Steilmann-Gruppe

Steilmann-Gruppe

Die Steilmann-Gruppe ist ein Textilunternehmen, das in Wattenscheid beheimatet war. 2010 erfolgte der Umzug des Hauptsitzes nach Bergkamen. Zu den Tochterunternehmen zählen ECO-Textil und 14 Unternehmen im Ausland.

Der Einzelhandelskaufmann Klaus Steilmann gründete mit einem geliehenen Startkapital von 40.000 DM die Klaus Steilmann GmbH & Co. KG. mit 40 Mitarbeitern. [1] Im November 1958 entwarf er seine erste Damen-Oberbekleidungskollektion. Über seine Anfänge scherzte er: „Eines habe ich mit Bill Gates gemeinsam. Wir haben beide in einer Garage angefangen.“ [2] Sein Slogan war „Mode für Millionen“.

Im Jahre 1998 hatte die Steilmann-Gruppe 1,45 Mrd. DM Gesamtumsatz, ca. 3.500 Beschäftigte im Inland und 18.200 weltweit. Die Globalisierung führte zu einem Preisdruck, dem das Unternehmen jedoch auf die Dauer nicht standhalten konnte. Steilmann stand bis 1999 an der Spitze der Steilmann Gruppe. Am 1. Oktober 1999 wurde die Geschäftsführung der Gruppe an Joachim Vogt, früherer Chef von Hugo Boss, übergeben. Zwischen 2001 und 2003 kam Britta Steilmann in das Unternehmen als Geschäftsführerin zurück. Im Rahmen von Konzentration auf das Kerngeschäft und Outsourcing wurde Anfang 2003 unter anderem auch die eigene EDV-Abteilung mit 37 Mitarbeitern aufgelöst.

Der allgemeine Personalabbau wurde durch den Sozialplan erschwert, aber nicht verhindert. Die Schließung der deutschen Fertigung und deren Verlagerung in Billiglohnländer kostete viel Eigenkapital. 2002 betrug der Umsatz noch über 500 Mio Euro. Im Jahre 2003 schrieb man erstmalig rote Zahlen. Britta Steilmann übergab die Geschäftsführung an ihre Schwester. Ute Steilmann führte zusammen mit Finanzchef Klaus Friedrich und Personalchef Willy Krahn die Geschäfte. Cornelia Steilmann war für die internationalen Geschäfte zuständig. Im Jahre 2005 versprach man sich von der Beratung durch Gerd Niebaum und Friedhelm Ost den Weg in die Sanierung.

Im September 2006 kündigte Ute Steilmann einen Insolvenzantrag an. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte es noch etwa 500 Mitarbeiter in Deutschland und 3.000 Mitarbeiter in Rumänien. Der Konkurs wurde im Oktober 2006 durch die vollständige Übernahme aller Steilmann-Anteile durch die Radici-Gruppe, mit Sitz in Bergkamen, abgewendet. Miro Radici hatte zuvor schon die Marken Apanage, Kirsten, DressMaster und Nienhaus & Lotz von Steilmann gekauft.

Quellen

  1. Porträt in Deutscher Umweltpreis
  2. Nach Schrumpfkurs in zwei Jahren wieder Wachstum. In: Stern, 7. Juni 2004

Weblinks


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