- Solms-Hohensolms-Lich
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Die Familie Solms-Hohensolms-Lich gehört zum ehemals reichsgräflichen Familienverband Solms, welcher aus der Linie Solms-Braunfels (Falkensteiner Linie) hervorging. 1409 teilte sich das Grafengeschlecht Solms in die Linien Solms-Braunfels und Solms-Lich. Das Haus Solms-Lich wurde unter Graf Philipp zu Solms-Lich (1468 – 1544) zu einem damals einflussreichen Haus, da Graf Philipp nicht nur kaiserlicher Rat, sondern auch Wirklicher Geheimer Rat beim sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen war. Er kannte Martin Luther, der sich auf der Festung aufhielt, und den Maler Lucas Cranach d. Ä., der offenbar ein Ganzkörperportrait von Graf Philipp malte. Dieses Bild befindet sich heute im Besitz der Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg.
1537 kaufte Graf Philipp das in der Niederlausitz liegende Städtchen mit Herrschaft Sonnewalde, weil der sächsische Kurfürst die dortigen Ritter von Minckwitz wegen ihres räuberischen Lebensstils nicht länger dulden wollte. Der sächsische Kurfürst brauchte dort im unmittelbaren Grenzland zu Brandenburg einen friedlichen und besonnenen Herrn. Für die Sachsenherzöge war Philipp gleichzeitig Pfleger der Veste Coburg.
Seine zwei Söhne teilten den Besitz des Hauses Solms-Hohensolms-Lich unter sich, wobei Graf Reinhard (1491 – 1562) das Haus Solms-Hohensolms-Lich als zukünftig selbständige Linie Solms-Lich weiterführte. Sein jüngerer Bruder Otto (1496 – 1522), wurde zum Begründer des gräflichen Hauses Solms-Laubach in Laubach und übernahm gleichzeitig den Besitz an Sonnewalde und das Gut Pouch nahe Bitterfeld. Die Laubacher wurden 1596 zu den Begründern der Linie Solms-Baruth in Baruth, aus der ihrerseits 1602 das Haus Solms-Wildenfels in Wildenfels bei Zwickau entsprang.
Diesem weit verzweigten reichsgräflichen Hause gehörte u. a. der Fürst Ludwig zu Solms-Hohensolms-Lich (1805 – 1880) an, der durch seine Schrift Deutschland und die Repräsentativverfassung (Gießen 1838) bekannt geworden ist. Diese wurde vom Grafen zu Solms-Wildenfels in dessen Schrift Bemerkungen zu der Schrift: Deutschland und die Repräsentativverfassung (Zwickau 1838) scharf angegriffen.
Fürst Karl zu Solms-Hohensolms-Lich (1866 – 1920) besaß unter preußischer Hoheit das Amt Hohenfels und unter hessischer die Ämter Lich und Hohensolms, zusammen 220 km². Er war erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses sowie der Ersten Kammer im Großherzogtum Hessen.
Eleonore, die Tochter von Fürst Hermann, war die letzte Großherzogin von Hessen und bei Rhein.
Der Germanist Wilhelm Solms (* 1937) und der FDP-Politiker Hermann Otto Solms (* 1940), nach dem deutschen Namensrecht eigentlich Prinzen zu Solms-Hohensolms-Lich, sind Angehörige des Hauses Solms.
Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich
- Karl Christian (1792 – 1803) (* 1725; † 1803) ∞ Burggräfin und Gräfin Sophie Charlotte zu Dohna-Schlobitten (* 1740; † 1798)
- Karl Ludwig (1803 – 1807) (* 1762; † 1807) ∞ Gräfin Henriette zu Bentheim und Steinfurt (* 1777; † 1851)
- Karl (1807 – 1824) (* 1803; † 1824)
- Ludwig (1824 – 1880) (* 1805; † 1880) ∞ Gräfin Marie zu Ysenburg und Büdingen (* 1808; † 1872)
- Hermann (1880 – 1899) (* 1838; † 1899) ∞ Gräfin Agnes zu Stolberg-Wernigerode (* 1842; † 1904)
- Karl (1899 – 1920) (* 1866; † 1920) ∞ Prinzessin Emma zu Stolberg-Wernigerode (* 1875; † 1956)
Oberhäupter des Hauses Solms-Hohensolms-Lich
- Reinhard (1920 – 1951) (* 1867; † 1951) ∞ Gräfin Marka zu Solms-Sonnewalde (* 1879; † 1965)
- Philipp Reinhard (1951 – ) (* 1934) ∞ Gräfin Marie Fouché d’Otrante (* 1948)
- Carl-Christian (* 1975) ∞ Christina Gräfin Douglas (* 1973)
Quellen
- Archiv der Stadt Luckau: Geschichte des Städleins Sonnewalde, 1834.
- Chronik der Stadt Lich, Geschichtsverein Lich.
- Sächsisches Staatsarchiv: Geschichte des Städleins Sonnewalde
Kategorien:- Hessisches Adelsgeschlecht
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