- Sokaris
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Sokar in Hieroglyphen meistens
Seker / Saker / Sokar
Skroder
mit Determinativ
griechisch Sokaris Sokar ist einer der ältesten Totengötter des alten Ägypten. Zu früheren Zeiten galt er als Fruchtbarkeitsgott, änderte dann aber seine Gestalt im Laufe der Zeit.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Die Rolle als Totengott bekam Sokar durch seinen Kultort in der Gegend westlich von Memphis, da man dort schon seit der 1. Dynastie die Toten begrub. Die berühmte Totenstadt Sakkara trägt wahrscheinlich auch seinen Namen.
Bedeutung
Sokar ist unter anderem auch Erdgott und Patron der Metallarbeiter, was ihn in unmittelbare Nähe des Ptah rückte und er insbesondere dessen Charaktereigenschaften verkörperte. Aus diesem Grund nannten die Ägypter ihn auch Ptah-Sokar, wobei sich die Darstellung des Sokar nicht veränderte. Nach wie vor wurde er mit menschlichem Körper und Falkenkopf dargestellt. Sokar wirkte bei der Mundöffnung mit, was auch ein Wesenszug des Schöpfergottes Ptah war.
Verschmelzung
Eine weitaus tiefgreifendere Verschmelzung erfolgte zwischen den Totengöttern Osiris und Sokar. Es entstand der Name Ptah-Sokar-Osiris. In der Folgezeit wurde der falkenköpfige Gott teilweise in der Mumiengestalt des Osiris abgebildet. Da Sokar schon früher als im Sande ruhend zu sehen war, stellte man sich den aufgebahrten Leichnam des Osiris als Sokar vor.
Sokar-Fest
In den Königsannalen der 1. Dynastie stand das Sokar-Fest immer in Verbindung von Gründungsdaten von memphitischen Grabbauten für Königsgötter. Erst mit Beginn der 2. Dynastie wurde es als kleines Sed-Fest im Alten Reich regelmäßig alle sechs Jahren seit Krönung gefeiert. Der König erschien zu diesem Anlass mit der unterägyptischen Krone.[1] Das fünfte Sokar-Fest fand im Rahmen des Sed-Festes statt. Mit Beginn des Neuen Reichs wurde das Sokar-Fest jährlich gefeiert. In mehren Festkalendereinträgen sind die Feierlichkeiten des Sokar-Festes belegt, das am 26. Achet IV mit der Morgendämmerung begann:
„Am 25. Achet IV, an diesem Tag des Zwiebelanlegens, in der Nacht des Göttinnenfestes und beim Hellwerden am Morgen des 26. Achet IV, wenn man das Fest des Sokar in seinem alljährlichen Fest feiert.“
– Festriten im Grab des Cha-bechenet (TT2)[2]
Das Sokar-Fest endete am 30. Achet IV mit der symbolischen Errichtung des Djed-Pfeilers, den der König mit Hilfe der jeweiligen Priester in der Morgendämmerung kurz vor Sonnenaufgang begann und mit den ersten Sonnenstrahlen des 1. Peret I vollendete. Hintergrund war die Auferstehung des Gottes Sokar und die damit verbundene mythologische Gleichsetzung mit dem Pharao, der durch diesen Festakt weitere Kraft für seine weiteren Regierungsjahre erhalten sollte.[3]
Spätestens in der griechisch-römischen Zeit ersetzte das Osiris-Fest im Rahmen der Choiak-Isisriten die Feierlichkeiten des Sokar.
Siehe auch
Literatur
- Richard-Anthony Parker: The calendars of ancient Egypt. Chicago Press, Chicago 1950
- Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz/Wiesbaden 1950
Weblinks
Burkhard Backes: Sokar. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex). 2007ff., Zugriffsdatum: 25.02.2009.
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz/Wiesbaden 1950, S. 56–57.
- ↑ Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz/Wiesbaden 1950, S. 91–92.
- ↑ Vgl. Maria Carmela Betrò: Heilige Zeichen - 580 Ägyptische Hieroglyphen -, marix, Wiesbaden 2004, S. 209.
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