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Šentilj v Slovenskih goricah (deutsch St. Egidi in Windisch Büheln) ist eine Gemeinde (slowenisch občina) im Nordosten Sloweniens, an der Grenze zu Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Šentilj liegt am nördlichen Rand der Windischen Bühel, einer Hügelkette zwischen Mur und Drau. Die Einwohnerzahl beträgt 8.074 (Stand Volkszählung 2002). Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 65,0 km², was eine Bevölkerungsdichte von 124,2 Einwohner pro km² ergibt.
Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortschaften (in Klammer die deutschsprachigen Bezeichnungen): Ceršak, Kozjak pri Ceršaku, Srebotje, Selnica ob Muri (Zellnitz an der Mur), Jurjevski Dol, Ploderšnica (Ploderberg), Sladki vrh (Holdeneck), Svečane, Šomat, Vranji vrh, Zgornje Gradišče, Cirknica (Zirknitz), Kaniža (Kanischa), Kresnica (Graßnitz), Stara gora (Altenberg), Šentilj (St. Egidi, 1329 erstmals urkundlich erwähnt), Štrihovec (Strichowetz), Zgornje Dobrenje, Dražen vrh, Spodnja Velka (Unterwelk), Trate (1151 erstmals urkundlich erwähnt), Zgornja Velka (Oberwelk).
Wirtschaft
In Šentilj befindet sich der größte Grenzübergang zwischen Österreich und Slowenien (Grenzübergang Spielfeld/Šentilj), der aber heute eine EU-, und Schengen-Binnengrenze bildet. Neben den Wirtschaftszweigen im Dienstleistungssektor, die durch den Transitverkehr entstanden sind (z. B. Gastronomie), sind vor allem der Wein- und Obstbau von traditionell großer Bedeutung.
Größter Betrieb und Arbeitgeber in der Gemeinde ist die 1871 gegründete Papierfabrik Paloma im Ortsteil Sladki vrh.
Verwaltung und Politik
Šentilj liegt in der Untersteiermark (slowenisch Spodnja Štajerska), einem Teil der historischen Region Steiermark (Štajerska). Heute gehört sie zur statistischen Region Podravska (Überdraugebiet). Bürgermeister ist Edvard Čagran (SLS). Die Postleitzahl lautet 2212.
Geschichte
Durch Šentilj führte im Altertum die Römerstraße von Poetovio (heute Ptuj) nach Flavia Solva (bei Leibnitz). Bei Sladki vrh wurden antike Gräber gefunden. In Ceršak wurde sogar eine befestigte Siedlung aus prähistorischer Zeit mit insgesamt elf Gebäuden aus verschiedenen Epochen (Bronzezeit, Kelten, Römer) entdeckt.
In Štrihovec (Strichowetz) wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts planmäßig protestantische Einwanderer aus Württemberg angesiedelt, die aber schon nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 aus dem damaligen Jugoslawien vertrieben wurden.
Sehenswürdigkeiten
In Šentilj ist besonders die ursprünglich mittelalterliche, 1806 in klassizistischem Stil neu errichtete Pfarrkirche St. Egidi sehenswert.
Im Gemeindegebiet von Šentilj befinden sich auch zwei Schlösser, von denen das niedriger gelegene Schloss Mureck (slowenisch Cmurek) bereits im Jahr 1151 urkundlich erwähnt wurde. Später kam es in den Besitz der Grafen von Celje (Cilli). Heute befindet sich in Schloss Mureck nach zahlreichen Umbauten des ursprünglich romanischen Baus in der zweiten Hälfte des 16. und im 18. Jahrhundert eine psychiatrische Anstalt, daher können die Innenräume und der Arkadenhof aus der Renaissance nicht besichtigt werden. Sehenswert ist allerdings das gotische Portal, und von der ehemaligen Zugbrücke bietet sich allerdings ein ausgezeichneter Blick auf den in Österreich gelegenen Grenzort Mureck.
Das höher gelegene Schloss Kapral (slowenisch Kapralov grad) ist wesentlich jünger und wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet. Der frühere Eigentümer Harry Hanson legte hier 1903 einen botanischen Garten mit Tulpen und zahlreichen anderen Blumensorten an.
In Stara Gora (Altenberg) ist eine Barockkirche sehenswert, in Zgornja Velka (Oberwelk) die Kirche Maria Schnee (Maria Snežna) aus dem 18. Jahrhundert.
Töchter und Söhne der Gemeinde
Aus Šentilj stammen unter anderem:
- Jakob Lorber (geboren in der Ortschaft Kaniža/Kanischa, 1800–1864), Schriftsteller und Musiker
- Tone Kuntner (* 1943), slowenischer Dichter und Schauspieler
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46.68055555555615.653055555556Koordinaten: 46° 41′ N, 15° 39′ O
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