleiche und Tannenmühle und die Häuser Holzhäusle und Schlüchtmühle. Zur ehemaligen Gemeinde Mettenberg gehören die Dörfer Mettenberg, Buggenried und Seewangen und die Häuser Kaßlett. Zur ehemaligen Gemeinde Staufen gehören das Dorf Staufen, der Weiler Bulgenbach und die Häuser Heidenmühle und Klausenmühle.
In der Gemeinde Grafenhausen in den Grenzen von vor der Gemeindereform der 1970er Jahre liegen die Wüstungen Glashütte, Hettistal, Lanzenfurt, Lantzenhoven und Scheuerhof. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Staufen liegt die Wüstung Bürgle.[2]Geschichte
Die Siedlung Grafenhausen wurde im Jahre 1078 von den Grafen von Nellenburg gegründet. Um 1082 wurde vom Kloster Allerheiligen in Schaffhausen eine Klosterzelle in Grafenhausen errichtet. 1285 gelangte der Ort in den Besitz des Klosters und nach der Reformation in den Besitz der Stadt Schaffhausen. Durch einen Landtausch kam das Dorf 1530 an die Grafen von Stühlingen und nach weiteren Besitzerwechseln im Jahre 1609 an das Kloster St. Blasien und im Zuge der Säkularisation 1806 zum neu geschaffenen Großherzogtum Baden. Kurz zuvor, 1791, gründete der Fürstabt von St. Blasien die Brauerei in Rothaus. 1934 wurden die bis dahin selbständigen Orte Geroldshofstetten, Rippoldsried und Rötenberg eingemeindet, im Rahmen der baden-württembergischen Gebietsreform wurde am 1. Mai 1972 Mettenberg und am 1. April 1974 Staufen eingemeindet.
Politik
Grafenhausen gehört dem Gemeindeverwaltungsverband „Oberes Schlüchttal“ mit Sitz in Ühlingen-Birkendorf an.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 64,1 % (- 2,9) zu folgendem Ergebnis:[3]
Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/- CDU 47,3 % + 0,7 6 ± 0 FWG 40,6 % - 0,4 5 ± 0 SPD 12,1 % - 2,3 1 ± 0 Partnerschaften
Grafenhausen unterhält seit 1973 partnerschaftliche Beziehungen zu Combrit-Sainte Marine in der Bretagne in Frankreich. Am 21. Mai 2004 wurde auch eine Freundschaftsurkunde zwischen der Gemeinde Grafenhausen und der Gemeinde Dörnthal im Freistaat Sachsen unterzeichnet.
Sehenswürdigkeiten
Im Heimatmuseum Hüsli (Karte47.7939713858.2474708558333) zwischen Grafenhausen und dem Ortsteil Rothaus werden verschiedene Alltagsgegenstände des Lebens im Schwarzwald gezeigt. Hier wurden auch Außenaufnahmen für die Fernsehserie "Schwarzwaldklinik" gedreht. Das 1911 im altmodischen Schwarzwälder Stil luxuriös erbaute ehemalige Ferienhaus (und auch späterer Alterswohnsitz) der Berliner Kammer- und Konzertsängerin Helene Siegfried (1866-1966) stellte (von außen) das Haus von Prof. Brinkmann dar. Die Inneneinrichtung wurde von der in Lörrach geborenen Berlinerin aus vielen „echten“ Schwarzwaldhäusern zusammengekauft. Direkt in der Nachbarschaft des "Hüsli" befindet sich die Badische Staatsbrauerei Rothaus, welche ebenfalls besichtigt werden kann.
Ebenfalls in direkter Nähe befindet sich der Rundweg des "Schlühüwana Parks", welcher ausgehend vom Heimatmuseum "Hüsli" zum Schlüchtsee führt und zahlreiche Wurzelfiguren enthält. Die Figuren wurden aus den umgefallenen Baumstümpfen und herausragenden Wurzeln nach dem "Orkan Lothar" geschaffen.
In der Ortsmitte Grafenhausens wurde der Skulpturenpark eingerichtet, welcher Schauplatz des Künstlersymposiums ist, das in einem Turnus von drei Jahren stattfindet und internationale Beteiligung erfährt. Einer der heimischen Künstler ist Simon Stiegeler, welcher nach alter Tradition und modernen Ideen in seiner Werkstatt arbeitet. Simon Stiegeler stellte Arbeiten für die Weltausstellung Expo 2010 zur Verfügung. Die Werkstatt befindet sich zwischen der Katholischen Kirche "St. Fides" und dem Haus des Gastes. Das Haus des Gastes wurde 1987 eingeweiht und beinhaltet neben der Tourist Information die Schwarzwaldhalle (Mehrzweckhalle für Sport und Veranstaltungen) und das Hallenbad "Blubb" mit Saunabereich. Das Hallenbad verfügt über einen Hubboden, weshalb es während den Öffnungszeiten unterschiedliche Wassertiefen gibt.
Ein weiterer sehenswürdiger Ort ist die "Tannenmühle" mit einem nachgebauten Mühlenmuseum, dem Streichelzoo und einer Spielanlage für Kinder.
Zu den Naturdenkmälern in Grafenhausen zählen zahlreiche alte Bäume, welche über die komplette Gemarkung Grafenhausen verstreut sind. Der imposanteste Baum ist die sogenannte Danieltanne, welche zwischen 400 und 500 Jahren alt ist und als dickste Tanne des Schwarzwaldes bezeichnet wird. Sie steht im Naturschutzgebiet Schlüchtsee und bietet ein besonderes Highlight für Wanderer. Alljährlich gehen die Kinder des Grafenhauser Kindergartens zu dieser Tanne, um sie mit den Kinder zu "vermessen".
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Grafenhausen zählt das inzwischen über die Ortsgrenzen hinaus bekannte "Heavy Xmas Festival", welches meist eine Woche vor Weihnachten stattfindet. Das Festival bietet Freunden der härteren Musik die Möglichkeit zu günstigen Eintrittspreisen teilweise international bekannte Musikgruppen zu sehen. Beispielsweise waren folgende Bands bereits in Grafenhausen: Korpiklaani, Powerwolf, Haggard, Eluveitie, Knorkator, Die Apokalyptischen Reiter, Emil Bulls, Disillusion, Van Canto und in 2011 The Ocean, Superbutt, The Smackballz und Guns of Moropolis.
Wirtschaft
Der Fremdenverkehr ist das wichtigste Standbein der örtlichen Wirtschaft. Mit 2040 Gästebetten verbucht die Gemeinde pro Jahr etwa 145.000 Übernachtungen. Größter Gewerbebetrieb in Grafenhausen ist die im Jahr 1791 gegründete Badische Staatsbrauerei Rothaus. Aufgrund der Brauerei und deren Bekanntheitsgrad gewann das Ortsschild immer mehr an Wert, so dass es mehrfach gestohlen wurde. Aufgrund dieser Diebstähle wurde es angeschweißt und einbetoniert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hans Müller von Bulgenbach (* im 15. Jahrhundert; † 12. August 1525), geboren in Bulgenbach, einer der Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg
- Edwin Grüninger (1882–1963), geboren in Mettenberg, badischer Verwaltungsjurist, Landrat des Landkreises Bühl
- Hartmut Rosa (* 15. August 1965 in Lörrach) ist ein deutscher Soziologe und Politikwissenschaftler, der an der Friedrich-Schiller-Universität Jena lehrt.
Sonstiges
Bei dem Landtausch von 1530 blieben etwa 360 ha Wald auf Grafenhausener Gemarkung im Besitz von Schaffhausen. So ist es bis heute; der Wald wird durch einen vom Kanton Schaffhausen besoldeten Förster bewirtschaftet.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 1004–1007
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Weblinks
Commons: Grafenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis WaldshutAlbbruck | Bad Säckingen | Bernau im Schwarzwald | Bonndorf im Schwarzwald | Dachsberg (Südschwarzwald) | Dettighofen | Dogern | Eggingen | Görwihl | Grafenhausen | Häusern | Herrischried | Höchenschwand | Hohentengen am Hochrhein | Ibach | Jestetten | Klettgau | Küssaberg | Lauchringen | Laufenburg (Baden) | Lottstetten | Murg | Rickenbach | St. Blasien | Stühlingen | Todtmoos | Ühlingen-Birkendorf | Waldshut-Tiengen | Wehr | Weilheim | Wutach | Wutöschingen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Grafenhausen — Grafenhausen … Wikipédia en Français
Gräfenhausen — ist der Ortsname von Gräfenhausen in Rheinland Pfalz, Ortsteil von Annweiler am Trifels, siehe Gräfenhausen (Annweiler am Trifels) Gräfenhausen in Hessen, Ortsteil von Weiterstadt, siehe Gräfenhausen (Weiterstadt) Gräfenhausen (Birkenfeld) in… … Deutsch Wikipedia
Grafenhausen — Infobox Ort in Deutschland Wappen = Wappen Grafenhausen WT.png lat deg = 47 |lat min = 46 |lat sec = 27 lon deg = 08 |lon min = 15 |lon sec = 45 Lageplan = Bundesland = Baden Württemberg Regierungsbezirk = Freiburg Landkreis = Waldshut Höhe = 895 … Wikipedia
Grafenhausen — 1 Original name in latin Grafenhausen Name in other language Grafenhausen, Grafenhaussen State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 48.28427 latitude 7.76678 altitude 166 Population 2296 Date 2013 02 16 2 Original name in latin… … Cities with a population over 1000 database
Gräfenhausen (Weiterstadt) — Gräfenhausen Stadt Weiterstadt Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Gräfenhausen (Annweiler am Trifels) — Gräfenhausen Stadt Annweiler am Trifels Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Grafenhausen (Baden) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Gräfenhausen (Birkenfeld) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Gräfenhausen (Pfalz) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Mettenberg (Grafenhausen) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia