Sigurður Helgason

Sigurður Helgason
Helgason 1988

Sigurður Helgason (anglisiert Sigurdur Helgason; * 30. September 1927 in Akureyri, Island) ist ein isländischer Mathematiker, der sich mit harmonischer Analysis, Differentialgeometrie, Lie-Gruppen, Integralgeometrie und Differentialgleichungen auf Lie-Gruppen beschäftigt.

Leben und Werk

Helgason wurde 1954 an der Princeton University bei Salomon Bochner (Banach algebras and almost periodic functions) promoviert. 1954 bis 1956 war er Moore-Instructor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und 1957 bis 1959 Louis Block Lecturer an der University of Chicago. 1959 wurde er Associate Professor am MIT und 1965 Professor. 1956/57 war er an der Princeton University und 1959/60 Gastprofessor an der Columbia University. 1964-1966, 1974/75 und im Herbst 1983 war er am Institute for Advanced Study in Princeton. 1970/71 war er am Mittag-Leffler-Institut in Stockholm.

Helgason ist für seine Lehrbücher bekannt, für die er 1988 den Leroy P. Steele Prize erhielt, insbesondere für Differential geometry of symmetric spaces 1962 (später auf zwei Bände erweitert), das für die Darstellung der Differentialgeometrie und der Lie-Gruppen in Lehrbüchern Vorbildcharakter bekam. Es sollte nach Helgasons eigenen Worten harmonische (geometrische) Analysis auf symmetrischen Räumen in Analogie zur Theorie der Fourier- und Radontransformation im euklidischen Raum darstellen.

Helgason ist Mitglied der isländischen und königlich dänischen Akademie der Wissenschaften und der American Academy of Arts and Sciences. 1951 erhielt er die Goldmedaille der Universität Kopenhagen. 1964/65 war er Guggenheim Fellow. 1970 war er Invited Speaker auf dem Internationaler Mathematikerkongress (ICM). 1986 wurde er Ehrendoktor der Universität Island und 1988 der Universität Kopenhagen.

Zu seinen Doktoranden zählt James Lepowsky.

Werke (Auswahl)

  • Analysis on Lie groups and homogeneous spaces. AMS 1972
  • Groups and geometric analysis: integral geometry, invariant differential operators and spherical functions. Academic Press 1984, AMS 1994
  • Differential geometry, Lie groups and symmetric spaces. Academic Press 1978, 7. Auflage 1995
  • Differential geometry and symmetric spaces. Academic Press 1962, AMS 2001
  • The Radon Transform. Birkhäuser, 1980, 2. Auflage 1999
  • Topics in harmonic analysis on homogeneous spaces. Birkhäuser 1981

Weblinks

Island Anmerkung zu isländischen Personennamen: Isländer werden mit dem Vornamen oder mit Vor- und Nachname, jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet. Weiterführende Informationen finden sich unter Isländischer Personenname.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sigurdur Helgason — Sigurður Helgason (anglisiert Sigurdur Helgason; * 30. September 1921 in Akureyri, Island) ist ein isländischer Mathematiker, der sich mit harmonischer Analysis, Differentialgeometrie, Lie Gruppen, Integralgeometrie und Differentialgleichungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hákon Sigurðarson — Håkon Jarl, Zeichnung von Christian Krohg Der Ladejarl Håkon Sigurdsson (anord.: Hákon Sigurðarson), oder Håkon Jarl, Håkon Ladejarl, Hákon jarl hinn ríki (* 935; † 995) war der Sohn von Sigurd Håkonsson, Jarl des Trøndelag. Seine Mutter war… …   Deutsch Wikipedia

  • List of Iceland-related articles — For a topical list, see List of basic Iceland topics Articles (arranged alphabetically) related to Iceland include: NOTOC 1 9 1. deild karla 101 Reykjavík 12 Tónar 1924 28 Nordic Football Championship 1929 32 Nordic Football Championship 1933 36… …   Wikipedia

  • List of Icelanders — This is a list of famous people from Iceland, arranged in categories and ordered alphabetically by first name, following the usual naming conventions of Iceland.Business*Björgólfur Thor Björgólfsson, billionaire businessman *Björgólfur… …   Wikipedia

  • Sigurd — bzw. Sigurður ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Verbreitung 2 Bedeutung 3 Formen 4 Namenstage …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hek–Hel — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Akureyri — Stadt Akureyri (Akureyrarkaupstaður) Basisdaten Staat: Island Region: Norðurland eystra …   Deutsch Wikipedia

  • Akureyri — Akureyri …   Wikipédia en Français

  • Isländische Meisterschaft (Badminton) — Die Isländischen Meisterschaften im Badminton werden seit 1949 ausgetragen. Im ersten Jahr wurden nur die reinen Männerdisziplinen ausgespielt, im darauffolgenden Jahr schon alle fünf Disziplinen. Internationale Titelkämpfe gibt es in Island… …   Deutsch Wikipedia

  • Isländischer Schriftsteller — Die Anordnung entspricht isländischen Gewohnheiten. In Island existieren keine Familiennamen, daher werden die Personen immer nach den Vornamen (und nicht nach den folgenden Vaters bzw. Muttersnamen) aufgeführt. AÁ B C D E F G H I J K L M N O Ö Ó …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”