Schwarzwaldmilch

Schwarzwaldmilch
Schwarzwaldmilch
Schwarzwaldmilch.png
Rechtsform GmbH
Gründung 6. März 1930
Sitz Freiburg im Breisgau
Leitung Geschäftsführer: Karl Laible
Mitarbeiter 300 (2010)[1]
Branche Molkerei
Website http://www.schwarzwaldmilch.de/

Die Schwarzwaldmilch (bis Dezember 2010 Breisgaumilch) ist eine deutsche Unternehmensgruppe der Milchverarbeitung, die im Südwesten von Baden-Württemberg (Landesteil Baden) operiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Vorläuferin der Schwarzwaldmilch war die im Jahr 1876 gegründete „Milchgenossenschaft Freiburg“, der „Freiburger Milchhof“ von 1916 und „Hildweins Milchvertrieb“. Am 6. März 1930 wurden sie zusammengefasst in die „Breisgau Milchzentrale GmbH“, mit dem Hauptzweck Versorgung der Bevölkerung der Stadt Freiburg im Breisgau. Im Gründungsjahr wurden an die Gesellschaft bereits etwa 9,2 Millionen Liter Milch geliefert, 1950 rund 15 Millionen Liter Trinkmilch und über 9 Millionen Liter veredelte Milchprodukte produziert.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Zug um Zug weitere Genossenschaften und Verarbeitungsbetriebe im Südwesten des Landes übernommen. 1961/62 erfolgte die Umfirmierung in „Breisgau-Milch“, seit 1969 ist eine stilisierte Kuhglocke das Markenzeichen des Unternehmens.

1981 übernahm die „Breisgau-Milch“ fast alle Anteile der 1932 gegründeten „Schwarzwaldmilch GmbH“ in Offenburg, beließ den Namen und den Markenauftritt jedoch als zweiten Teil der Unternehmensgruppe.

Im März 2009 wurde bekannt, dass einige Produkte der Molkerei, die unter dem Markennamen Schwarzwälder vertrieben wurden, von einem Unternehmen im Allgäu hergestellt wurden. Als Folge war das Unternehmen gezwungen, die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Gottfried Herrmann und sein Stellvertreter Markus Kaiser von ihren Aufgaben zu entbinden. Sie hatten die Umgestaltung der Verpackung zu verantworten, die dem Verbraucher suggerierte, es handle sich um ein Produkt aus dem Schwarzwald. Bis zur endgültigen Klärung der Personalangelegenheit auf der Generalversammlung am 16. April 2010 hatte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter die Mehrheit im Aufsichtsrat. An diesem Tag traten Vorstand und Aufsichtsrat der MEV geschlossen zurück, nachdem dies am Vortag während einer Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht Freiburg zum Vorfall im März vereinbart worden war.[2]

Die bisherige Breisgaumilch wurde zum Dezember 2010 in Schwarzwaldmilch umbenannt und gliedert sich seitdem in die beiden Standorte Freiburg (Schwerpunkt Molkereiprodukte) und Offenburg (Schwerpunkt Milchpulver).[3]

Struktur und Kennzahlen

Die Werksanlage in Freiburg

Die Schwarzwaldmilch-Gruppe ist in der Rechtsform einer GmbH organisiert, deren Anteile fast vollständig von etwa 2.000 überwiegend kleinen Milchviehbetrieben im Einzugsgebiet Schwarzwald, Breisgau und angrenzende Schweiz gehalten werden. Sie teilen sich auf in die „Milcherzeugervereinigung Breisgau-Südschwarzwald eG“ (MEV 80%[2]), die „Milcherzeuger-Gemeinschaft Ortenau eG“ und die „Schwarzwaldmilch GmbH“, Offenburg.

Das Stammkapital der Schwarzwaldmilch beläuft sich derzeit (Januar 2007) auf gut 10 Millionen Euro. Jährlich werden über 200.000 Tonnen Milch zu fast allen Milchprodukten (außer Käse) verarbeitet, das Werk Offenburg (Schwarzwaldmilch) hat sich auf Trocknungsprodukte spezialisiert, auch für die Pharmaindustrie. Der Jahresumsatz 2004 betrug 138,5 Millionen Euro. Das Geschäftsjahr 2005 schloss mit einem Verlust von 1,875 Millionen Euro, das Unternehmen kommt jedoch nach wie vor ohne Kreditaufnahmen aus.

Geschäftsführer ist seit 1. Juli 2009 Karl Laible, welcher Ernst Ehret ablöste. An den beiden Standorten Freiburg und Offenburg sind zusammen etwa 300 Mitarbeiter tätig. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Oppenauer Landwirt Anton Walter.

Der bedeutendste Abnehmer der Schwarzwaldmilch-Produkte im Handel ist die Edeka Südwest.[4]

Marken

  • „Schwarzwaldmilch“ (Dachmarke für verschiedene Milchprodukte)
  • „Schwarzwälder“ („Weidemilch“ und andere Milchprodukte, Premium-Linie)
  • „Schwarzwälder Bioland“ (von 1997 bis 2006 „Die Fallers – Eine Schwarzwaldfamilie“, Biomilch und andere Biomilchprodukte)
  • „Jogi“ (Joghurt, seit 1956)
  • „LAC“ (lactosefreie Produkte)
  • des Weiteren diverse Handelsmarken (einige Produkte der Dachmarken „Mibell“/Edeka, „Milfina“/Aldi und „BioBio“/Plus)

Die Veterinärkontrollnummern der Produktionsstätten sind BW 376 (Freiburg) und BW 382 (Offenburg)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. breisgaumilch.de: Unternehmen, Zugriff am 16. Februar 2010
  2. a b Jörg Buteweg: Wirtschaft (regional): Neue Machtverhältnisse bei Breisgauer Milcherzeugern, 16. April 2010, Zugriff am 17. April 2010
  3. Pressemitteilung Breisgaumilch, 14. Oktober 2010, letzter Zugriff 2. Dezember 2010
  4. Jörg Buteweg: Wirtschaft (regional): Trotz Butteraffäre: Breisgaumilch-Umsatz stabil, 13. April 2010, Zugriff am 25. April 2010
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