- Bahnhof Adlershof
-
Berlin-Adlershof Mittelbahnsteig des Bahnhofes bis 2007 Bahnhofsdaten Kategorie Nahverkehrssystemhalt, Nahverkehrsknoten Art Haltepunkt Bahnsteiggleise 2 S-Bahngleise
Abkürzung BADL
Architektonische Daten Eröffnung 8. Januar 1894
Stadt Berlin Bundesland Berlin Staat Deutschland Koordinaten 52° 26′ 5″ N, 13° 32′ 29″ O52.43472222222213.541388888889Koordinaten: 52° 26′ 5″ N, 13° 32′ 29″ O Eisenbahnstrecken - Görlitzer Bahn (KBS 200.45, 200.46, 200.8, 200.85, 200.9)
Liste der Bahnhöfe im Raum Berlin Der Bahnhof Adlershof ist ein Stadtschnell- und ehemaliger Fernbahnhof im gleichnamigen Ortsteil Adlershof des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Er befindet sich an der Berlin-Görlitzer Eisenbahn nördlich des Grünauer Kreuzes mit dem Berliner Außenring. Aktuell ist er von langjährigen Umbauarbeiten betroffen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bevor ein Bahnhof im eigentlichen Sinn gebaut wurde, gab es zwei Haltepunkte an der Görlitzer Bahn. Der heutige Bahnhof steht etwa auf Höhe des seit 1876 in den Plänen verzeichneten nördlichen Bedarfshaltepunktes Bude 10 Adlershof an der Dorfstraße Adlershof (heute Dörpfeldstraße), der südliche Haltepunkt Glienicke auf Höhe des Glienicker Wegs. Genutzt wurde der Haltepunkt auf freier Strecke schon seit 1872, jedoch wuchs das Fahrgastaufkommen so rasch, dass schon 1874 zwei Seitenbahnsteige errichtet wurden. Am 8. Januar 1894 wurde dann ein Empfangsgebäude am neuen Bahnhof Adlershof-Glienicke eröffnet und der Haltepunkt Glienicke aufgegeben. Seit 1901 hieß der Bahnhof dann Adlershof-Alt-Glienicke.
Mit der Errichtung des Teltowkanals von 1900 bis 1906 kam es zu weitläufigen Umbauten und einem Anstieg der angesiedelten Industrie. 1905 begannen dann Umbauarbeiten im Zuge der Höherlegung der Görlitzer Bahn auf einen Damm. Bis 1907 entstanden so zwei Mittelbahnsteige, jeweils einer für die nun auf eigenen Gleisen verkehrende Vorortbahn (heutige S-Bahn) und den Fernverkehr. Zeitgleich begann der Bau des Rangierwerkes nördlich von Adlershof beim heutigen Betriebsbahnhof Schöneweide, dessen Gleise vor Adlershof in die Görlitzer Bahn mündeten. Neben den weitläufigen Gleisanlagen auf den Betriebsgeländen von Adlershof wurde auch 1909 eine Straßenbahnlinie eröffnet, die Köpenick über Adlershof mit Altglienicke verband. Mit der Elektrifizierung der Vorortbahn 1928 fuhr sie ab 6. November 1928 ab Adlershof elektrisch. Ab 1. Januar 1935 bzw. 1937 wurde dann der Namenszusatz Glienicke fallengelassen und der Bahnhof heißt seitdem Berlin-Adlershof.
Am 29. September 1957 wurde der Bahnsteig der Fernbahn aufgegeben und anschließend abgerissen, ebenso wie das alte gründerzeitliche Empfangsgebäude dann 1964 abgerissen wurde, welches etwa in Höhe des südlichen Tunnels lag. Die Umbauarbeiten, in deren Verlauf 1960 neue Brücken über die Rudower Chaussee gesetzt wurden, brachten einen neuen Zuschnitt der Zugänge und mündeten schließlich am 7. Oktober 1969 in der Eröffnung der Empfangshalle an der Dörpfeldstraße/Rudower Chaussee im Kachelstil der 1960er Jahre. Der Bahnhofsbereich blieb hernach fast 30 Jahre unverändert, jedoch wuchs mit dem Beginn der Errichtung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Adlershof (WISTA) ab 1992 der Wunsch nach einem leistungsfähigen modernen Bahnhof mit Fernbahnanschluss. Erste Pläne lagen ab 1996 vor; es dauerte jedoch noch über zehn Jahre bis zum Beginn des Umbaus.
Bahnhofsumbau
Der Bahnhof Adlershof befindet sich seit Juli 2006 in einem umfassenden Umbau. Bereits am 5. September 2002 lag die Konzeption des neuen Bahnhofs fertig vor, jedoch wurde der für Ende 2003 bis 2006 angesetzte Umbau immer wieder verschoben.[1] Schließlich wurde ein Großprojekt aufgesetzt, in dessen Zuge von 2006 bis 2010 sieben Brücken und drei Bahnhöfe an der Görlitzer Bahn in Berlin modernisiert oder neu errichtet werden.[2] Die vorhandenen Brücken, Empfangshallen, Aufgänge und Bahnsteige in Adlershof werden dabei vollständig durch Neubauten ersetzt. Die Brücken über die Rudower Chaussee werden von 36 auf 54 Meter verbreitet und erlauben es, dass Straßenbahnen und Busse direkt darunter halten. Der Umstieg zur Straßenbahn wird hier einem weiteren Umbau unterzogen: Bis 1962 fuhr die Straßenbahn auf dem Adlergestell östlich des Damms der Görlitzer Bahn, und hatte danach einen Halt am südlichen Ausgang westlich des Damms, wo seit Stilllegung der Strecke nach Altglienicke 1993 eine Wendeschleife lag. Mit dem Bahnhofsumbau wurde der Straßenbahnhalt auf eine Dreieckswende auf dem Adlergestell östlich des Damms verlegt. Mit Eröffnung des neuen Bahnhofs soll die Straßenbahn dann über den Mittelstreifen der Rudower Chaussee nach Westen zur Max-Born-Straße führen.
Die Bauarbeiten an der Unterführung sollen im Jahr 2010 abgeschlossen sein.[3]
Literatur
- Jürgen Meyer-Kronthaler und Wolfgang Kramer: Berlins S-Bahnhöfe – Ein dreiviertel Jahrhundert, be.bra Verlag, Berlin 1998. ISBN 3930863251
Weblinks
- „Grunderneuerung, Neubau der Bahnhöfe Baumschulenweg und Adlershof“, S-Bahn Berlin Streckenabschnitt Treptow - Königs Wusterhausen - Schönefeld, DB ProjektBau, 2003 (pdf)
- „Geschichte und Geschichten rund um die Berliner S-Bahn: Adlershof“
- Rudi Hinte: „Informationen über Adlershof“ Adlershofer Zeitung, September 2001
- Bilder der Grunderneuerung auf baustellen-doku.info
Einzelnachweise
- ↑ „Neues Portal für Adlershof“, Pressemitteilung 16/02, WISTA, 5. September 2002
- ↑ „Baumschulenweg bis Grünauer Kreuz: Baubeginn nach der Fußball-WM / Abschluss im Jahr 2010 geplant“, Aktuelles, S-Bahn Berlin, 15. Mai 2006
- ↑ Peter Neumann: Ein neuer S-Bahnhof für Adlershof, Berliner Zeitung, 21. Dezember 2007
Wikimedia Foundation.