- Steingart
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Gabor Steingart (* 1962 in Berlin) ist ein deutscher Journalist und Autor. Von 2001 bis Ende Juni 2007 leitete er das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Berlin, heute ist er für das Spiegel-Büro in Washington tätig.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Steingart wuchs in der osthessischen Bergbaugemeinde Neuhof (bei Fulda) als Sohn des ungarischen Chemikers und K+S-Fabrikleiters Imre Steingart auf. Als Schüler veröffentlichte Steingart 1984 sein erstes Buch in einem links-alternativen Regionalverlag (Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung).[1] Nach dem Abitur an der reformpädagogischen Hermann-Lietz-Schule Bieberstein in der Rhön studierte er Politikwissenschaft sowie Volkswirtschaft (im Nebenfach) an der Universität Marburg und der Freien Universität Berlin. Steingart war auf lokaler Ebene in der Politik für die Grünen als Finanzpolitiker tätig. Anschließend absolvierte er die Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. 1989 wurde er als Reporter für die konzerneigene Wirtschaftswoche eingestellt. Seit 1990 arbeitete er in Leipzig, Bonn und Berlin als Redakteur für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 1995 wurde Steingart vom neuen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust zum Ressortleiter Wirtschaft in Hamburg befördert. Im Jahr 2001 übernahm er die Leitung des Spiegel-Hauptstadtbüros in Berlin.
2007 scheiterte Steingart mit dem Versuch, sich als Vertreter der Redaktion in die Geschäftsführung der Mitarbeiter KG wählen zu lassen. Er erhielt 69 Stimmen von 327 abgegebenen Stimmen aus der Redaktion - das zweitschlechteste Ergebnis.[2] Die Wahl gewannen Marianne Wellershoff und Armin Mahler.
Seit dem 1. Juli 2007 besetzt Steingart eine Drittelstelle als Autor im Spiegel-Büro in Washington und möchte sich vor allem um Buch- und Filmprojekte kümmern.[3] 2009 wird er den bisherigen US-Korrespondenten Georg Mascolo ablösen.
Er war Gast in zahlreichen Fernsehsendungen wie etwa dem ARD-Presseclub, Sabine Christiansen, Maybrit Illner [4] und ähnlichen Talkshows.
Steingart wurde als möglicher Nachfolger von Stefan Aust als Spiegel-Chefredakteur gehandelt.[5] 2007 erhielt Steingart den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis von der Direktbank ING-DiBa für die Titelstory Weltkrieg um Wohlstand[6] im Spiegel Nr. 37 (2006) als ein „herausragendes Beispiel für kritischen Wirtschafts- und Verbraucherjournalismus“.
Kritik
Kritik an seinen wirtschaftspolitischen Positionen und seiner Ablehnung von Konjunkturprogrammen wird von politischen Linken geäußert.[7]
Quellen
- ↑ Leute, rhoen-vogelsberg.de
- ↑ Steingart: „Ich bleibe“, Tagesspiegel, 22. März 2007
- ↑ „Doppelspitze im Hauptstadtbüro des Spiegel“, Tagesspiegel, 10. Mai 2007
- ↑ „Arbeitsplätze auf der Flucht“, ZDF, Berlin Mitte, 15. April 2004
- ↑ Peter Heinlein: „Streit um die Spiegel-Mitarbeiter KG“, Hamburger Abendblatt, 20. Dezember 2006
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436345,00.html Weltkrieg um Wohlstand, Spiegel Nr. 37 (2006)
- ↑ Albrecht Müller: "Steingart/Spiegel-Polemik gegen Obamas Konjunkturprogramm im besonderen und gegen Konjunkturprogramme im allgemeinen", Nachdenkseiten
Werke
- Steingart, Gabor: Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung, Petersberg, Zeitdruck-Verlag Möller 1984, 173 S., Ill.
- Steingart, Gabor: Das Konzept der „wissenschaftlich-technischen Revolution“ und die Problematik individuellen Leistungsverhaltens in der DDR-Wirtschaft, Berlin, Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 1987
- Stefan Aust; Claus Richter; Gabor Steingart. Unter Mitarbeit von Matthias Ziemann: Deutschland - Der Abstieg eines Superstars, München, Piper 2004, 279 S., Ill., ISBN 3492046150
- Steingart, Gabor: Die stumme Prinzessin. Ein Leben in Deutschland, München, Piper 2005, ISBN 3-492-24481-5
- Steingart, Gabor: Weltkrieg um Wohlstand. Wie Macht und Reichtum neu verteilt werden, München, Piper 2006, ISBN 3-492-04761-0
- Steingart, Gabor: "The War for Wealth - The True Story of Globalization, or Why the Flat World is Broken", McGraw Hill, 2008, ISBN 978-0-07-154596-9
- Steingart, Gabor: "Die Machtfrage. Ansichten eines Nichtwählers", München, Piper 2009, ISBN 9783492051514
Weblinks
- Beiträge von Steingart
- "US-Finanzkrise - Amerika, wo sich Scheitern lohnt" SPIEGEL-Online, 28. September 2008
- http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E4CC5D5C0B4994E1698977A469A39DEAC~ATpl~Ecommon~Scontent.html „Kampf dem Raubkatzenkapitalismus!“] FAZ, 17. Oktober 2006, von Gabor Steingart – siehe Literatur
- „Raubkatzen vor den Toren des Westens“, Deutschlandfunk, 29. Oktober 2006 (Bezugnahme auf Frank Sieren, „Der China-Code“, ISBN 3-548-36856-5)
- „Muss sich der Westen gegen die Chinesen wehren?“ Die Welt, 10. Oktober 2006, Streitgespräch mit Otto Graf Lambsdorff
- Beiträge über Steingart
- „Neuer Machtkampf um die Herrschaft im Spiegel“, Die Welt, 20. Dezember 2006
- Analyse der Argumentationsweise Steingarts von Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 25. September 2006
- „Aust im Nacken“, taz, 31. Oktober 2005, von Oliver Gehrs
- Kritische Glosse u. a. über Steingart und sein Berliner Umfeld, die tageszeitung, 17. September 2005, von Tom Schimmeck
- „Droht ein Weltwirtschaftskrieg?“, Die Zeit, 19. Oktober 2006, Nr. 43, von Mathias Greffrath
- „Gabor Steingarts Kriegsspiele“, Eigentümlich frei, Nr. 67, November 2006, von R. Taghizadegan und G. Hochreiter (Kurzfassung)
- „Weltkrieg um Wohlstand – ein Verriss“, Zeit-Blog, 28. November 2006
- Fotoportraits
- Portraits von Steingart, 360-berlin.de
- Video
- „Ist der Hunger zu besiegen? – Ein Plädoyer für eine neue Weltordnung“, ZDF-nachtstudio, 8. Oktober 2006
Personendaten NAME Steingart, Gabor KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Autor GEBURTSDATUM 1962 GEBURTSORT Berlin
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