- Baco-Liner
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Baco-Liner Die Baco-Liner 2 im Hamburger Hafen
Schiffsdaten Schiffsart Barge/Containerschiffe Reederei Seereederei Baco-Liner, Duisburg Entwurf H. Möncke, Bremen
Thyssen-Nordseewerke, EmdenBauwerft Thyssen-Nordseewerke, Emden Bauzeitraum 1978 bis 1984 Gebaute Einheiten drei Fahrtgebiete Europa-Westafrika Schiffsmaße und Besatzung Länge 205,00 m (Lüa)Breite 28,50 m Tiefgang max. 6,65 m Vermessung 22.345 BRZ / 6.703 NRZ (Baco-Liner 1 u. 2)
22.528 BRZ / 6.758 NRZ (Baco-Liner 3)Maschine Maschine 1 × Burmeister & Wain Zweitakt-Dieselmotor Maschinen-
leistung7.880 kW (10.714 PS) Geschwindigkeit max. 15 kn (28 km/h) Propeller 1 × Festpropeller Transportkapazitäten Tragfähigkeit 21.801 (Baco-Liner 1 u. 2)
21.771 (Baco-Liner 3)Anzahl Leichter 12
Anzahl Container (TEU) 652 (Baco-Liner 1 u. 2)
656 (Baco-Liner 3)Baco-Liner ist der Name von drei Spezialschiffen, sog. BACO-Carriern, die im Raum schwimmende Ladung und an Deck Container laden können.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das System des Baco-Liners wurde Ende der 1970er Jahre gemeinsam vom Bremer Kapitän H. Möncke und dem Rhein-, Maas- und See-Schiffahrtskontor (RMS) in Duisburg entwickelt.[1] Gebaut wurden die drei Einheiten in den Jahren 1979, 1980 und 1984 bei den Thyssen Nordseewerke GmbH.
Das System
Anders als bei Lash-Carriern, die spezielle, schwimmfähige Leichter an Deck laden können, oder Dockschiffen, deren Räume nach oben offen sind bzw. deren Luken nach der Beladung nicht dauerhaft mit Lukendeckeln verschlossen werden müssen, sind die Räume der Baco-Liner fest umbaut. Die Beladung erfolgt über Bugpforten. Damit schwimmende Ladung in die Räume eingeschwommen werden kann, werden die Schiffe durch das Fluten von Ballasttanks abgesenkt. Zusätzlich zu den zum Transportsystem Baco-Liner gehörenden Leichtern, kann in den Räumen auch andere schwimmende Ladung befördert werden, sofern die Raumabmessungen der Räume von 144 x 9,50 x 9,50 m (L x B x H) nicht überschritten werden.
Zusätzlich können an Deck der Schiffe bis zu 652 bzw. 656 TEU in vier Lagen gestaut werden. Die Schiffe verfügen über einen bordeigenen Ladekran, der 40 t heben kann.
Das Baco-Liner-System ist konzipiert für westafrikanische Häfen. Aufgrund der Möglichkeit, die Schiffe autark zu beladen und zu löschen (dies kann auch außerhalb von Hafenanlagen, z. B. auf Reede oder in Flussmündungen geschehen), sind die Schiffe von Überfüllungen in den westafrikanischen Häfen, die oft zu einer Verzögerung in der Abfertigung im Hafen führen, nur wenig bis gar nicht betroffen. Die Leichter, die in den Lade- und Löschhäfen verbleiben, können beladen bzw. gelöscht werden, wenn das Mutterschiff, der Baco-Liner, den Hafen bereits wieder verlassen hat.
Der Schiffsantrieb besteht aus einem Zweitakt-Dieselmotor, der direkt auf einen Festpropeller wirkt. Beim den ersten beiden Baco-Linern wurde je ein in Dänemark gebauter Burmeister & Wain Achtzylindermotor des Typs 8 L 55 GF mit 7880 kW Leistung verbaut, die nachfolgende Baco-Liner 3 erhielt einen bei Mitsui Engineering & Shipbuilding in Tamano gebauten Siebenzylinder-Lizenzmotor des Typs B&W 7 L 55 GFCA mit 7350 kW Leistung.
Die Leichter
In den Raum der Schiffe passen bis zu zwölf Leichter des Baco-Typs.
Abmessungen der Leichter Länge ü.a. 24 m Breite 9,50 m Tiefgang max. 4,10 m Kapazität 800 t Lukenabmessungen 21 x 8 m Fahrtgebiet der Schiffe
Die Schiffe fahren nach einem festen Fahrplan und laufen dabei derzeit die folgenden Häfen an:
- Europa:
- Liverpool, Großbritannien
- Tilbury, Großbritannien
- Hamburg, Deutschland
- Antwerpen, Belgien
- Rouen, Frankreich
- Westafrika:
- Nouadhibou, Mauretanien
- Nouakchott, Mauretanien
- San Pedro, Elfenbeinküste
- Takoradi, Ghana
- Lagos, Nigeria
- Calabar, Nigeria
- Port Harcourt, Nigeria
Ein Rundlauf dauert in etwa sechs Wochen.
Bilder
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Baco-Liner 1 im Dock bei Blohm + Voss in Hamburg
Überfall auf die Baco-Liner 2
Am 20. Januar 2007 wurde die „Baco-Liner 2“ auf dem Weg nach Warri von nigerianischen Rebellen überfallen, alle 24 philippinischen Seeleute an Bord wurden verschleppt. Bei dem Überfall auf das Schiff handelte es sich offensichtlich um eine politisch motivierte Tat. Die Seeleute wurden erst nach mehr als drei Wochen wieder freigelassen.[2]
Einzelnachweise
- ↑ E. de Jong: Bremer Kapitän entwickelt Spezialschiff in: Kehrwieder, Vol. 23, Nr. 6, Juni 1979, Verband Deutscher Reeder, Hamburg, S. 21
- ↑ Besatzungsmitglieder freigelassen, THB, 14. Februar 2007
Webseite
Kategorie:- Frachtschiffstyp
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