- Staatliche Plankommission der DDR
-
Die Staatliche Plankommission (SPK) war in der DDR ein zentrales staatliches Organ des Ministerrates für die gesamtstaatliche Planung und Entwicklung der sozialistischen Volkswirtschaft und für die Kontrolle der Durchführung der Planaufgaben. Sie war in der Zentralplanwirtschaft der DDR zuständig für die Koordinierung, Ausarbeitung und Kontrolle der mittelfristigen Perspektivpläne (Fünfjahrplan) und den daraus abgeleiteten jährlichen Volkswirtschaftsplänen.
Die zentrale Plankommission hatte ihren Sitz beim Ministerrat in Berlin, ab 1961 im ehemaligen Gebäude des Preußischen Landtages. Nachgeordnet waren die Bezirksplankommissionen (BPK) beim jeweiligen Rat des Bezirkes und die Kreisplankommissionen beim jeweiligen Rat des Kreises/ der Stadt. Die volkseigenen Betriebe, LPGs u. a. hatten jeweils ihre Pläne vor der für sie zuständigen Plankommission zu verteidigen, diese wurde entweder ohne oder nur mit Auflagen genehmigt. Die planmäßige Durchführung der geplanten Leistungen hatten die Betriebe mit einer Vielzahl von Plankennziffern regelmäßig zu dokumentieren. Die Kontrolle der Planerfüllung erfolgte auf allen Ebenen parallel durch die Parteiorgane der SED, die gegenüber den staatlichen Leitern weisungsberechtigt waren.
Der durch die Volkskammer beschlossene Jahresvolkswirtschaftsplan hatte Gesetzeskraft. Nachweisliche Verstöße gegen die Plandisziplin konnten für den Betrieb vor den Staatlichen Vertragsgerichten zu Sanktionen führen (Geldstrafen) und für die verantwortlichen Betriebsdirektor zur umgehenden Abberufung bis hin zu Strafverfahren führen. Da viele Leiter zugleich auch Mitglieder der SED waren, war zusätzlich ein Parteiverfahren die Folge, das bis zum Ausschluss aus der Partei führen konnte, damit hatten sich alle weiteren Karriereaussichten erledigt.
Auf zwischenstaatlicher Ebene koordinierte die SPK die Pläne der DDR mit den Ländern des RGW, hierzu wurden Regierungsabkommen im Rahmen der sozialistischen ökonomischen Integration abgeschlossen.
Im „Staatsplan Wissenschaft und Technik“ wurden besonders wichtige Vorhaben „Staatsaufträge“ (Erzeugnisse oder Leistungen) mit gesamtwirtschaftlicher Bedeutung, zentral geplant durch das Ministerium für Wissenschaft und Technik. Hierfür gab es Zuweisungen von Bilanzen mit hoher Priorität. Dies galt ebenso für militärische Vorhaben für die Landesverteidigung (höchste Priorität), verantwortet durch die drei Ministerien der militärischen Organe.
Nach der Wende wurde im Januar 1990 die SPK kurzzeitig durch die Wirtschaftskommission beim Ministerrat ersetzt, ihr Leiter war Karl Grünheid.
Vorsitzende
Im Ministerrang, Mitglied des Ministerrates, Mitglied des ZK der SED und meist auch Mitglied bzw. Kandidat des Politbüros
- 1950 – 1952 Heinrich Rau
- 1952 – 1961 Bruno Leuschner
- 1961 – 1963 Karl Mewis
- 1963 – 1965 Erich Apel
- 1965 – 1989 Gerhard Schürer
Stellvertretende Vorsitzende
Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche Stellvertretende Vorsitzende, die meist mit den Hauptabteilungsleitern der SPK identisch waren.
- Friedrich Behrens
- Karl Grünheid ab 1990 Leiter der Wirtschaftskommission
- Kurt Gregor
- Kurt Fichter
- Wolfgang Gress
- Fritz Selbmann
- Helmut Wunderlich
- Staatssekretär: Heinz Klopfer
Siehe auch
Wikimedia Foundation.