- Selbacher Viadukt
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51.2388888888899.0622222222222Koordinaten: 51° 14′ 20″ N, 9° 3′ 44″ O
Selbacher Viadukt Selbacher Viadukt bei Selbach im Tal des Reiherbachs Überführt Ederseebahn Unterführt Reiherbach Ort Waldeck, Hessen Konstruktion Bogenbrücke Gesamtlänge 150 m Höhe 28 m Baubeginn 1910 Fertigstellung 1913 Das Selbacher Viadukt (auch Reiherbachbrücke genannt) ist eine siebenbogige, 150 Meter lange und 28 Meter hohe Eisenbahnbrücke der stillgelegten Ederseebahn beim Waldecker Stadtteil Selbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Das Selbacher Viadukt überbrückt das Tal des Reiherbachs, dem längsten Zufluss der Werbe, etwa 650 Meter (Luftlinie) südöstlich bzw. unterhalb von Selbach, dem kleinsten Waldecker Stadtteil.
Die Brücke befindet sich beim Kilometer 21,0 der Ederseebahn, dem Mittelabschnitt der Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald; der Namenspate dieser Eisenbahnstrecke, der Edersee, liegt rund fünf Kilometer (Luftlinie) südlich der Brücke. Ungefähr 125 Meter südlich des Viadukts verläuft die Bundesstraße 485, von der eine unter ihm hindurchführende Stichstraße im Reiherbachtal nach Selbach führt.
Brückenbeschreibung und -geschichte
Eisenbahngeschichte
Das Selbacher Viadukt wurde von 1910 bis 1913 als gemauerte Bogenbrücke im Rahmen der Errichtung der nahen Edertalsperre (1908-1914), der Sperrmauer des Edersees, als Teil der erst 1917 fertiggestellten von Wabern nach Brilon-Wald führenden Eisenbahnstrecke zum Transport von Gütern und Beförderung von Passagieren erbaut. Es besteht aus sieben Brückenbogen und ist 150 Meter lang und 28 Meter hoch.
Im Zweiten Weltkrieg wurden im Februar und März 1945 mehrere Bombenangriffe auf die Brücke geflogen, weil die Eisenbahnstrecke zu dieser Zeit als Ausweichtrasse für zwischen Kassel und Ruhrgebiet verkehrende Züge diente. Beim dritten Angriff vom 18. März 1945 wurde das Viadukt so schwer beschädigt, dass der Zugverkehr eingestellt werden musste und Güter und Passagiere mit Pferdefuhrwerken und Automobilen zu den Haltestellen der beiden Waldecker Dörfer Netze im Südosten und Sachsenhausen im Westen gebracht werden mussten. Im Juli 1945 begann die rund einjährige Instandsetzungsphase, bis ab 22. Juli 1946 wieder Züge über die Brücke fahren konnten.
In der Nachkriegszeit fuhren noch bis 1995 Züge über das Selbacher Viadukt. Die Einstellung des Schienenverkehrs wurde hauptsächlich aufgrund von Baufälligkeit des südöstlich bei Streckenkilometer 10,7 stehenden Buhlener Viadukts und nötiger Sanierung des Selbacher Viadukts begründet. Sanierungsversuche scheiterten wegen Geldmangels.
Ederseebahn-Radweg
Zwischen Buhlen und Korbach wird die einstige Eisenbahnstrecke seit 2008 zum Ederseebahn-Radweg umgebaut. Während im Westen die ersten Abschnitte von Höringhausen über Meineringhausen nach Korbach bereits eröffnet wurden, soll der Radweg 2012 fertig gestellt werden, so dass auch das Selbacher Viadukt von Radfahrern überquert werden kann.
Weblinks
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