- Bahnstrecke Darmstadt Ost–Groß-Zimmern
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Darmstadt Ost–Groß-Zimmern Kursbuchstrecke (DB): ex 256b (1966) Streckennummer (DB): 3555 Streckenlänge: 13,1 km Legendevon Darmstadt (Hbf) 0,0 Darmstadt Ost nach Groß-Umstadt Wiebelsbach 1,4 Glasberg 2,6 Rothes Kreuz (bis 1921) 4,3 Bessunger Forsthaus 7,3 Roßdorf Landesstrasse 3115 8,1 Anst. Odenwälder Hartstein-Industrie 10,0 Gundernhausen (Zuvor Bf) von Dieburg 13,1 Groß-Zimmern nach Reinheim Die Bahnstrecke Darmstadt Ost–Groß-Zimmern war eine 13,08 km lange eingleisige, normalspurige Nebenbahn in Südhessen. Sie verlief vom Bahnhof Darmstadt Ost über Roßdorf nach Groß-Zimmern. Ein Reststück zwischen Darmstadt Ost und dem Haltepunkt Bessunger Forsthaus wird heute noch als Museumsbahn betrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der umfangreiche Abbau und Abtransport von Basalt aus einem Steinbruch bei Roßdorf durch die Odenwälder Hartstein-Industrie AG war Anlass zum Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen dem Darmstadt Ost (bis 1900: Rosenhöhe) und Groß-Zimmern. Ermöglicht wurde das durch das Gesetz des Großherzogtums Hessen vom 15. September 1894. Errichtet und betrieben wurde die Strecke zunächst durch die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen, die 1897 in der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft aufgingen. Am 23. August 1897 wurde die Strecke eingeweiht und einen Tag später der Personen- und Güterverkehr aufgenommen. Am Roßberg zwischen Roßdorf und Gundernhausen entstand für den Basaltabtransport eine große Verladeanlage.
Am 28. Mai 1965 wurde der Personenverkehr auf der Rodgaubahn zwischen Dieburg und Reinheim eingestellt, am 1. Juni 1966 auch auf der Strecke zwischen Darmstadt und Groß-Zimmern. Rückläufiger Güterverkehr führte zur Stilllegung der Strecke zum 23. September 1966. Der Abschnitt zwischen der Verladestation bei Roßdorf wurde allerdings als Anschlussgleis weiter betrieben. Im Februar 1982 wurde die Gesamtstrecke dann stillgelegt, gleichwohl fuhr am 22. Mai 1982 letztmalig ein Sonderzug ab Roßdorf.
Die Anliegergemeinden Roßdorf und Groß-Zimmern kauften die Trasse in ihren Gemarkungen auf, um sie bahnfremd zu verwerten. Die gegenteiligen Ideen einer bahnfreundlichen Bürgerinitiative kamen nicht zum Zug. 1983 wurde zwischen der Bahn und den Gemeinden Darmstadt, Roßdorf und Groß-Zimmern ein Vertrag abgeschlossen, der vorsieht, die Trasse zu erhalten. Trotzdem wurde 1984 die Strecke ab der westlichen Darmstädter Stadtgrenze bis Groß-Zimmern zürückgebaut und später vereinzelt bebaut. Im Jahr 2005 wurde der Vertrag um zehn Jahre verlängert und läuft dann - sofern keine Kündigung erfolgt - automatisch noch weitere zehn Jahre.[1]. Eine Reaktivierung scheiterte aus Kostengründen, obwohl die Nachfrage bei den Busverbindungen sehr hoch ist und weiter steigt. Der Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch befürwortet die Nutzung der Trasse mit einer Straßenbahn beginnend in Darmstadt Mitte, über Ostbahnhof, Roßdorf, Gundernhausen, Groß-Zimmern, bis nach Dieburg.[1]
Auf dem verbliebenen, 4,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Darmstadt Ost und Bessunger Forsthaus betreibt die Deutsche Museums-Eisenbahn mehrfach im Jahr einen Museumsbahnverkehr. Die Strecke endet stumpf als Gleis 3 in Darmstadt Ost, ist aber über eine Weiche am südlichen Bahnhofsende mit der Odenwaldbahn verbunden.
Literatur
- Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6. Bd. 2.2, S. 785f (Strecke 069).
- Wolfgang Bleiweis: Die Nebenbahn Darmstadt-Ost–Groß-Zimmern. In: Die Bahn und ihre Geschichte = Schriftenreihe des Landkreises Darmstadt-Dieburg 2 (Hrsg.: Georg Wittenberger / Förderkreis Museen und Denkmalpflege Darmstadt-Dieburg).Darmstadt 1985, S. 79-83.
Einzelnachweise
Weblinks
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