- Seeschlacht von Hanko
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Seeschlacht von Hanko/Gangut Teil von: Großer Nordischer Krieg
Seeschlacht von Gangut, Gemälde von Maurice BaquoiDatum 27. Julijul./ 7. August 1714greg. Ort vor Hanko-Halbinsel, Finnland Ausgang Sieg der russischen Flotte Folgen russischer Verbleib in Finnland bis 1721 Konfliktparteien Russisches Zarenreich Schweden Befehlshaber Zar Peter I.
Admiral Fjodor ApraxinVizeadmiral Gustaf Wattrang
Konteradmiral Nils EhrenskiöldTruppenstärke mehr als 95 (Halb-)Galeeren 1 Pramm
6 Galeeren
4 kleinere SchiffeVerluste 125 Tote
341 Verwundete370 Tote
580 GefangeneSchlachten und Belagerungen des Großen Nordischen Krieges (1700–1721) 1. Phase: Schwedische Dominanz (1700–1709)
Jungfernhof • Tönning I • Riga I • Narva I • Narva II • Düna • Rauge • Erastfer • Klissow • Hummelshof • Nöteborg • Schagarini • Pultusk • Thorn • Tartu • Rakvere • Jakobstadt • Narva III • Punitz • Rakowitz • Gemäuterhof • Fraustadt • Kalisch • Golowtschin • Moljatitschi • Lesnaja • Porvoo • Koniecpol • Poltawa I • Poltawa II
2. Phase: Schweden in der Defensive (1710–1721)
Riga II • Wyborg • Helsingborg • Lübow • Stralsund I • Gadebusch • Tönning II • Stettin • Pälkäne • Storkyro • Hanko • Wismar • Stralsund II • Jasmund • Peenemünde • Stresow • Ösel • Frederikshald • Selånger • Grönham
Die Seeschlacht von Hanko (auch: Schlacht von Gangut) ereignete sich am 27. Julijul./ 7. August 1714greg. zwischen der Kaiserlich Russischen Marine und der Schwedischen Marine während des Großen Nordischen Krieges, in den Gewässern nördlich der Hanko-Halbinsel, nahe der heutigen Stadt Hanko. Es war der erste bedeutende Sieg in der Geschichte der russischen Marine. Gangut ist die Russische Transkription des schwedischen Hangö udd ("Hanko-Halbinsel").
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Der russische Zar Peter I. begann seine Offensive in Finnland im Frühjahr 1713. Die Armeen des Zaren rückten rasch bis Turku an der südwestlichen Küste von Finnland vor, der lebenswichtige Nachschub über das Meer wurde aber von der Schwedischen Marine blockiert. Der Zar sandte daraufhin die Russische Flotte unter dem Kommando von Admiral Apraxin um die Nachschubwege wieder zu öffnen.
Ankunft vor Hanko
Als die russischen Schiffe sich der Halbinsel näherten, wurden sie bereits von starken schwedischen Einheiten unter dem Kommando von Vizeadmiral Gustaf Wattrang erwartet. Apraxin entschied sich die Flotte auf der anderen Seite der Halbinsel zu stationieren und sandte ein Gesuch um Verstärkung an den Zaren, mit der Bitte, dass er persönlich kommen sollte, um den Angriff zu führen. Zar Peter I. entsandte daraufhin die Baltische Flotte unter seinem persönlichen Kommando.
Der Durchbruch
Der erste Versuch die schwedischen Linien zu durchbrechen scheiterte, als man versuchte, die Galeeren über die Halbinsel zu ziehen, da schon beim zweiten Schiff durch den Landtransport Schäden entstanden. Admiral Wattrang war jedoch über den Durchbruchsversuch der Russen informiert worden und sandte eine kleine Marineeinheit, bestehend aus 11 Schiffen unter dem Kommando von Konteradmiral Nils Ehrenskiöld, um die Russen abzufangen. Ehrenskiölds Einheit bestand aus folgenden Schiffen:
- Pramm: Elefant, sein Flaggschiff
- Galeeren: Örnen, Tranan, Gripen, Laxen, Gäddan, Valfisken
- Kleinere Schiffe: Flundran, Simpan, Gripen, Mörten
Der zweite Durchbruchsversuch, erfolgte am 26. Juli. Apraxin befahl 20 der kleinen, leicht manövrierbaren russischen Galeeren, die schwedischen Linien zu durchbrechen. Bedingt durch das ruhige Wetter war es den schweren schwedischen Linienschiffen nicht möglich effektiv zu drehen. Als Apraxin klar wurde, dass die Schwedische Marine seine Schiffe nicht stoppen konnte, sandte er 15 weitere, und in der Nacht vom 26. den 27. Juli die restliche Flotte.
Die Schlacht
Nach dem russischen Durchbruch waren Ehrenskiölds Einheiten eingekreist. Er stellte seine Schiffe zwischen zwei kleinen Inseln in Verteidigungsstellung auf, wobei sich die Breitseite des Flaggschiffs Elefant auf die russischen Galeeren gerichtet in der Mitte befand, während die kleineren Boote daneben lagen und je 3 Galeeren am Ende der Linie.
Nachdem Ehrenskiöld eine Kapitulation ablehnte, griff die zahlenmäßig überlegene russische Flotte an. Die russische Übermacht war derart erdrückend, dass nicht einmal genug Platz war, um mit allen Schiffen gleichzeitig angreifen zu können. Die russischen Galeeren, kommandiert vom Zar persönlich, griffen zweimal an (zuerst nur mit 35, beim zweiten Mal mit 80 Galeeren) wurden aber zurückgeworfen. Beim dritten Versuch mit 95 Galeeren gelang es den Russen jedoch die schwedischen Schiffe zu entern, und Konteradmiral Ehrenskiöld auf Deck seines Flaggschiffes gefangenzunehmen.
Folgen
Die Schlacht war der erste bedeutende Sieg der russischen Galeerenflotte, und kann als solcher mit dem russischen Sieg in der Schlacht bei Poltawa verglichen werden. Durch den Sieg war Russland in der Lage, weitere maritime Operationen der Schweden in den Gewässern östlich von Åland zu verhindern, so dass die Besetzung von Finnlands bis 1721 aufrechterhalten werden konnte, bis der Frieden von Nystad den Krieg beendete.
Heutzutage wird der Sieg noch immer von der russischen Marine geehrt, indem es zu einer Tradition wurde, ein Schiff mit dem Namen Gangut zu führen.
Weblinks
Commons: Battle of Gangut – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Seeschlacht (18. Jahrhundert)
- Schlacht des Großen Nordischen Krieges
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