- Isenthal
-
Isenthal Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Uri Bezirk: (Der Kanton Uri kennt keine Bezirke.) Gemeindenummer: 1211 Postleitzahl: 6461 Koordinaten: (685638 / 196137)46.9108258.56278771Koordinaten: 46° 54′ 39″ N, 8° 33′ 46″ O; CH1903: (685638 / 196137) Höhe: 771 m ü. M. Fläche: 60.79 km² Einwohner: 532 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.isenthal.ch Karte Isenthal ist eine politische Gemeinde des Kantons Uri in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Isenthal liegt an der Westseite des Urnersees in einem abgeschiedenen, waldreichen Seitental auf 780 m. Umgeben von hohen Bergen liegt das Dorf dort, wo sich das Isental (im Gegensatz zum Dorf ohne H geschrieben) in Gross- und Kleintal teilt.
Von der kleinen Siedlung Isleten am Eingang des Isentals führt eine stellenweise schmale, kurvige Strasse hoch nach Isenthal. Die höchstgelegene Siedlung von Isenthal ist Gitschenen.
Bloss 35 ha oder 0,6% der Gemeinde sind Siedlungsfläche. Davon sind 20 ha Gebäude- und zwei ha Industrieareal sowie zwölf ha Verkehrsfläche. Umfangreicher ist die Landwirtschaftsfläche mit 1702 ha oder einem Anteil von 27,9%. Darunter befinden sich grosse Alpgebiete. Diese bedecken eine Fläche von 1352 ha. Dagegen sind nur 350 ha Wies- und Ackerland. Ausserdem sind 1598 ha oder 26,2% von Wald und Gehölz bedeckt. Unproduktives Gebiet umfasst fasst die Hälfte des Gemeindegebiets, genauer 2764 ha oder 45,3%. Es handelt sich fast ausschliesslich um vegetationslose Flächen (Hochgebirge) oder Gebiete mit unproduktiver Vegetation (hochalpine Vegetation).
Isenthal grenzt im Westen an die Nidwaldner Gemeinde Wolfenschiessen, im Nordwesten ans nidwaldnerische Beckenried, im Norden an Emmetten (Kanton Nidwalden), Seelisberg und Bauen, im Osten an den Vierwaldstättersee und an Seedorf und im Süden an Attinghausen und die Obwaldner Gemeinde Engelberg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1743 176 1799 360 1850 502 1860 437 1880 596 1900 595 1910 518 1920 520 1950 550 1970 570 1980 535 1990 505 2000 539 2005 538 In den etwas über hundert Jahren zwischen 1743 und 1850 wuchs die Einwohnerzahl kräftig an (1743–1850: +185,2%). In den 1850er Jahren gab es dann eine erste Abwanderungswelle (1850–1860: −12,9%). Doch wurde diese in den darauf folgenden zwei Jahrzehnten mehr als wettgemacht (1860–1880: +36,4%). Bis 1900 blieb die Zahl der Bewohner stabil. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts folgte dann eine weitere Abwanderungswelle (1900–1910: -12,9%). Nach zehn Jahren ohne Veränderungen setzte zwischen 1920 und 1970 ein neuer kleiner Wachstumsschub ein (1920–1970: +9,6%). Eine dritte Abwanderungswelle zwischen 1970 und 1990 führte dazu, dass die Einwohnerzahl 1990 gleich hoch war wie 1850. In den 1990er-Jahren kam es zu einer leichten Zuwanderung, doch stagniert die Zahl der Bewohner seit dem Jahr 2000 wieder.
Sprachen
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 99,26% Deutsch, 0,37% Polnisch und 0,19% Französisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 532 Personen waren katholisch (98,70%). Daneben gab es jeweils 0,19% evangelisch-reformierte Christen und Konfessionslose. Fünf Personen (0,93%) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2005 538 Bewohnern waren 538 (100%) Schweizer Staatsangehörige. Die wenigen Zugewanderten stammen aus Polen und Sri Lanka. Bei der Volkszählung 2000 waren 538 Personen (99,81%) Schweizer Bürger; davon besass eine Person die doppelte Staatsbürgerschaft.
Altersstruktur
Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an jüngeren Bewohnern. Der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren von 34,32% der Ortsbevölkerung liegt deutlich über dem Anteil der Personen im Seniorenalter (60 Jahre und älter;19,48%). Auffallend ist der geringe Anteil der jungen Erwachsenen (20-29 Jahre).
Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:
Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr Anzahl 69 88 28 57 111 81 87 18 Anteil 12,80% 16,33% 5,19% 10,58% 20,59% 15,03% 16,14% 3,34% Politik
Legislative
Die Gemeindeversammlung bildet die Legislative. Sie tritt meistens zwei Mal jährlich zusammen.
Exekutive
Der siebenköpfige Gemeinderat bildet die Exekutive. Er ist nebenamtlich tätig. Derzeitige Gemeindepräsidentin ist Prisca Bissig (Stand 2009).
Wirtschaft
Im Jahr 2005 gab es 47 Landwirtschaftsbetriebe, die 116 Arbeitsstellen anboten. Industrie und Gewerbe beschäftigten in 6 Arbeitsstätten 22, der Dienstleistungsbereich in 17 Betrieben 71 Personen (Beschäftigung auf Vollzeitstellen umgerechnet). Die Volkszählung 2000 ergab 51 Landwirtschafts- und Forstbetriebe mit 117 Beschäftigten. Die Betriebszählung 2001 kam auf 6 Industrie- und Gewerbebetriebe mit 16 und 18 Dienstleistungsunternehmen mit 64 Beschäftigten. Von den im Jahr 2000 242 erwerbstätigen Personen Isenthals arbeiteten 123 (50,83%) in der eigenen Gemeinde. Insgesamt bot der Ort 152 Menschen Arbeit an, von denen 123 (80,92%) Einheimische waren.
Die 119 Wegpendler verrichten ihre Arbeit grösstenteils in anderen Gemeinden des Kantons Uri. Darunter 55 Personen in Altdorf, 18 in Schattdorf, je 9 in Erstfeld und Bürglen, 5 in Seedorf, 4 in Attinghausen und 3 in Flüelen. Einziger bedeutender Arbeitsort ausserhalb des Kantons war der Nidwaldner Hauptort Stans mit fünf Personen. Es gab nur 29 Zupendler. Diese kamen hauptsächlich aus Schattdorf (7 Personen), Bürglen (5), Seedorf (4), Altdorf (3), Flüelen (2) und Attinghausen (1).
Name
Erstmals erwähnt wird der Name dieses Tales im Jahre 1280 als "Yseltal". Seit 1483 findet man die Ortsbezeichnung Isenthal, welche aus dem althochdeutschen, romanischen Lehnwort "Insela" (Insel bzw. Halbinsel, das Tal hinter der Insel) herleiten dürfte. Anderen Überlieferungen zufolge stammt die Ortsbezeichnung Isenthal aus dem früher gewonnenen Eisenerz, im Volksmund "Isen" genannt.
Wappen
Bis 1901 war Isenthal nur über den Landweg von Seedorf, Bauen und Isleten oder von Nidwalden her zu Fuss erreichbar. Dabei sollen die ersten Bewohner eine Leiter benutzt haben, um die steilen Felsklippen, die sich über dem Urnersee erheben, zu überwinden. Davon zeugt noch heute das Isenthaler Wappen: eine weisse, dreisprossige Leiter auf rotem Grund.
Geschichte
Flurnamen lassen darauf schliessen, dass Isenthal zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert besiedelt worden ist. Die ersten Bewohner waren vermutlich Jäger und Hirten, die auf steilen Pfaden in dieses wilde Hochtal aufgestiegen sind, oder aber von oben her, also von Nidwalden aus, das Tal bevölkert haben.
Wald war seit je her der grösste Bodenreichtum im Isental und bildete zusammen mit Alp- und Viehwirtschaft eine der Haupteinnahmequellen. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Isenthal um die Wende des 16./17. Jahrhunderts, als Hans Jakob Madran im Kleintal mit der Eisenerzgewinnung begann. Zur Geschichte des Industriestandortes Isleten siehe dort.
1901 wurde die Strasse Isleten–Isenthal erstellt. Die Verbindung zum übrigen Kantonsteil erfolgte damals über den Seeweg von Isleten aus. Durch den Bau der Strasse Isleten–Seedorf 1951 konnte Isenthal erstmals auf dem Landweg mit Fahrzeugen erreicht werden.
Sehenswürdigkeiten
1820 wurde in Isenthal der letzte im Kanton Uri umherstreifende Bär geschossen. Zwei Bärenpranken hingen als Trophäen vor dem Haus des damaligen Schützen, heute sind sie gegenüber der Post ausgestellt. Touristen erfahren auf dem "Isenthaler Bärenweg" alles über die erfolgreiche Jagd.
Ausflüge
Isenthal ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen und Bergbesteigungen. Eine der attraktivsten Bergtouren führt auf den markanten Uri Rotstock (2'928 m ü. M.). Vom Gipfel aus hat man eine prächtige Rundsicht auf Alpen und Voralpen.
Weblinks
Commons: Isenthal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Politische Gemeinden im Kanton UriAltdorf | Andermatt | Attinghausen | Bauen | Bürglen | Erstfeld | Flüelen | Göschenen | Gurtnellen | Hospental | Isenthal | Realp | Schattdorf | Seedorf | Seelisberg | Silenen | Sisikon | Spiringen | Unterschächen | Wassen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Isenthal — Escudo … Wikipedia Español
Isenthal — Une vue d ensemble de la commune serait la bienvenue Administration Pays Suisse Canton Uri … Wikipédia en Français
Isenthal — Isenthal, 1) Thal im Schweizercanton Uri, 31/2 Stunde lang; 2) Dorf darin, 500 Ew … Pierer's Universal-Lexikon
Isenthal — Isenthal, es una localidad suiza del cantón de Uri que se encuentra al nortoeste del cantón, en la frontera de éste con Nidwald y Obwald … Enciclopedia Universal
Isenthal — Infobox Swiss town subject name = Isenthal municipality name = Isenthal municipality type = municipality imagepath coa = Isenthal coat of arms.svg|pixel coa= languages = German canton = Uri iso code region = CH UR district = n.a. lat d=46|lat… … Wikipedia
Musenalp Isenthal — p1BWp2 Berggasthaus Musenalp Geographische Lage (684392 … Deutsch Wikipedia
Uri Rotstock — Blick von St. Jakob in der Gemeinde Isenthal (von Norden) Höhe … Deutsch Wikipedia
Seedorf (UR) — UR dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Uri und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Seedorf zu vermeiden. Seedorf … Deutsch Wikipedia
Altdorf (UR) — UR dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Uri und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Altdorf zu vermeiden. Altdorf … Deutsch Wikipedia
Gitschenen — ist die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung der Gemeinde Isenthal im Kanton Uri in der Schweiz. Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Bevölkerung 3 Name 4 Tourismu … Deutsch Wikipedia