Schlacht bei Klissow

Schlacht bei Klissow
Schlacht bei Klissow
Teil von: Großer Nordischer Krieg
Battle of Kliszow 1702.JPG
Datum 8. Julijul./ 19. Juligreg./ 9. Juli 1702schwed.
Ort Kliszów, Polen
Ausgang Sieg der Schweden
Konfliktparteien
Schweden Sachsen
Polen
Befehlshaber
Karl XII.
Carl Gustaf Rehnskiöld
Friedrich IV.
August II.
Graf v. Steinau
General v. der Schulenburg
Graf v. Flemming
Fürst Lubomirski
Truppenstärke
13.000 Mann 28.000 Mann
Verluste
300 Tote
800 Verwundete
2.000 Tote und Verwundete
1.700 Gefangene
Fürst Lubomirski konnte mit 10.000 Reitern nichts gegen die Schweden ausrichten.

In der Schlacht bei Klissow standen sich am 8. Julijul./ 19. Juligreg./ 9. Juli 1702schwed.[1] [2] die Armeen von Karl XII. und August II. gegenüber. Klissow (polnisch: Kliszów) ist ein Ort südlich von Kielce. In der Nähe fließt die Nida, ein Nebenfluss der Weichsel.

Inhaltsverzeichnis

Die Beteiligten

Die sächsischen Truppen hatten sich über die Nida zurückgezogen. Ihr linker Flügel und ihr Zentrum unter dem Kommando von Johann Matthias von der Schulenburg waren durch einen Sumpf gedeckt. Der rechte Flügel, die Kavallerie unter dem Kommando von Jakob Heinrich Graf von Flemming war in einem Wald verborgen.

Karl XII. entschloss sich, die feindlichen Stellungen nach links zu umgehen.

Der Beginn

Die Sachsen hatten Übergänge über den Sumpf vorbereitet und griffen die abziehenden Schweden an ihrem rechten Flügel an. Gleichzeitig wurde der linke Flügel der Schweden von der polnischen Kronarmee angegriffen. Sie bestand aus 10.000 Mann, hauptsächlich Kavallerie unter dem Kommando von Hieronim Augustyn Lubomirski.

Die Wende

Die Sachsen verschenkten den sicher geglaubten Sieg, indem sie den Schweden ein Pistolengefecht aufzwingen wollten. Die schwedischen Truppen, kampferprobte Eliteregimenter, formierten sich und stürmten los. Die Sachsen wurden überritten, niedergehauen und gefangen genommen. Nur einige wenige Soldaten konnten sich über die Nida zurück retten.

Dann zog Karl in aller Eile Infanterie aus dem Zentrum gegen die polnischen Truppen zusammen. Er formierte drei Angriffsreihen (erste Reihe: Piken - zweite und dritte Reihe: Musketen) und erzielte damit eine verheerende Wirkung unter den polnischen Reitern. Fürst Lubomirski zog sich nach einem kurzen Gefecht mit seinem übrigen Heer zurück.

Die schwedischen Truppen schwenkten nun um und versuchten, den Übergang über die Nida zu erobern. Damit hätten sie die Sachsen eingekesselt. Doch General von der Schulenburg befahl seinen Infanterieregimentern aus dem Zentrum, die bisher kaum angegriffen worden waren, auf eigene Verantwortung den Übergang zu erreichen. Es entbrannte ein erbitterter Nahkampf. Ein Großteil der sächsischen Einheiten konnte sich jedoch über die Nida zurückziehen.

Fazit

Karl XII. war Sieger der Schlacht. Doch durch die kluge Entscheidung von der Schulenburgs war die sächsische Armee nicht gezwungen zu kapitulieren, sondern konnte sich unter Verlusten zurückziehen. Die Schweden erbeuteten die Artillerie und die Kriegskasse der Sachsen, sowie die gesamte Bagage des Königs. Allerdings fiel Karls Schwager Herzog Friedrich IV.[3]

Am 31. Juli marschierte Karl XII. in Krakau ein. August II. zog sich mit seiner Armee nach Sandomierz zurück.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nach dem schwedischen Kalender, fand die Schlacht am 9. Juli 1702 statt.
  2. Nordisk familjebok, Band 14, Spalte 303, Stockholm 1911
  3. Das feindliche Lager [der Alliirten] war auff dreyen Seiten von einem Morast bedecket/ und vermuthete der Feind/ daß wir selbigen passiren würden; Der König [Karl XII.] aber nahm einen andern Weg und ließ den lincken Flügel [der vom Herzog Friedrich IV. befehligt wurde]/ so weit es geschehen konte/ avanciren/ umb dem rechten Flügel der Feinde in die flanqve zu gehen/ welches auch/ unerachtet des feindlichen canonirens, glücklich bewerckstelliget wurde/ wodurch wenig Leute erleget wurden/ und würde auch keinen sonderlichen Verlust verursachet haben/ wan nicht der Hertzog von Holstein/ noch ehe und bevor Wir mit dem Feind ins Hand=gemenge kahmen/ von einer feindlichen Kugel were getroffen worden. Er ward dadurch so tödtlich blessiret/ daß er wenig Zeit hernach mit grosser Standhafftigkeit seinen Geist auffgab In: Livonica oder einiger zu mehrer Erläuterung der mit Anfang des Anfang des 1700. Jahrs in Lieffland entstandenen Unruhe dienlicher Stücke und actorum publicorum. Erschienen: O. O. ohne Verlag, o. J., ca. 1700 - 1703. Teil 11, S. 22.

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