Stabsfeldwebel

Stabsfeldwebel

Stabsfeldwebel ist ein militärischer Dienstgrad.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

StFw-Abzeichen
(Feldanzug)

Der Dienstgrad Stabsfeldwebel (Abk.: StFw, in Listen SF) bezeichnet einen Soldaten im zweithöchsten Feldwebeldienstgrad bei der Bundeswehr. Der entsprechende Dienstgrad der Deutschen Marine ist der Stabsbootsmann. Angehörige der Laufbahngruppe der Offiziere durchlaufen diesen Dienstgrad nicht.

Soldaten im Dienstgrad Stabsfeldwebel können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung gesetzten Grenzen Mannschaften und Unteroffizieren ohne Portepee Befehle erteilen.

Den Dienstgrad Stabsfeldwebel können Berufssoldaten und Reservisten nach frühestens 16 Jahren Dienstzeit im Dienstgrad Feldwebel und nach mindestens vierjähriger Tätigkeit als Hauptfeldwebel erreichen. StFw werden nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A9 besoldet.

Der Dienstgrad wurde 1938 beim Heer und der Luftwaffe der Wehrmacht eingeführt, 1962 in der Nationalen Volksarmee der DDR. Dem StFw entsprach in der Kriegsmarine der Wehrmacht seit 1939 der Stabsoberfeldwebel (nicht der Marine-Stabsfeldwebel, der in der Kriegsmarine zwischen Feldwebel und Oberfeldwebel rangierte!). Äquivalent in der Bundesmarine ist der Stabsbootsmann (StBtsm), in der Volksmarine der DDR war es der Stabsobermeister.

Das Bundesministerium der Verteidigung setzte den Dienstgrad StFw/StBtsm (ebenso OStFw/OStBtsm) mit Einführung der Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes 1969 auf den Aussterbeetat, Neubeförderungen wurden erst seit Anfang 1983 wieder möglich. (Spitzendienstgrad der Unteroffiziere war jetzt Hauptfeldwebel, der über die BesGr A 8 hinaus nun auch die BesGr A 9 sowie A 9 mit Amtszulage erreichen konnte; die Regelung entfiel zum 1. Januar 1983).

Im NATO-Rahmen entspricht der StFw dem NATO-Rangcode OR-8 und ist daher mit dem britischen Warrant Officer Class 2 und dem US-amerikanischen Master Sergeant bzw. First Sergeant gleichzusetzen.

Österreich

In der k.u.k. Armee Österreich-Ungarns wurde der Dienstgrad Stabsfeldwebel 1913 bei den Fußtruppen (Stabswachtmeister bei den berittenen Truppen) eingeführt. Zuvor schon war der Rang in der k.u. Honvéd und in der k.u. Gendarmerie etaisiert. Pendant in der k.k. Gendarmerie sowie in der k.k. Landwehrinfanterie war der Bezirksfeldwebel (Bezirksoberjäger bei den Tiroler Landesschützen).

Als Gagisten ohne Rangklasse trugen Stabsfeldwebel/Bezirksfeldwebel die Uniform der Fähnriche ohne Achselspangen, dazu Offizierssäbel mit Fähnrichsportepee aus schwarz-gelber Seide. Am Kragen wie Feldwebel drei weiße Rangsterne aus Zelluloid, statt kaisergelber Seidenkragenborte aber eine solche aus Silbergespinst. Bis zur Einführung der "feldgrauen" (tatsächlich aber hechtgrauen) Montur 1909 waren in der k.u. Honvéd hellblaue Ärmelaufschläge und Kragen vorgeschrieben, anstelle der dunkelblauen der Truppe.

Die Stabsfeldwebel in der gemeinsamen k.u.k. Armee kennzeichnete neben den weißen Zelluloidsternen die kaisergelb-seidene Feldwebelborte mit einem schmalen schwarzen Mittelstreifen, oberhalb der Borte unmittelbar anschließend eine mittelbreite Litze aus Goldgespinst. Im Juni 1914 wechselten die Distinktionen zu einer breiten Borte und einer mittelbreiten Litze jeweils aus Silbergespinst, zwischen beiden ein schmaler Streifen aus Grundtuch. Die drei Rangsterne waren nun aus Seide gestickt.

Mit Gründung des Bundesheeres (Republik Österreich) im März 1920 ersetzte Stabswachtmeister die Bezeichnung Stabsfeldwebel in sämtlichen Waffengattungen.

siehe auch

Literatur

  • Uniformen und Abzeichen der Österreich.-ungarischen Wehrmacht, bearbeitet von k.k. Oberst M. Judex, 5. Auflage, Leipzig 1908

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