- Stella Rimington
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Stella Rimington, DCB (* 13. Mai 1935 in London) war von 1992 bis 1996 Direktorin des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5. Sie diente als Vorlage für die Geheimdienstchefin „M“ in den James Bond-Filmen ab 1995. Inzwischen betätigt sich die Britin als Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Stella Rimington studierte Archivwesen in Edinburgh. 1963 wurde ihr Mann an das britische Hochkommissariat in Delhi in Indien versetzt, wohin sie ihm folgte und dort 1965 als Sekretärin beim britischen Geheimdienst anfing. 1969 kehrte sie mit ihrem Mann nach London zurück und machte beim Inlandsgeheimdienst Karriere. Sie arbeitete in allen Bereichen, wie z. B. Staatsgefährdung, Spionage und Terrorismus. Während sie dort in der Anti-Spionage-Abteilung tätig war, ereignete sich unter anderem 1978 der sogenannte Regenschirmmord.[1]
Anfang der 1980er-Jahre wurde sie Leiterin der Abteilung F2, die insbesondere für die Abwehr von IRA-Attentaten zuständig war. 1983 bekam ihre Abteilung die Aufgabe, die britischen Gewerkschaften zu unterwandern sowie die Abrüstungsbewegung auszuspionieren. 1992 wurde sie als erste Frau auf den Posten des Direktors des Inlandsgeheimdienstes MI5 berufen. Auch weltweit war sie die erste Frau an der Spitze eines Geheimdienstes. Während ihrer Amtszeit lagen die Hauptaufgaben des MI5 in der Spionageabwehr.[1][2]
Seit ihrer Verabschiedung in den Ruhestand betätigt sie sich als Schriftstellerin und schreibt vor allem Thriller.[2] 2001 erschien ihre Autobiografie Open Secret, die in England ein Bestseller wurde.
Anfang 2009 erregte sie öffentliche Aufmerksamkeit, als sie die allgemeine Anti-Terror-Strategie scharf kritisierte: „Wir leben in Angst und einem Polizeistaat. Genau das wollten die Terroristen erreichen.“ „Die Regierung schüchtert die Menschen ein, um Gesetze zu verabschieden, die ihre Freiheiten beschneiden.“ Die britische Regierung erklärte dazu, dass man weiterhin die Balance zwischen Überwachung und dem Respekt für die Privatsphäre der Bürger wahren wolle.[3]
Stella Rimington hat zwei Töchter und lebt seit 1984 getrennt von ihrem Mann.
Vorlage für Filmfigur
Rimington diente bereits kurz nach Übernahme der Leitung des MI5 als Vorlage für die Geheimdienstchefin „M“; einer Filmfigur in den James Bond-Kinofilmen, die ab 1995 als Frau dargestellt wurde und als fiktive Leiterin des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 fungierte.[1] James Bonds Chefin „M“ wurde ab 1995 von der britischen Theater- und Filmschauspielerin Judi Dench gespielt.
Dench nahm anfangs auch die „reale“ Direktorin, Stella Rimington als Vorbild für die schauspielerische Darstellung ihrer Rolle. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass die britische Regierung Anfang der 1990er-Jahre erstmals in der Geschichte des Geheimdienstes auch den Namen des MI5-Direktors bekannt gab und es 1993 sogar zu einer Fotoveröffentlichung von Rimington an ihrem Arbeitsplatz kam.[1]
Buchveröffentlichungen (Auswahl)
Autobiografie
- Open secret. The autobiography of the former Director-General of MI5. Hutchinson, London 2001, ISBN 0-09-943672-8. (englisch)
Romane
- At risk. Nachdr., Arrow Books, London 2005, ISBN 0-09-946139-0. (englisch)
- Stille Gefahr. Dt. Erstausg., Diana-Verlag, München 2005, ISBN 3-453-35008-1. (dt. Übers.; engl. Originaltitel: At risk)
- Leiser Verrat. Dt. Erstausg., Diana-Verlag, München 2007, ISBN 3-453-43016-6. (dt. Übers.; engl. Originaltitel: Secret asset)
- Beutezug. Dt. Erstausg., Diana-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-453-35266-7. (dt. Übers.; engl. Originaltitel: Illegal action)
- Angstpartie. Dt. Erstausg., Diana-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-453-35461-6. (übersetzt v. Usch Pilz, OT: Dead Line)
- Present Danger (noch nicht übersetzt)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Was macht… …Stella Rimington, Interview von Cornelia Fuchs u. Hans-Hermann Klare im Magazin Stern vom 12. Februar 2009, S. 146.
- ↑ a b Stella Rimington. Streng vertraulich, Beitrag von Stephan Draf im Magazin Stern vom 29. Mai 2005 (abgerufen am 12. Februar 2009).
- ↑ Alte Dame warnt vor Polizeistaat. London: Rimington war MI5-Chefin, Bericht von Alexei Makartsev im Weser-Kurier vom 18. Februar 2009 (abgerufen am 20. Februar 2009).
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