- Gabor Steingart
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Gabor Steingart (* 14. Juni 1962 in Berlin) ist ein deutscher Journalist und Autor. Von 2001 bis Ende Juni 2007 leitete er das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel in Berlin, anschließend war er für das Spiegel-Büro in Washington tätig. 2010 wurde Steingart zum Chefredakteur des Handelsblatts berufen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Steingart wuchs in der osthessischen Bergbaugemeinde Neuhof (bei Fulda) als Sohn des ungarischen Chemikers und K+S-Fabrikleiters Imre Steingart auf. Als Schüler veröffentlichte Steingart 1984 sein erstes Buch in einem links-alternativen Regionalverlag (Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung).[2] Diesem Frühwerk folgten weitere erfolgreiche Veröffentlichungen (siehe Literaturliste) Nach dem Abitur an der reformpädagogischen Hermann-Lietz-Schule Bieberstein in der Rhön studierte er Politikwissenschaft sowie Volkswirtschaft (im Nebenfach) und Germanistik an der Universität Marburg und der Freien Universität Berlin. Steingart war auf lokaler Ebene in der Politik für die Grünen als Finanzpolitiker tätig. Anschließend absolvierte er die Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. 1989 wurde er als Reporter für die konzerneigene Wirtschaftswoche eingestellt. Seit 1990 arbeitete er in Leipzig, Bonn und Berlin als Redakteur für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 1995 wurde Steingart vom neuen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust zum Ressortleiter Wirtschaft in Hamburg befördert. Im Jahr 2001 übernahm er die Leitung des Spiegel-Hauptstadtbüros in Berlin.
Ab dem 1. Juli 2007 arbeitete Steingart als Autor im Spiegel-Büro in Washington und löste dort 2009 den bisherigen US-Korrespondenten Georg Mascolo ab.
Steingart ist Gast in zahlreichen Fernsehsendungen wie dem ARD-Presseclub, Sabine Christiansen, Maybrit Illner[3] und u.v.a. mehr.
Steingart wurde als möglicher Nachfolger von Stefan Aust als Spiegel-Chefredakteur gehandelt.[4] 2007 erhielt Steingart den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis der Direktbank ING-DiBa für die Titelstory Weltkrieg um Wohlstand[5] im Spiegel Nr. 37 (2006) als ein „herausragendes Beispiel für kritischen Wirtschafts- und Verbraucherjournalismus“.
Seit 2010 ist Steingart Chefredakteur der Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Er ist neben seiner Arbeit als Journalist als Buchautor erfolgreich.
Werke
- Steingart, Gabor: Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung, Petersberg, Zeitdruck-Verlag Möller 1984, 173 S., Ill.
- Steingart, Gabor: Das Konzept der „wissenschaftlich-technischen Revolution“ und die Problematik individuellen Leistungsverhaltens in der DDR-Wirtschaft, Berlin, Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 1987
- Stefan Aust; Claus Richter; Gabor Steingart. Unter Mitarbeit von Matthias Ziemann: Deutschland - Der Abstieg eines Superstars, München, Piper 2004, 279 S., Ill., ISBN 3-492-04615-0
- Steingart, Gabor: Die stumme Prinzessin. Ein Leben in Deutschland, München, Piper 2005, ISBN 3-492-24481-5
- Steingart, Gabor: Weltkrieg um Wohlstand. Wie Macht und Reichtum neu verteilt werden, München, Piper 2006, ISBN 3-492-04761-0
- Steingart, Gabor: "The War for Wealth - The True Story of Globalization, or Why the Flat World is Broken", McGraw Hill, 2008, ISBN 978-0-07-154596-9
- Steingart, Gabor: "Die Machtfrage. Ansichten eines Nichtwählers", München, Piper 2009, ISBN 978-3-492-05151-4
- Steingart, Gabor: "Das Ende der Normalität: Nachruf auf unser Leben, wie es bisher war", München, Piper 2011, ISBN 978-3-492-05459-1
Weblinks
- Literatur von und über Gabor Steingart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Website
- Beiträge über Steingart
- „Neuer Machtkampf um die Herrschaft im Spiegel“, Die Welt, 20. Dezember 2006
- Analyse der Argumentationsweise Steingarts von Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 25. September 2006
- „Aust im Nacken“, taz, 31. Oktober 2005, von Oliver Gehrs
- Kritische Glosse u. a. über Steingart und sein Berliner Umfeld, die tageszeitung, 17. September 2005, von Tom Schimmeck
- „Droht ein Weltwirtschaftskrieg?“, Die Zeit, 19. Oktober 2006, Nr. 43, von Mathias Greffrath
- Dieter Wermuth: „Weltkrieg um Wohlstand – ein Verriss“, Zeit-Blog, 28. November 2006
Einzelnachweise
- ↑ Caspar Busse: Ehre und Herausforderung In: Süddeutsche Zeitung vom 4. Februar 2010, S. 15
- ↑ Leute, rhoen-vogelsberg.de
- ↑ „Arbeitsplätze auf der Flucht“, ZDF, Berlin Mitte, 15. April 2004
- ↑ Peter Heinlein: „Streit um die Spiegel-Mitarbeiter KG“, Hamburger Abendblatt vom 20. Dezember 2006
- ↑ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436345,00.html Weltkrieg um Wohlstand In: Spiegel Nr. 37 (2006)
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