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Senj 44.99017777777814.9014944444440Koordinaten: 44° 59′ 25″ N, 14° 54′ 5″ OBasisdaten Staat: Kroatien
Gespanschaft: Lika-Senj
Höhe: 0 m. i. J. Einwohner: 8.132 (2001) Telefonvorwahl: (+385) 053 Postleitzahl: 53 270 Kfz-Kennzeichen: GS Bootskennzeichen: SE Struktur und Verwaltung
(Stand: 2009, vgl.)Gemeindeart: Stadt Bürgermeister: Darko Nekić (HDZ) Postanschrift: Stara cesta 2
53 270 SenjWebpräsenz: Senj [ˈsɛɲ] (lat. Senia oder Segnia, gri. Attienities (Αθυινιτες), dt. Zengg, ita. Segna) ist eine Stadt in Kroatien, in der Gespanschaft Lika-Senj. Sie ist die älteste Stadt der oberen Adria. Das bekannteste Denkmal von Senj ist die Festung Nehaj, mittelalterliches Zentrum der Uskoken.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Senj bildet den größten Ballungsraum an der kroatischen Küste zwischen Rijeka und Zadar. Das Gebiet der Stadt umfasst die Küste in einer Länge von 76 km und befindet sich zwischen dem Meer und den Gebirgszügen Kapela und Velebit. Die Position der Stadt an der Ostküste des Adriatischen Meeres verbindet sie mit den Städten und Ländern des Mittelmeerraums. Straßenverbindungen existieren über die Küstenstraße mit dem Vinodol-Tal und Rijeka im Norden, mit Zadar, Split und Dalmatien im Süden sowie über den Pass Vratnik (700 m über dem Meeresspiegel) mit dem Hinterland. Letztere war der erste Abschnitt der historischen „Josephina“, die bereits von den Römern als Salzstraße genutzt wurde.[1]
Die Stadt gehört sowohl zur katholischen Diözese Gospić-Senj, als auch zum Erzbistumtum Rijeka in der Römisch-katholischen Kirche.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung aus dem Jahre 2001, hatte die Verwaltungseinheit Stadt Senj 8.132 Einwohner.
Die Bevölkerung der Stadt nach Nationalität:
Geschichte
Senj besteht seit über 3000 Jahren, es ist damit eine der ältesten Siedlungen an der kroatischen Adriaküste. Zur Römerzeit war Senia ein bedeutendes Zentrum und Municipium der Provinz Liburnien, wovon zahlreiche archäologische Funde zeugen.
Von der Ansiedlung der Kroaten bis zum 12. Jahrhundert war Senj ein Teil der Pfarre von Gacka und gelangte 1271 in den Besitz der Fürsten von Krk und Vinodol aus dem Geschlecht der Frankopanen. Im Jahr 1469 wurde Senj eine freie Königsstadt und Sitz des gegründeten Kapitanats der kroatischen Militärgrenze. Von 1527 bis 1689 war hier der Sitz der Senjer Uskoken. Nach der Befreiung der Region Lika von den Osmanen kam es erneut zu einem Aufschwung des Handels und der Seefahrt in Senj.
Die Häfen von Rijeka, Senj, Bakar und Kraljevica kämpften lange um die Bedeutung als Haupthafen gegeneinander an. Als 1873 Rijeka an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, verlor Senj seine Bedeutung und den Wettbewerb – Senj wurde von der Eisenbahn umgangen. Dies führte dazu, dass der Warenverkehr zum Erliegen kam und die Menschen aus Senj auswanderten. Senj baute erfolgreich eine Holzindustrie auf.
Bei der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg (im Jahr 1943) wurden viele wertvolle Denkmäler zerstört.
Im Gebiet von Senj und Umgebung war seit dem 10. Jahrhundert die glagolitische Schrift im Gebrauch, und die Messe wurde ausschließlich in kroatischer Sprache gehalten. Die älteste der zahlreichen glagolitischen Inschriften ist die sog. Tafel von Senj aus dem 11./12. Jahrhundert (Stadtmuseum). In Senj wurde 1493/94 die erste kroatische glagolitische Druckerei gegründet.
Wirtschaft
Für die heutige Stadt Senj ist der Tourismus immer zentraler geworden.
Bekannte Personen
Viele Persönlichkeiten der kroatischen Geschichte, die nicht nur für das Leben und die Kultur dieser Stadt, sondern für das gesamte kroatische Volk von Bedeutung sind, wurden hier geboren; oder aber sie kamen während ihrer Schulzeit nach Senj: Das hiesige Gymnasium gilt seit seiner Gründung als das beste und bekannteste Gymnasium in ganz Kroatien.
Bekannte Personen, die in Senj geboren sind
- Nikola Jurišić (1490–1545), Kriegsführer, Verteidiger von Kiseg in Ungarn beim Einfall der Osmanen
- Paul Ritter Vitezović (1650–1713), Polyhistor, Schriftsteller, Drucker
- Alexander Franz Freiherr Csorich von Monte Creto (1772–1847), österreichischer Feldmarschallleutnant
- Silvije Strahimir Kranjčević (1865–1908), Schriftsteller
- Sandra Šarić (*1984), Taekwondokämpferin und aktuelle Europameisterin, Gewinnerin der Bronze-Medaillen bei den Olympischen Spielen in Peking 2008
- Ivan Paskvić, Astronom, Mathematiker, Gründer und erster Gouverneur des astronomischen Observatoriums in Buda, Ungarn.
- Vjenceslav Novak, Schriftsteller und Organist
- Milutin Cihlar Nehajev, Schriftsteller
- Mirko Ožegović Barlabaševački, Bischof von Senj und Modruš, Baron der Habsburger Monarchie, der kroatische Flagge und Wohltäter von Senj, Wiederaufbauer des Gymnasiums von Senj
- Milan Moguš, Akademiker
- Ivan Đalma Marković, Fußball-Trainer und Spieler
- Ante Glavičić, Historiker
Bekannte Personen, die in Senj ihre Ausbildung gemacht haben
- Eugen Kvaternik – kroatischer Politiker, Schriftsteller und Revolutionär
- Ante Starčević – kroatischer Politiker, der Vater des Landes
- Janko Polić Kamov – kroatischer Schriftsteller
Sehenswürdigkeiten
- Die Festung Nehaj
- Stadtmauer mit den Türmen Lipica und Leo X.
- Romanische Kathedrale
Senj in der Literatur
In Kroatischer und auch in Deutschsprachiger Literatur gab es verschiedene Schriftsteller die verschiedene Werke über Senj geschrieben haben – von Romanen bis zum Wissenschaftlichen Werken.
Romane
- „Čuvaj se senjske ruke“ („Nimmt dich in acht der Senjer Hand“, oder auch „Die Piraten von Senj“) von August Šenoa aus dem Jahr 1876.
- „Posljednji Stipančići“ („Die letzten Stipančići“) von Vjenceslav Novak aus dem Jahr 1899.
- Die Rote Zora und ihre Bande von Kurt Kläber aus dem Jahr 1941, den er unter dem Pseudonym Kurt Held geschrieben hat. Die Geschichte des kleinen Mädchens, das sich mit einer Kinderbande in der Uskoken-Burg Festung Nehaj von Senj versteckt und die Bürger der Stadt ärgert, enthält viele genaue Ortsbeschreibungen.
Literatur
- Kurt Held: Die Rote Zora und ihre Bande. Sauerländer Verlag, veröffentlicht 1941, ISBN 3-7941-0122-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Klaić, V. & Strčić, P. (1901), Krčki Knezovi Frankapani, Vol. I, Zagreb: Izdanje ″Matice Hrvatske″, ISBN 86-7071-140-0
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