- Schönburger
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Schönburger ist eine weiße Rebsorte mit rosafarbenen Beeren. Die Elternteile dieser Kreuzung sind Spätburgunder (Pinot noir) und die in Deutschland kaum bekannte Rebe Pirovano 1, die ihrerseits eine Kreuzung zwischen rotem Gutedel (Chasselas rose) und Muscat de Hambourg durch den italienischen Züchter Angelo Pirovano aus dem Jahr 1892 konstituiert. Heinrich Birk führte diese neue Züchtung 1939 an der Forschungsanstalt Geisenheim im Rheingau durch. Die Rebe erlangte 1979 Sortenschutz und wurde ein Jahr später in die Sortenliste eingetragen. Die ursprünglich geplante Bezeichnung Rosa Muskat wurde vom Bundessortenamt verworfen.
Unterhalb der Schönburg in Oberwesel findet man den Wein im Weinberg des Weingutes Persch. Bei der Namensgebung wollte Heinrich Birk vielmehr exemplarisch darauf aufmerksam machen, dass der Wein im Dreieck zwischen Mittelrhein, Nahe, Pfalz und Rheinhessen zu Hause sein möge. In der Tat sind heute ca. 21 ha in diesen Gebieten mit dieser Rebe bestockt.
Die Rebflächen in Deutschland verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Anbaugebiete:
Weinbaugebiet Rebfläche (Hektar) Ahr - Baden - Franken 1 Hessische Bergstraße - Mittelrhein unter 0,5 Mosel unter 0,5 Nahe 1 Pfalz 2 Rheingau unter 0,5 Rheinhessen 16 Saale-Unstrut unter 0,5 Sachsen unter 0,5 Stargader Land - Württemberg unter 0,5 TOTAL Deutschland 2007 21 Quelle: Rebflächenstatistik vom 13. März 2008, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2008 in Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008, Seite 198ff. [1]
Erfolgreicher ist der Wein hingegen in Südengland (Somerset und Kent); hier nimmt er die doppelte Anbaufläche ein. Auch in Brasilien, Italien, Kanada und Tschechien kommt die Rebe vor. Die mittelschnell wachsende Rebe benötigt windgeschützte, sonnige Lagen. Sie ist dennoch winterfest.
Die Weißweine fallen blumig-würzig aus, etwas an Traminer erinnernd. Auch Assoziationen an "Rosenduft" und "Muskat" sind beschrieben worden.
Siehe auch die Artikel Weinbau in Deutschland, Weinbau in Italien, Weinbau in Brasilien, Weinbau in Tschechien, Weinbau in Kanada und Weinbau im Vereinigten Königreich sowie die Liste der Rebsorten.
Synonym: Zuchtnummer Geisenheim 15-114 oder Gm 15-114
Abstammung: Spätburgunder x Pirovano 1
Inhaltsverzeichnis
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist starkwollig bis weißwollig-filzig behaart. Die Jungblätter sind nur schwachwollig behaart.
- Die mittelgroßen, dunkelgrünen Blätter sind fünflappig und mitteltief gebuchtet. Die Stielbucht ist V - förmig offen bis geschlossen, selten jedoch überlappend. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Rebsorten mittelweit gesetzt. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist leicht blasig derb.
- Die kegelförmige Traube ist klein bis mittelgroß, meist geflügelt und lockerbeerig. Die leicht ovalen Beeren sind mittelgroß und rosafarben. Die Beeren verfügen über eine derbe Beerenhaut und haben im Geschmack eine leichte Muskatnote.
Die Rebsorte reift fast zeitgleich mit dem Gutedel und gilt somit im internationalen Vergleich als früh reifend.
Die Sorte ist kaum anfällig gegen den Echten Mehltau, den Falschen Mehltau und die Grauschimmelfäule.
Einzelnachweise
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
- Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-x.
Weblinks
- http://www.vivc.de/datasheet/dataResult.php?data=10833 Schönburger in der Datenbank des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof.
Kategorien:- Weiße Rebsorte
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