- Schönau (Bad Münstereifel)
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Schönau Stadt Bad MünstereifelKoordinaten: 50° 31′ N, 6° 47′ O50.5107446.776528362Koordinaten: 50° 30′ 39″ N, 6° 46′ 36″ O Höhe: 362 m ü. NN Fläche: 12,41 km² Einwohner: 993 (1. Jan. 2008) Eingemeindung: 1. Juli 1969 Postleitzahl: 53902 Vorwahl: 02253 Lage von Schönau in Nordrhein-Westfalen
Schönau (die schöne Aue) ist ein Stadtteil von Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Schönau befindet sich im Nordosten der Eifel, etwa 5 km südlich des Zentrums von Bad Münstereifel. Der Ort liegt eingebettet im Naturraum Nordeifel rund 3 km westlich des Michelsbergs (586,1 m ü. NN) im Tal der Oberen Erft.
Klima
Schönau gehört zum Regenschattengebiet der Osteifel (im Lee der westlichen Hocheifel und Schneifel) und weist deswegen nur durchschnittliche Jahresniederschläge von 700 bis 800 mm auf. Liegt Schönau bei Südwestwetterlagen noch im Lee, ändert sich dies schnell bei Nord/Nordost/Ostwetterlagen. Durch diese Winde werden Wolken gegen die Eifel gedrückt und regnen sich als Steigungsregen aus. Unwetterartige Regen/- bzw. im Winter auch Schneefälle sind die Folge.
Im Ort herrscht im Jahresdurchschnitt eine Lufttemperatur von 7,0 bis 7,5 °C, eine Julitemperatur von ca. 15 °C. Die Länge der Vegetationszeit liegt bei 130 bis 140 Tagen. Der mittlere Beginn der Apfelblüte ist am 10. bis 20. Mai. Die Winterroggenernte beginnt am 29. Juli bis 8. August.
Durch seine topografische Lage in einem Talkessel kühlt die Luft in klaren Nächten über Schönau stark aus. Dadurch, dass warme Luftmassen in klaren Nächten abstrahlen und die kühle, schwere Luft ins Tal abfließt, sind in Schönau schon des Öfteren die tiefsten Temperaturen von Nordrhein-Westfalen gemessen worden.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Schönaus erfolgte 893 im Prümer Urbar. Laut Urbar besaß die Abtei Prüm 893 in Schönau drei Mansen und neun Iugera. Außerdem gab es damals in Schönau noch einen Herrenhof mit dazugehörigem Herrenland. In der noch erhaltenen kommentierten Abschrift des Prümer Urbars aus dem Jahre 1222 geht hervor, dass im Jahr 1222 Schönau als Lehen Prüms im Besitz der Grafen von Vianden und Grafen von Jülich war. Später ging Schönau vollständig in den Besitz der Grafen von Jülich und Vianden über.
Der Schönauer Besitz der Grafen von Vianden ging an die Nebenlinie Schönecken, beginnend mit Friedrich von Schönecken. 1343 ging dieser Besitz dann von Hartrad von Schönecken als Lehen an Johann von Blankenheim über. 1507 gab es in Schönau 22 Blankenheimer Lehenshöfe. Landesherrlich gehörte Schönau zu dieser Zeit zum Herzogtum Jülich (Amt Münstereifel).
Während der Franzosenzeit machte der Räuber Johann Müller aus Schönau die umliegenden Dörfer unsicher, der 1798 eine Schönauer Bäuerin bei einem Überfall verletzte und einen französischen Fuhrknecht ermordete. Nachdem er dem Bauern Joseph Pfahl aus Esch einen Ochsen gestohlen hatte, erpresste er die Bürger von Esch und Soller mit Brandbriefen, in denen er drohte, ihre Orte niederzubrennen. Wegen seinem Franzosenhass wurde er in Teilen der Bevölkerung als ein neuer Robin Hood angesehen. Die Verse in seinem Brandbrief an die Bürger von Soller bezeugen ihn, sofern sie authentisch sind, außerdem als Gelegenheitsdichter. Nach neunzehn Monaten Haft wurde Müller am 18. November 1801 in Koblenz hingerichtet.[1]
Am 1. Juli 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Schönau nach Bad Münstereifel eingemeindet.[2]
Sehenswertes
Sehenswert sind die alten Fachwerkhäuser und Dorfstraßen von Schönau im Altdorf.
Literatur
- 1100 Jahre Schönau 893-1993, Festschrift vom Dorfverschönerungsverein Schönau, 1993
- Veri Josef Weber, Ein Leben lang an Deutschlands Rande, Bernardus-Verlag, Kloster Langwaden, 2002, ISBN 3-934551-56-4
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Willibald Alexis, Schinderhannes, in: Der neue Pitaval. Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit, Leipzig 1869 [1] sowie Udo Fleck: „Diebe – Räuber – Mörder“. Studie zu kollektiven Delinquenz rheinischer Räuberbanden an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, Dissertation, Trier 2003, S. 50. [2] (PDF)
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
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