- Jöhstadt
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Wappen Deutschlandkarte 50.51416666666713.089722222222780Koordinaten: 50° 31′ N, 13° 5′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Erzgebirgskreis Höhe: 780 m ü. NN Fläche: 49,68 km² Einwohner: 3.010 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km² Postleitzahl: 09477 Vorwahl: 037343 Kfz-Kennzeichen: ERZ Gemeindeschlüssel: 14 5 21 330 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 185
09477 JöhstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Holger Hanzlik Lage der Stadt Jöhstadt im Erzgebirgskreis Jöhstadt ist eine Kleinstadt im sächsischen Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Jöhstadt liegt im oberen Erzgebirge unmittelbar an der Grenze zur Tschechischen Republik, in die man über zwei Grenzübergänge für Fußgänger gelangt. Der eine führt von der Stadt ins Tal des Schwarzwassers nach Černý Potok (Pleil-Sorgenthal), der andere liegt im Tal der Preßnitz und führt vom Ortsteil Schmalzgrube nach Kryštofovy Hamry (Christophhammer).
Stadtgliederung
Ortsteile:
- Grumbach mit Neugrumbach
- Oberschmiedeberg
- Schmalzgrube
- Steinbach
Geschichte
Jöhstadt wurde 1513 auf der Flur des schon 1386 erwähnten Waldhufendorfes Goswinsdorf gegründet. 1555 wurde der Ort als Bergstädtchen und 1591 als Flecken bezeichnet. 1518 erhielt der Ort die Bergfreiheit, 1655 das Stadtrecht, durfte aber erst ab 1791 eigene Steuern erheben.
Einwohnerentwicklung
Am 3. Oktober 1990 lebten in Jöhstadt 3820 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:
1993 bis 1997
- 1993–3753
- 1994–3719
- 1995–3747
- 1996–3659
- 1997–3592
1998 bis 2002
- 1998–3552
- 1999–3507
- 2000–3454
- 2001–3448
- 2002–3381
2003 bis 2009
- 2003–3346
- 2004–3320
- 2005–3306
- 2006–3230
- 2007−3193
- 2009−3041
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
Wappen
Im ältesten bekannten Ortssiegel von 1553 sind eine Tanne und Köhlergerätschaften (Schürhaken, Harke) abgebildet. Die Zahl 1655 kennzeichnet das Jahr der Verleihung des Stadtrechtes. Das Wappen weist auf Silberfunde in dieser Gegend, die Tanne mit den Geräten auf rege Kohlenbrennerei hin.
Beschreibung: In Gold ein blaugegürteter kniender Engel in silbernem Gewand und silbernen Flügeln hält die beiden blauen Wappenschilder. Diese zeigen vorn gekreuzt ein goldenes Schlägel und Eisen, hinten eine grüne bewurzelte Tannen, schräggekreuzt gelegte Schürhaken und goldene Köhlerharke. Im Schildfuß die Jahreszahl 1655.
Städtepartnerschaften
- Velden (Pegnitz) in Mittelfranken
- Olsberg im Hochsauerlandkreis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Auf der acht Kilometer langen Strecke von Jöhstadt nach Steinbach verkehrt auf einem Teilstück der ehemaligen Schmalspurbahn zwischen Wolkenstein und Jöhstadt seit 1993 eine Museumsbahn, die Preßnitztalbahn.
In Schlössel befindet sich die Ausstellungs- und Fahrzeughalle der Preßnitztalbahn. In dieser Multifunktionshalle werden zwischen Mai und Oktober regelmäßig Ausstellungen gezeigt. Eine Dauerausstellung ist der Preßnitztalbahn gewidmet. Es finden weitere thematische Veranstaltungen (auch ohne Bezug zur Museumsbahn) statt.
Bauwerke
- St.-Salvator-Kirche in Jöhstadt mit außergewöhnlichem Altar und historischer Orgel
- alter Schmelzofen im Ortsteil Schmalzgrube: Zeugnis des Eisenbergbaus
- Kursächsische Postdistanzsäule und königlich-sächsischer Stationsstein am Markt
Besucherbergwerk
Zwischen den Ortsteilen Steinbach und Schmalzgrube befindet sich am westlichen Berghang des Preßnitztales das Besucherbergwerk „Andreas-Gegentrum-Stolln“, dessen Name sich von seiner Lage gegenüber (gegen trum) dem „Andreas-Stolln“ ableitet. Am Besucherbergwerk befindet sich ein Haltepunkt für die Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt.
Das Montangebiet Jöhstadt ist eine ausgewählte Stätte für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Jöhstadt befindet sich einer der größten Windenergieparks in Sachsen. Haupterwerbszweige sind klein- und mittelständische Industrie (Holzverarbeitung, Gerätebau) und Tourismus. Auf dem ehemaligen Gelände der Fabrik von E.C. Flader Feuerlöschgerätefabrik werden heute durch die Firma PF Pumpen und Feuerlöschtechnik GmbH immer noch Feuerlöschpumpen hergestellt.
Die Stadt liegt an der Staatsstraße 265. 1892 erhielt das bis dahin abgelegene Jöhstadt mit der Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt einen Eisenbahnanschluss. 1984 wurde der Verkehr auf dem letzten Teilstück bis Jöhstadt eingestellt und die Strecke abgebaut.
Seit 2000 gibt es eine Museumseisenbahn durch Schmalzgrube nach Steinbach, die an Wochenenden mit Dampflokomotiven gefahren wird und maßgeblich zur touristischen Bedeutung der Region beiträgt. Seit 1994 ist die Stadt Jöhstadt ein konzessioniertes Eisenbahninfrastrukturunternehmen für die Schmalspurbahn Wolkenstein-Jöhstadt.[2]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Andreas Cramer (1723–1788), Schriftsteller und Theologe
- Friedrich Lindemann (1792–1854), Pädagoge und Philologe
- Franz Alexander Maschke (1844–1923), konservativer Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
Literatur
- Richard Steche: Jöhstadt. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 80.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Information des Eisenbahnbundesamtes – Liste der EVU in der BRD
Weblinks
Commons: Jöhstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetpräsenz der Stadt Jöhstadt
- Jöhstadt im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Schlössel im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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