- Selbstkrönung
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Als Selbstkrönung wird eine Krönung eines in der Regel weltlichen Machthabers bezeichnet, wenn sie durch den zu Krönenden selbst und nicht zum Beispiel von einem kirchlichen Würdenträger durchgeführt wird.
Inhaltsverzeichnis
Fälle der Selbstkrönung in der Geschichte
813: Ludwig der Fromme
Am 11. September 813 wurde Ludwig der Fromme in Aachen zum (Mit-)Kaiser gekrönt. Es gibt einen Bericht von Ludwigs Biograph Thegan, wonach sich Ludwig selbst die Krone aufgesetzt habe. Heutzutage hält man aber den Bericht der Reichsannalen für wahrscheinlicher, demzufolge Karl der Große persönlich seinem Sohn die Krone aufs Haupt gesetzt hat.
1229: Friedrich II. (HRR)
Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. hat sich während des Fünften Kreuzzugs am 18. März 1229 in der Grabeskirche die Krone des Königreichs Jerusalem auf das Haupt gesetzt, ohne jedoch von den lokalen Baronen als Herrscher anerkannt zu werden (siehe Lombardenkrieg). Erst 1245 erklärte der Papst Innozenz IV. Friedrich für abgesetzt.
1697: Karl XII. von Schweden
Im Jahre 1697 setzte sich Karl XII. selbst die Krone aufs Haupt. Er war der einzige schwedische Monarch, der dies tat. Er wurde dann als Fünfzehnjähriger gekrönt, nachdem der schwedische Reichstag (die vier schwedischen Reichsstände) ihn für volljährig erklärte.
1701: Friedrich I. in Preußen
Am 18. Januar 1701 setzte sich Friedrich I. in Königsberg die preußische Krone auf das Haupt.
1804: Napoleon I.
Bekanntester Fall ist die Selbstkrönung von Napoléon Bonaparte zum Kaiser der Franzosen. Bereits in einer Volksabstimmung zum Kaiser „gewählt“, nahm er am 2. Dezember 1804 in der Zeremonie die Krone Pius VII. aus den Händen und setzte sie sich selbst auf das Haupt. Der Papst gab seinen Segen.
1861: Wilhelm I. von Preußen
Am 18. Oktober 1861 fand die prachtvolle Krönungsversammlung in Königsberg statt. Dort setzte sich Wilhelm I. die preußische Krone aufs Haupt.
1967: Mohammad Reza Pahlavi
Im Iran krönte sich Mohammad Reza Pahlavi am 26. Oktober 1967 zu seinem 48. Geburtstag selbst zum Schah des Iran. Anschließend krönte er seine Gemahlin Farah Pahlavi zur ersten Kaiserin des Iran.
1977: Jean-Bedel Bokassa aus Zentralafrika
In der Zentralafrikanischen Republik, einer früheren französischen Kolonie, krönte sich der Präsident Jean-Bédel Bokassa am 4. Dezember 1977 selbst zum „Empereur“ – in bewusster Anspielung an Napoleon I.; somit war diese Krönung auch eine Provokation Frankreichs. Das „Kaiserreich“ überdauerte aber nur zwei Jahre bis zum Sturz Bokassas am 21. September 1979.
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