- Siebenbürgische Küche
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Die Siebenbürgische Küche stammt aus Siebenbürgen und hat sich aus den Einflüssen der dort lebenden Bevölkerungsanteilen geformt. Sie hat siebenbürgisch-sächsische, ungarische, österreichische und rumänische Einflüsse.
Die Siebenbürger essen gerne geräucherten Speck, Brot und je nach Jahreszeit Zwiebeln oder junge Lauchzwiebeln. Dazu wird aus Pflaumen gebrannter Schnaps gereicht, der sich rum. Țuica (sprich „Zuika“) nennt und im Siebenbürgischen „Pali“ heißt, von ungarisch Pálinka. Alternativ dazu wird eine andere Schnapsart gereicht, Rachiu, der aus weiteren landestypischen Früchten hergestellt wird. Der Speck wird in dünnen Scheiben auf das Brot gelegt. Eine besondere siebenbürgische Spezialität aus geräucherten Speck ist der „evangelische Speck“. Hierfür wird der geräucherte Speck mit Zwiebeln durch den Fleischwolf getrieben, je nach Geschmack mit Pfeffer, Paprika und Muskat gewürzt und als Brotaufstrich serviert. Unter geräuchertem Speck wird nicht etwa Bauchspeck verstanden, sondern der Rückenspeck vom Schwein, welcher keinerlei Muskelfleisch enthält. Es wurden in Siebenbürgen andere Schweinerassen gezüchtet, die einen hohen Fettanteil und weniger Fleisch hatten. Die Speckschwarten wurden in einigen Regionen nach dem Einsalzen und Räuchern im Speckturm gelagert, der meist Bestandteil der Kirchenburgen war.
Insgesamt wird in Siebenbürgen, im Vergleich zu der modernen westlichen Küche, sehr fettreich und deftig gekocht.
Speisen aus der rumänischen, ungarischen und deutschen Küche
Als typische Vorspeise kann zum Beispiel ein Auberginen-Aufstrich (Salata de Vinete = rumänisch) gereicht werden, der wie folgt zubereitet wird: Die ganze, ungeschälte Aubergine als erstes auf der Ofenplatte, im Backofen oder auf dem Grill braten; danach schälen und ganz fein hacken; anschließend je nach Geschmack fein gehackte Zwiebeln, Salz, Essig und Öl dazugeben und das ganze verrühren. Ein Mixer sollte nicht verwendet werden! Es darf keine Paste werden!
Zum Hauptgericht kann eine Fleischklößchen-Suppe ( = rumänisch Ciorba de Perisoare) gereicht werden und danach als typisches Fleischgericht Faschierte (= deutsch, rumänisch, ungarisch=Fleischküchle), Mici= rumänisch oder „Holzfleisch“ = deutsch, rumänisch, ungarisch, vom Grill mit Mujdei= rumänisch (Knoblauchdip; sprich: „Muschdei“ ). Als Beilage ist etwas saures wie zum Beispiel Häupel (Sauerkraut). Ein ebenfalls sehr beliebtes Gericht ist das sogenannte Klausenburger Kraut = ungarisch, ein Eintopf beziehungsweise Auflauf aus Sauerkraut, Hackfleisch, Reis und Zwiebeln, wahlweise mit Sahne überbacken.
Als vegetarische Alternative kann [[Giwetsch]= rumänisch] gereicht werden. Hierzu gehören Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Auberginen, Erbsen, Möhren usw. Die Zwiebeln in Öl andünsten; wenn sie glasig sind, kommt das zerkleinerte Gemüse dazu. Dünsten, bis alles weich ist, und das ganze mit Öl, Salz, Pfeffer etc. gut würzen. Serviert wird Giwetsch mit Kartoffeln, Brot oder als Beilage zu gebratener Wurst oder Fleisch (vgl. das jugoslawische Đuveč).
Als Nachspeise, zu Kaffee oder für zwischendurch kann ein Hefegebäck wie Striezel (Hefezopf) oder (Rahm-)Hanklich, ein Kuchen wie Cremeschnitten oder eine typische Torte wie Löffelbiskuittorte gereicht werden.
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