Steinbach (Jöhstadt)

Steinbach (Jöhstadt)
Steinbach
Stadt Jöhstadt
Koordinaten: 50° 33′ N, 13° 9′ O50.557513.151944444444550Koordinaten: 50° 33′ 27″ N, 13° 9′ 7″ O
Höhe: 550–650 m ü. NN
Einwohner: 849 (26. Juli 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 09477
Vorwahl: 037343

Steinbach ist Stadtteil von Jöhstadt im Erzgebirgskreis. Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1401.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Die Ortslage befindet sich in einem durch mehrere hier aufeinanderstoßende Täler gebildeten Talsenke des westlichen Erzgebirges im Erzgebirgskreis. Der Ort wird durch den Verlauf des Baches Steinbach sowie durch die Preßnitz bestimmt, die Hauptwege des Ortes verlaufen entlang der Wasserläufe. Der Ortsteil Steinbach befindet sich rund 8,5 km nordöstlich des Stadtkerns von Jöhstadt in einer Höhenlage zwischen 550 und 650 m über NN. Den südöstlichen Abschluss der Ortslage bildet der 890 Meter hohe Hirtstein, südwestlich grenzt der 817 Meter hohe Glösenstein an den Ort.

Durch die Lage in einer verzweigten Talsenke entwickelte sich der Ort frühzeitig als Waldhufendorf, indem die Grundstücke streifenweise mehr oder weniger weit von der Talsohle die Berghänge hinauf aufgeteilt wurden.

Nachbarorte

Arnsfeld Oberschmiedeberg
Grumbach Nachbargemeinden Reitzenhain
Schmalzgrube Satzung

Geschichte

Die Steinbacher Kirche

Der Name des Ortes wurde von dem gleichnamigen Bach, welcher am Hang des Hirtsteins entspringt und den Großteil des Ortes durchfließt, abgeleitet.

Nach heutiger Kenntnis wurde Steinbach etwa um das Jahr 1200 im Rahmen der planmäßigen Besiedelung des das gesamte Erzgebirge bedeckenden Urwaldes von fränkischen Siedlern gegründet. Die erste Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1401.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1551 17 besessene Mann, 8 Inwohner
1764 16 besessene Mann, 54 Häusler, 2½ Hufen
1834 747
1871 1096
Jahr Einwohnerzahl
1890 1236
1910 1050
1925 1004
1939 1089
Jahr Einwohnerzahl
1946 1161
1950 1521
1964 1331
1990 1024
2011 849[2]

Gedenkstätten

Ein Gedenkstein am alten Ulanenweg erinnert an 26 nicht bekannte KZ-Häftlinge aus dem Außenlager Wille in Tröglitz/Rehmsdorf des KZ Buchenwald, die bei der Bombardierung ihres Transportzuges flohen, wieder eingefangen und von SS-Männern ermordet wurden.

Verkehrsanbindung

das rekonstruierte Bahnhofsgebäude von Steinbach der Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt
VI K 99 1715 am Wasserhaus im Bahnhof Steinbach (2010)

Von 1892 bis 1984 führte die Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt durch den Ort. Nach der Einstellung der Strecke und dem Abbau der Gleisanlagen wurde 1985 auf dem Bahnhofsgelände eine Kindertagesstätte errichtet, die 1999 für die Wiedererrichtung der Gleisanlagen wieder abgerissen wurde.

Seit August 2000 ist Steinbach mit der Einweihung des Abschnittes Steinbach-Hp.Stolln der Museumsbahn Steinbach–Jöhstadt Endpunkt der Eisenbahn, die Gleisanlagen wurden auf dem früheren Gleisplanum in Anlehnung an den Gleisplan der 1930er Jahre wieder errichtet.

Ein weit verzweigtes Wanderwegenetz geht von Steinbach aus.

Wirtschaft

Mehrere Jahrhunderte prägte der Bergbau die Region des Preßnitztales, so sind auch heute noch in der Nähe von Steinbach zahlreiche Zeugnisse des Silbererzbergbaues zu finden. Auch die im Gefolge des zurückgehenden Bergbaus entstandene Posamentenindustrie sowie das gewerbsmäßige Herstellen von Holzartikeln ist wieder verschwunden. Heute prägen einige kleine und mittelständische Gewerbebetriebe das Ortsbild, Land- und Forstwirtschaft sind im Umland präsent.

Literatur

  • Christina Hillig, Manfred Mauersberger: Festschrift zu den Feierlichkeiten anläßlich der Ersterwähnungen Steinbachs vor 600 Jahren und Oberschmiedebergs vor 500 Jahren. Jöhstadt, 2001
  • Richard Steche: Steinbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 89.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Steinbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Freie Presse, Lokalausgabe Annaberg vom 8. November 2011, S. 10

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