Schwäbischer Vulkan

Schwäbischer Vulkan
Tuff vom Jusi

Der so genannte Schwäbische Vulkan (auch Uracher Vulkangebiet genannt) umfasst 355 Ausbruchstellen (Diatreme) in einem Umkreis von etwa 25 km um die Stadt Bad Urach im nördlichen Vorland der Schwäbischen Alb in zentraler Lage des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg.

Vor 17 Mio. bis 16 Mio. Jahren kam es, hervorgerufen durch geologische Plattenverschiebungen, zu zahlreichen kleineren Vulkanausbrüchen. Es handelte sich in erster Linie um explosiven Vulkanismus. Lava wurde kaum gefördert, da sie sich hauptsächlich schon in den entstandenen Vulkanschloten verfestigte. Heute sind noch zahlreiche Überreste dieser vulkanischen Tätigkeit zu sehen.

Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans, links Basalttuff, rechts gebankte Kalke des Weißen Jura β

Auf der Albhochfläche sind es die (heute allerdings verlandeten) Maare, Torfmoore und Hülen, die im Gegensatz zum Kalkgestein der Umgebung für Wasser undurchlässig sind und in denen sich deshalb Kraterseen gebildet hatten. Im Albvorland ragen die in der Hauptsache aus widerständigeren Basalten bestehenden Schlote als Härtlinge aus der Umgebung heraus. Anschauliche Zeugen vulkanischer Tätigkeit sind das Randecker Maar und das Schopflocher Moor bei Ochsenwang und die Limburg bei Weilheim an der Teck. Der nördlichste Ausbruch des Schwäbischen Vulkans – der Scharnhäuser Vulkan – befindet sich unmittelbar südlich von Stuttgart. Die damalige thermische Aktivität in diesem Gebiet ist auch heute noch zum Teil erhalten und zeigt sich z. B. in den Thermalbädern von Beuren und Bad Urach.

Bereits 1895 hatte Wilhelm Branco Schwabens 125 Vulkanembryonen ausgemacht. 1941 führte der Geologe Hans Cloos den Begriff Schwäbischer Vulkan in die geowissenschaftliche Literatur ein. 1974 veröffentlichte Otto Mäussnest eine Liste der über 350 Eruptionspunkte.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Roser, Jürgen Mauch: Der Schwäbische Vulkan. GO Druck-Media-Verlag, Kirchheim/Teck 2003, ISBN 3-925589-29-5

Weblinks

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