Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen

Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen

Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Aufgrund der territorialen Zersplitterung kam es zunächst nicht zum Bau einer eigenen Staatsbahn. Vielmehr beteiligte sich Hessen zusammen mit den Nachbarstaaten an gemeinschaftlichen Staatsbahnunternehmungen (Kondominien). Das waren die

Im Übrigen förderte man die umfangreichen Projekte der privaten Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft. Erst im Jahre 1876 gründete das Großherzogtum Hessen-Darmstadt eine eigene Staatsbahn. Deren Grundstock bildete der Erwerb der Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft. Diese hatte von Gießen aus zwischen 1869 und 1871 die Vogelsbergbahn und die Lahn-Kinzig-Bahn eröffnet und betrieben. Von insgesamt 175,8 km Strecke lagen (1880) 147,2 km in Hessen-Darmstadt und 28,0 km in Preußen.

Nach dem Übergang in die staatliche Verwaltung erweiterte diese gemäß einem Gesetz vom 29. Mai 1884 das Netz um drei Nebenbahnen, die von der Linie Gießen - Gelnhausen in den Vogelsberg hineinführten:

  • Nidda - Schotten ab 26. Mai 1888
  • Stockheim - Gedern ab 1. Oktober 1888
  • Hungen - Laubach ab 1. Juni 1890

Eine weitere staatliche Nebenbahn wurde am 20. Dezember 1886 zwischen Eberstadt und Pfungstadt eröffnet. Sie war nur 1,9 km lang und wurde von der "Main-Neckar-Eisenbahn" betrieben, besaß aber eigenes Personal sowie eigene Lokomotiven und Personenwagen.

Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die

im Norden, nordöstlich von Gießen die

  • Lumdatalbahn von Grünberg, ab 01.Aug.1896 zunächst bis Londorf, ab 1902 weiter bis Lollar

1897 westlich von Darmstadt die

Letztere Strecke wurde noch von den Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen begonnen, vollendet und in Betrieb genommen aber bereits durch die Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft, in die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen 1896 eingegliedert wurden.


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