- Seelisberg
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Seelisberg Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Uri Bezirk: (Der Kanton Uri kennt keine Bezirke.) Gemeindenummer: 1215 Postleitzahl: 6377 Koordinaten: (687310 / 203388)46.9758258.586117801Koordinaten: 46° 58′ 33″ N, 8° 35′ 10″ O; CH1903: (687310 / 203388) Höhe: 801 m ü. M. Fläche: 13.28 km² Einwohner: 656 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.seelisberg.ch Seelisberg
Karte Seelisberg ist eine politische Gemeinde im Kanton Uri in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Seelisberg liegt am östlichen Hang eines Bergs, dessen höchster Punkt die Brandegg (1108 m.ü.M.) ist. Das Dorf liegt etwa 400 m oberhalb des Vierwaldstättersees und ist die nördlichste Gemeinde des Kantons Uri. Es besteht aus den Teilen Sunnenberg, Oberdorf und Unterberg. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt auf 434 m ü.M. am Ufer des Vierwaldstättersees, der mit 2117 m ü.M. höchste Punkt befindet sich am Oberbauenstock.
Zu Seelisberg gehören auch die am Vierwaldstättersee gelegene Schiffsanlegestelle Treib (436 m.ü.M.), die Weiler Volligen (508 m.ü.M.) ebenfalls am See, Schattenhalb am Nordhang des Zingelbergs (beide nordwestlich des Dorfs), Beroldingen (864 m.ü.M.) und Wyssig (761 m.ü.M.) südlich des Dorfs und Geissweg (793 m.ü.M.; südwestlich des Dorfs an der Strasse nach Emmetten). Bekanntester Ortsteil der Gemeinde ist sicherlich das Rütli, wo gemäss mythischer Überlieferung die Gründung der Schweiz stattfand. Das Rütli ist eine Wiese am Ufer des Vierwaldstättersees mit einem Restaurant, keine eigentliche Siedlung.
Nur 53 ha oder 4,0% der Gemeinde sind Siedlungsfläche. Davon sind 26 ha Gebäudeareal sowie 17 ha Verkehrsfläche. Umfangreicher ist die Landwirtschaftsfläche mit 454 ha oder einem Anteil von 34,3%. Darunter befinden sich grössere Alpgebiete. Diese bedecken eine Fläche von 132 ha. Dagegen sind 313 ha Wies- und Ackerland. Ausserdem sind 645 ha oder 48,7% von Wald und Gehölz bedeckt. Unproduktives Gebiet umfasst den Rest des Gemeindegebiets, genauer 173 ha oder 13,1%. Es handelt sich fast ausschliesslich um vegetationslose Flächen (Hochgebirge) oder Gebiete mit unproduktiver Vegetation (hochalpine Vegetation).
Seelisberg grenzt im Westen an die Nidwaldner Gemeinde Emmetten, im Norden und Osten an den Vierwaldstättersee und im Süden an Isenthal und Bauen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1850 649 1860 606 1880 717 1888 713 1900 635 1920 710 1941 681 1960 560 1980 533 1990 569 2000 592 2005 607 2007 639 Zwischen 1850 und 1860 kam es zu einem kleineren Bevölkerungsrückgang. Danach wuchs die Einwohnerschaft bis 1880 auf den Rekordstand von 717 Personen an (1860–1880: +18,3%). Nach einem Auf und Ab in den nächsten Jahrzehnten lag die Zahl der Bewohner im Jahr 1920 auf gleicher Höhe wie 1880 und 1888. Danach sank die Einwohnerzahl - nur unterbrochen von einem kurzfristigen Wachstum in den 1930er-Jahren - bis 1980 unablässig und massiv (1920–1980: −24,9%). Die 533 Einwohner im Jahr 1980 waren der absolute Tiefpunkt. Seither steigt die Zahl der Bewohner wieder an (1980–2005: +13,9%). Die Gründe für die massive Abwanderung zwischen 1920 und 1980 lag in der abgeschiedenen Lage. Seit die Gemeinde auf der Strasse (per Autobahn und Postauto) besser erreichbar ist, wandern wieder Leute wegen Seelisbergs schöner Lage zu.
Sprachen
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 97,13% Deutsch, 0,84% Französisch und 0,51% Englisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 475 Personen waren katholisch (80,24%). Daneben gab es 4,73% evangelisch-reformierte Christen und 9,97% Konfessionslose. 25 Personen (4,22%) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2005 607 Bewohnern waren 561 (92,42%) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Deutschland, Italien und Mazedonien. Bei der Volkszählung 2000 waren 555 Personen (93,75%) Schweizer Bürger; davon besassen acht Personen die doppelte Staatsbürgerschaft.
Altersstruktur
Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an älteren Erwachsenen (45-59 Jahre; 23,48%). Der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren von 24,83% der Ortsbevölkerung liegt leicht über dem Anteil der Personen im Seniorenalter (60 Jahre und älter;22,47%). Auffallend ist die geringe Anzahl der Bewohner zwischen 20 und 29 Jahren.
Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:
Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr Anzahl 32 82 33 49 124 139 107 26 Anteil 5,41% 13,85% 5,57% 8,28% 20,95% 23,48% 18,07% 4,39% Politik
Legislative
Das gesetzgebende Organ der Gemeinde Seelisberg ist die offene Dorfgemeindeversammlung, welche jeweils im Mai und im Dezember stattfindet.
Exekutive
Als ausführendes Organ (Exekutive) leitet der siebenköpfige Gemeinderat die Geschicke der Gemeinde. Der Vorsteher des Gemeinderates (Gemeindepräsident) ist seit dem 1. Januar 2010 der parteilose Karl Huser.
Wirtschaft
Im Jahr 2005 gab es 31 Landwirtschaftsbetriebe, die 72 Arbeitsstellen anboten. Industrie und Gewerbe beschäftigten in 7 Arbeitsstätten 18, der Dienstleistungsbereich in 29 Betrieben 151 Personen (Beschäftigung auf Vollzeitstellen umgerechnet). Die Volkszählung 2000 ergab 37 Landwirtschafts- und Forstbetriebe mit 93 Beschäftigten. Die Betriebszählung 2001 kam auf 6 Industrie- und Gewerbebetriebe mit 19 und 32 Dienstleistungsunternehmen mit 144 Beschäftigten. Von den im Jahr 2000 309 erwerbstätigen Personen Seelisbergs arbeiteten 153 (49,51%) in der eigenen Gemeinde. Insgesamt bot der Ort 181 Menschen Arbeit an, von denen 153 (84,53%) Einheimische waren.
Die 156 Wegpendler verrichten ihre Arbeit grösstenteils in Gemeinden des Kantons Nidwalden. Diese Besonderheit ist mit den Strassenverbindungen zu erklären. Darunter arbeiteten 34 Personen in Stans, 18 in Emmetten, je 12 in Beckenried und Buochs und 8 in Ennetbürgen. In der Stadt Luzern waren 21 Personen, in den Schwyzer Gemeinden Ingenbohl 6 und Schwyz 5 und im Urner Kantonshauptort 9 Menschen beschäftigt. Es gab nur 28 Zupendler. Diese kamen hauptsächlich aus Emmetten (10 Personen) und Beckenried (4).
Verkehr
Seelisberg ist ganzjährig von Luzern mit dem Auto über die A2, Ausfahrt Beckenried Süd via Emmetten in 30 Minuten zu erreichen – zum übrigen Kantonsteil hat die Gemeinde keine direkte Strassenverbindung. Von Treib am Vierwaldstättersee führt eine Standseilbahn in den Ort. Von Nidwalden her ist Seelisberg auch mit dem Postauto erreichbar (ungefähr 45 Minuten Fahrzeit von Stans).
Tourismus
In einem grösseren Bergsee, dem Seelisbergsee, kann im Sommer gebadet werden; ein idyllischer Campingplatz (nur Zelte) befindet sich unmittelbar beim Seeli. Das Rütli ist der Startpunkt des Wegs der Schweiz. Der landschaftlich gestaltete Wanderweg, der vom Rütli via Seelisberg, Bauen, Flüelen und Sisikon nach Brunnen führt, war ein Geschenk der Kantone an die Bevölkerung der Schweiz zum 700-jährigen Jubiläum der Eidgenossenschaft. Die Route begeistert mit wunderbaren Ausblicken, schlängelt sich den Berg hoch, am See entlang durch Wälder, über Wiesen. Gut ausgebaute Picknickplätze mit Bänken und Brunnen laden zu einer Rast ein.
Geschichten
- Zu den Füssen von Seelisberg befindet sich das Rütli, der Sage nach die Geburtsstätte der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
- Der Elbst ist ein Wassergeist, der in einem Bergsee bei Seelisberg haust.
Weblinks
Commons: Selisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Seelisberg
- Seelisberg im Historischen Lexikon der Schweiz
- Schweizer Seilbahninventar Nr. 61.048 Treib - Seelisberg
Einzelnachweise
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