Soubrette

Soubrette

Eine Soubrette (ursprünglich franz. für Zofe, Dienerin; später nur in der Theatersprache benutzt) ist die im 17. und 18. Jahrhundert sowohl am Sprechtheater, als auch in der Oper sehr populär gewordene Charge der Kammerzofe. Sie ist meist munter, verschmitzt oder komisch angelegt und steht im Gegensatz zur Primadonna, die eine Person von höherem gesellschaftlichem Rang spielt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Ursprünglich stammte die Soubrette aus der Commedia dell'arte. Als typische Soubrette des deutschen Sprechtheaters galt im 18. Jahrhundert die „Franziska“ in LessingsMinna von Barnhelm“.

Dieses Stimmfach zeichnet sich durch eine leichte und bewegliche, verspielt-zarte und hübsche Stimme aus. Es eignet sich u. a. für Operette und klassisches Musical, Barock sowie Kunstlied aufgrund von Leichtigkeit, Beweglichkeit, Zartheit, Höhe und plastischer Formbarkeit. Soubrettenstimmen eignen sich deshalb im Popbereich u. a. für Irish-Folk-Musik. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Sängerinnen Hayley Westenra oder Sally Oldfield.

Der Unterschied der Soubrette zum Koloratursopran liegt in der Stimmdurchschlagskraft und dem Tonumfang: Koloratursoprane besitzen oft größere, dominantere und höhere Stimmen – bis f’’’ – als Soubretten – bis c’’’. Außerdem sind die Rollen für Soubretten meist Dienstmädchen bzw. besitzen viele Soubretten komödiantisches Talent (s. o.) Allerdings gibt es Überschneidungen der beiden Fächer. Die Koloratursoubrette besitzt die Zartheit statt Durchschlagskraft und die Plastizität der Soubrette, kommt aber wesentlich höher als die reine Soubrette (oft sogar bis as’’’ oder noch höher) und hat eine Veranlagung zu hoher Virtuosität. Vielfach werden Koloratursoprane mit kleinen Stimmen auch für Koloratursoubretten gehalten, was nicht unbedingt der Fall sei muss. Viele Koloratursoubretten entwickeln sich später zum Koloratursopran (dies war beispielsweise bei Natalie Dessay der Fall).

Es wird zwischen der „deutschen“ und der „romanisch-französischen“ Soubrette unterschieden: So ist die „deutsche“ Soubrette in ihrer Stimmfarbe generell hell und strahlend, die romanische besitzt dagegen eine dunkle, fast alt-artig klingende lyrische Tiefe und Mittellage, aber eine helle und silbrig strahlende Höhe.

Soubrettenrollen in Oper und Operette

Musicalpartien

Bekannte Soubretten

Siehe auch


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  • Soubrette — is a term referring to a type of female role mdash;specifically, a stock character mdash;in opera and theatre. The term arrived in English from Provençal via French, and means conceited or coy . [ [http://www.thefreedictionary.com/soubrette… …   Wikipedia

  • soubrette — [ subrɛt ] n. f. • 1640; provenç. soubreto, de soubret « affecté »; de l a. provenç. sobrar « être de trop », du lat. superare ♦ Suivante ou servante. « Une soubrette est à vrai dire le grain de sel des comédies » (Gautier). ♢ Fam. Bonne, femme… …   Encyclopédie Universelle

  • Soubrette — Sf (komisches Rollenfach für Sopran) per. Wortschatz fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. soubrette, zu prov. soubret, soubreto geziert , zu prov. soubrá drüber hinaus sein , aus l. superāre die Oberhand haben, übersteigen , zu l. super… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • soubrette — SOUBRETTE. s. f. On appelle ainsi par mespris, une femme de chambre ou une suivante. Une petite soubrette. elle fait la personne de qualité, & ce n est qu une soubrette. il passe sa vie avec des soubrettes …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Soubrette — Sou brette , n. [F.] A female servant or attendant; specifically, as a term of the theater, a lady s maid, in comedies, who acts the part of an intrigante; a meddlesome, mischievous female servant or young woman. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Soubrette — (fr., spr. Subrette), Zofe, schlaue Kammerjungfer, bes. in der Theatersprache gebraucht, s.u. Rolle B) a) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Soubrette — (franz., spr. ßu ), Rollenfach der französischen und deutschen Bühne. Eigentlich Zofe, Kammerjungfer, mit dem Nebenbegriff der Schelmerei, List und Verschmitztheit, bezeichnet S. jetzt eine muntere oder komische jugendliche Mädchenrolle und ist… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Soubrette — (frz., spr. ßu ), Zofe, Dienerin; in der Bühnensprache: Vertreterin munterer jugendlicher Mädchenrollen, bes. in Oper und Operette …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Soubrette — (subrett), frz., Kammermädchen …   Herders Conversations-Lexikon

  • soubrette — /su brɛt/ s.f., fr. [dal provenz. soubreto, femm. dell agg. soubret affettato ; propr., in fr., servetta brillante di commedia ], in ital. invar. (teatr.) [attrice giovane di operetta, rivista e sim.: una s. di altri tempi ] ▶◀ showgirl …   Enciclopedia Italiana

  • soubrette — (n.) 1753, theatrical jargon word for lady s maid characters in plays and operas, who typically were pert, flirtatious, and intriguing, from French, from Prov. soubreto affected, conceited, fem. of soubret coy, reserved, from soubra to set aside …   Etymology dictionary

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