Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland

Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland
Logo der Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland

Die Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland (SEEWA, englische Bezeichnung: Rapid Deployment Unit Water Supply) des Technischen Hilfswerks ist eine taktische Einheit zur notfallmäßigen Wasserversorgung durch Wasseraufbereitung; Sie ist mit ihren 150 Helfern weltweit einsetzbar und sechs Stunden nach Alarmierung zum Abflug bereit, die Alarmierung erfolgt in der Regel durch das Bundesministerium des Innern oder das Auswärtige Amt.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Die SEEWA führt erst eine Erkundung durch, um einsatzrelevante Informationen zu gewinnen. Der Bedarf an Trinkwasser, die Möglichkeiten der Logistik und die Ressourcen an Rohwasser, die benötigt werden, um Trinkwasser herzustellen, werden festgestellt.

Dann führt die SEEWA ihre eigentliche Aufgabe, die Wasseraufbereitung, durch, überprüft die Wasserqualität und kümmert sich auch um die Wasserverteilung.Weitere Einsatzoptionen sind Brunnenrehabilisation und Leitungsbau

Des Weiteren berät die SEEWA auch Betroffene, um ein eigenständiges Wasserversorgungssystem aufzubauen und so eine Rehabilitation im Schadensgebiet zu erzeugen.

Geschichte und Entstehung

Die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland ist das jüngste Projekt des THW. Auf der Messe "rescue 2004" wurde es 2004 von der damaligen Staatssekretärin im Innenministerium Ute Vogt in Dienst gestellt. Ziel war es, möglichst schnell und flexibel auf Katastrophen und Ereignisse reagieren zu können.

Module/Standorte

Es gibt zurzeit drei einsatzbereite Module. Jedes Modul stellt eine Gruppe, hierbei ist zu beachten, dass alle Funktionen fünffach besetzt sind, so dass der Gesamtpersonalbestand insgesamt ca. 50 Helfer je Modul beträgt.

Standort des Moduls Süd ist Blaubeuren in Baden-Württemberg, das Modul Mitte wird in Göttingen in Niedersachsen stationiert und das Modul NordOst in Itzehoe in Schleswig-Holstein.

Fahrzeuge/Ausstattung

Die SEEWA nimmt normalerweise keine Fahrzeuge mit ins Ausland, da sonst die schnelle Reaktion gefährdet wäre und so auch finanzielle Ressourcen verschwendet werden würden. Bei längerfristigen Einsätzen werden ggf. Fahrzeuge anderer Gruppen des THWs nachgeführt.

Anlagen

Die SEEWA verfügt über 2 verschiedene Filteranlagentypen:

  • 9 Stück TWA Berkefeld mit < 6m³/h mittels Anschwemmfiltration
  • X Stück TWA Kärcher RO 500 mit < 0,5m³/h mittels Umkehrosmose

Sonstige Ausstattung

  • Campausstattung
  • Führungsausstattung
  • Laborausstattung
  • Elektroausstattung
  • Reha Ausstattung (Infrastruktur)
  • Reha Ausstattung (Brunnen)
  • Medizinische Ausstattung

Die gesamte Ausstattung wird im ZAL (Zentrum für Auslandslogistik) des THW in Mainz vorgehalten.

Personal/Stärke

SEEWA-Team

Das Personal besteht aus zehn Einsatzkräften je Team (Stärke: 1/2/7//10),die alle die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach Grundsatz G26.3 und G35 bestanden haben müssen, darunter sind ein Einsatzleiter, ein Technischer Leiter, ein Logistiker, ein Laborant und Fachhelfer. Ein Einsatz ist aber auch in geringerer Stärke z.B. als 2-Mann-Team für die Erkundung denkbar.

Fachhelfer gibt es in den Bereichen

  • Labor
  • Rohrleitungsbau
  • Bau
  • Mechanik
  • Elektrik
  • Medizin
  • Logistik
  • Brunnenrehabilitation

Einsätze

  • Ein 16-köpfiges Helferteam der SEEWA war im Seebeben im Indischen Ozean 2004 im Einsatz, um dort die Trinkwasserversorgung vorübergehend sicherzustellen. Das Team ist am 29. Dezember 2004 in Sri Lanka eingetroffen und hat seine Arbeit im Distrikt Galle aufgenommen. Dort wurden zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einem Leistungsvermögen von jeweils 6 m³/h betrieben.
  • Im Mai 2005 führte ein SEEWA Logistiker gemeinsam mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter der THW Geschäftsstelle Frankfurt mehr als 61 Tonnen Ausstattung aus Banda Aceh / Indonesien per Schiff zurück nach Deutschland
  • Mehrere SEEWA Gruppen waren in Indonesien, auf der Insel Simelue im Trinkwasseraufbereitungseinsatz
  • Mehrere SEEWA Gruppen waren im Oktober und November 2005 nach den schweren Erdbeben in Kaschmir 2005 in Pakistan im Einsatz. Bei dem Erdbeben verloren mehr als 73.000 Menschen ihr Leben.
  • 2006 waren Experten der SEEWA im Libanon im Einsatz.
  • 2007 waren Experten der SEEWA in Ghana und Uganda im Einsatz.
  • 2008 waren Experten der SEEWA in China und Birma im Einsatz.
  • 2009 waren Experten der SEEWA in Burkina Faso und in Indonesien (Sumatra) im Einsatz.
  • 2010 waren Experten der SEEWA in Haiti und in Pakistan im Einsatz.
  • 2011 waren Experten der SEEWA in Äthiopien im Einsatz.

Weblinks


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