Bad Soden (Kinzigtal)

Bad Soden (Kinzigtal)
Bad Soden
Koordinaten: 50° 17′ N, 9° 22′ O50.2892661111119.3677961111111Koordinaten: 50° 17′ 21″ N, 9° 22′ 4″ O
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 63628
Vorwahl: 06056
Karte

Kinzigtal mit Sicht auf Bad Soden-Salmünster, Aufenau und Wächtersbach

Bad Soden (Kinzigtal) (Deutschland)
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Lage von Bad Soden (Kinzigtal)

Bad Soden ist ein Stadtteil von Bad Soden-Salmünster im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Die ehemals selbständige Kurstadt Bad Soden wurde 1974 mit der Stadt Salmünster zur Stadt Bad Soden-Salmünster zusammengeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bad Soden liegt im Main-Kinzig-Kreis am Nordrand des Spessarts und am Südrand des Vogelsbergs im Kinzigtal.

Durch Bad Soden fließt die Salz, die bei Salmünster in die Kinzig mündet; Spazier- und Radwege durch die Flussauen verbinden beide Stadtteile.

Nachbarorte

Bad Soden grenzt im Norden an die Orte Wahlert und Romsthal, im Osten an den Ort Ahl, im Süden an den Ort Salmünster und im Westen an den Ort Udenhain.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Bad Soden als "Sodin" im Jahr 1190.

Hauptwirtschaftsgut der Siedlung war seit dem frühen Mittelalter das Salz; insoweit ist ihre Geschichte parallel zu derjenigen des nur wenige Kilometer südlich gelegenen Bad Orb zu betrachten, unterscheidet sich jedoch erheblich von dieser.

Bereits um 900 wurden in der Umgebung salzhaltige Quellen gefunden, die in den Besitz des Klosters Fulda gelangten. Um 1190 wurde in einer Urkunde des Abtes Konrad II. von Fulda (1177-1192) Sodin erwähnt. 1296 wurde die unterhalb der Burg Stolzenberg gelegene Siedlung durch Adolf von Nassau unter dem Namen „Stolzental" zur Stadt erhoben; das Dorf der Salzsieder wurde diesem eingemeindet und setzte sich namensetymologisch am Ende durch. Ob die Burg Stolzenberg eine Schutzfunktion für die Solequellen wahrnahm, ist historisch nicht gesichert (→ Hauptartikel: Burg Stolzenberg)

Die Burg war im 14. und 15. Jahrhundert auch Sitz der Herren von Hutten, die die Stadt als Pfandbesitz Fuldas verwalteten. Nachdem Philipp der Großmütige 1522 die Burg eingenommen hatte, entstand in der Siedlung im Tal 1536 eine neue Residenz der Hutten, die als "Huttenschloss" erhalten ist.

Anders als in Orb wurden im 16. Jahrhundert die Salzquellen verschüttet und die Salinen stillgelegt. Soden war zeitweise verpfändet an Kurmainz, wurde jedoch 1734 von Fulda zurückgekauft, indes mit der Maßgabe, die Solequellen nicht zu reaktivieren, solange die mit 10 Gradierwerken in Orb arbeitende Saline in Produktion war; ein Konkurrenzbetrieb sollte auf diese Weise ausgeschlossen werden.

Die Säkularisation des Klosters Fulda 1803 führte zu einer Besitzübernahme durch das Kurfürstentum Hessen nach der Neuordnung im Wiener Kongress 1815. Da es Kurmainz im neu geordneten Reich nun auch nicht mehr gab, wurde die Verpflichtung, die Salzquellen nicht zu nutzen, hinfällig. Trotzdem hat Kurhessen die Neuerrichtung einer Saline als wirtschaftlich unrentabel verworfen. Parallel vollzog sich auch der Niedergang der Orber Saline unter bayerischer Regierung.

Ebenso wie in Orb begann im 19. Jahrhundert die Nutzung der Solequellen als Heilwasser. 1837 - im gleichen Jahr, als der Apotheker Franz Leopold Koch (1782–1850) die erste Solbadeanstalt mit 8 Badekabinetten in Orb errichtete - begann man die Sodener Quellen freizulegen. Hierzu überliefert ist die Geschichte von einer Kuh: Ständig an einer bestimmten Stelle auf der Wiese links der Salz leckend, animierte sie die Einwohner zu Grabungen, die einen alten Brunnenschacht und die kohlensäurehaltige Sole ans Tageslicht förderten. Relikte mittelalterlicher Gradierkästen wurden ausgegraben. Friedrich Wilhelm von Hessen, der letzte Kurfürst, sprach der Stadt 1844 das Recht zu, die Quellen zu fassen. Die Bürger nutzten diesen heilenden Schatz der Natur zu Beginn in privater Hand, jedoch fehlten Investoren. Wohlhabende Frankfurter - die Orber Jagdgesellschaft - investierten in die Koch'schen Anlagen vor Ort, nicht aber in die Quellen von Soden.

Erst 1919 gelang es der Stadt, das Nutzungsrecht von der privaten Betreibergesellschaft zurückzuerwerben; neue Sprudel wurde erschlossen. 1928 wurde der Stadt das Prädikat "Bad" verliehen und seitdem die Gesundheitsinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut. Die Kurstadt verfügt heute über ein vielfältiges Hotellerie- und Gastronomieangebot, acht hoch qualifizierte Reha-Fachkliniken, eine umfassende ambulante Ärzte- und Therapieversorgung sowie viele Freizeiteinrichtungen.

Mit der Spessart-Therme errichtete Bad Soden 2005 eine Thermalbade- und Saunalandschaft nach zeitgenössischem Wellness-Verständnis.

Politik

Im Ortsbeirat sind die CDU, die SPD und die GWL vertreten. Ortsvorsteher ist Josef Noll (GWL).

Kurort

Bad Soden ist ein Kurort für Rheuma, Kreislauf, Rehabilitation und Akupunkturbehandlung. Zentrale Basis des Kurortes sind die Solequellen, die u. a. für ein Thermal-Sole-Hallenbad genutzt werden.

Sehenswürdigkeiten

  • Burg Stolzenberg
  • Huttenschloss
  • Das 1703 erbaute ehemalige Rathaus Bad Sodens (jetzt Standesamt) mit Walmdach und Zwiebelturm (1866 hinzugefügt) ist das einzige Barock-Fachwerk-Rathaus Hessens. Es beherbergt ein Trauzimmer mit Stilmöbeln und ist Sitz einer Nähgruppe für historische Kostüme.
  • Bad Soden verfügt über zwei Kirchen, die katholische Kirche St. Laurentius mit neogotischem Westwerk (1896) und Turm sowie die evangelische Erlöserkirche.
  • Von den Cafés und Restaurants im Bad Sodener Kurbezirk ist das "Alte Kurhaus", ein Gründerzeitbau von 1886, das älteste. Im Kurpark ist der am 25. September 1928 ausgetretene König-Heinrich-Sprudel, der seither zweimal nachgebohrt wurde (1974 und 1984), zugänglich, eine der eisenhaltigsten Quellen Deutschlands. Das nicht trinkbare Wasser (1 Liter enthält ca. 90 Gramm Salz) wird ausschließlich zu Solbädern eingesetzt. Das kleine Gradierwerk im Kurpark stammt erst von 2006 und hat die Funktion eines Freiluftinhalatoriums; ein historisches Schwarzdorn-Gradierwerk zur Konzentration und Reinigung der Sole vor dem Siedeprozess hat es in Bad Soden, wo immer nur die ältere Kastengradiertechnik angewandt wurde, nie gegeben.
  • Zentrum des zeitgenössischen Kurbezirks ist die Spessart-Therme (2005) mit 31°C und 33°C warmem Thermalwasser von ca. 1,5 % Solegehalt. Die Blockhaus-Saunalandschaft nach Art russischer Banjas im Kurpark ist vor allem für den Sommer gedacht; ein Besuch im Winter inklusive Wenik-Quästen und Abkühlung im Schnee bietet Abgehärteten indes ein "Event", das dem Original recht nahe kommt. Eine Salzgrotte (2008 eröffnet) mit Wänden und Boden aus dem Salz des Toten Meeres dient zu einer 45-minütigen Inhalation bei 45% Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22° C. Die Anwendung in diesem besonderen Mikroklima dient der Befreiung der oberen Atemwege.

Verkehr

Der nächste Bahnhof befindet sich in Salmünster an der Bahnstrecke Fulda–Frankfurt, der nächste Autobahnanschluss Bad Soden-Salmünster an der A 66 (Frankfurt–Fulda).

Weblinks


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