Stephan I. (Bischof von Rom)

Stephan I. (Bischof von Rom)

Stephan I., auch der Heilige Stephan, († 2. August 257) war Bischof von Rom vom 12. Mai 254 bis zu seinem Tode. Er entstammte aus dem römischen Julier-Geschlecht. Sein Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet „der Bekränzte“.

Leben

Die Amtszeit Stephans stellt – zwischen der Verfolgung des Decius und des Valerian – eine relative Friedenszeit für die Kirche dar. Stephan starb vor dem eigentlichen Ausbruch der valerianischen Verfolgung. Dass er den Märtyrertod erlitt, ist eine Legende; im römischen Kalender von 354 wird er nicht im Verzeichnis der Märtyrer genannt, sondern in dem der verstorbenen Bischöfe. Sein Gedenktag ist der 2. August. Beigesetzt ist er in der Calixtus-Katakombe, die Reliquie seines Hauptes wird in Speyer verehrt.

Theologische und kirchenpolitische Positionen

Stephan überwarf sich im so genannten Ketzertaufstreit mit Cyprian von Karthago und Firmilian von Caesarea in Kappadokien. Im Gegensatz zu diesen, die von einem bereits von einem Häretiker Getauften eine erneute Taufe verlangten,lehnte Stephan die Wiedertaufe ab. Auch Dionysius von Alexandria vertrat hierin seine Haltung. Durch seine unnachgiebige Haltung in dieser Frage riskierte Stephan beinahe einen Bruch mit der Kirche in Afrika und im Osten. Erst nach seinem Tod wurde der Streit von seinem Nachfolger Sixtus II. beigelegt. Langfristig hat sich in der katholischen Kirche jedoch die Position Stephans durchgesetzt.

In der nach der decischen Verfolgung akuten Frage des Umgangs mit Christen, die während der Verfolgung den heidnischen Göttern geopfert hatten (lapsi), nahm Stephan eine vergleichsweise entgegenkommende Haltung ein. So wird er auch als Befürworter der Wiedereinsetzung der Bischöfe von León und Astorga erwähnt, die wegen Unglaubens während der Verfolgungen ausgestoßen wurden, später aber bereuten. Dies brachte Stephan in scharfen Gegensatz zu den Vertretern rigoristischer Positionen, v.a. zu Novatian.

Sowohl im Ketzertaufstreit wie in der Frage der Bußdisziplin bestand Stephan mit Nachdruck auf dem Vorrang des römischen Bischofs und auf der Vorbildlichkeit der römischen Traditionen.

Er war ein mächtiger Verfechter der Unauflöslichkeit der Ehe und Erfinder des Verlobungsringes, der vom zukünftigen Ehemann der zukünftigen Ehefrau zur Bestärkung ihres gegenseitigen Versprechens der Treue geschenkt wurde.

Weblinks

 Commons: Stephan I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cornelius (Bischof von Rom) — Cornelius († Juni 253 in Centumcellae heute Civitavecchia, Italien) war Bischof von Rom von März 251 bis Juni 253. Sein Name bedeutet „Der Hornträger“ (aus dem Lateinischen) oder rührt von dem altrömischen Geschlecht der Cornelier her.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Freising — Die folgenden Personen waren Bischöfe, Fürstbischöfe und Erzbischöfe von Freising bzw. München und Freising: Bischöfe von Freising Der Hl. Korbinian in einer Darstellung des Bärenwunders von Jan Polack (Gemäl …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Bazas — Die folgenden Personen waren Bischöfe von Bazas (Frankreich): 406: ?, erwähnt durch Gregor von Tours 506 und 511: Sextilius 585: Orestes 614: Gudualdus 673–675: Gundulfus 977–980: Gombaud (auch Bischof der Gascogne) ca. 950–1000: Arsius Raca… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Bourges — Die folgenden Personen waren Bischöfe und Erzbischöfe des Erzbistums Bourges (Frankreich): Heiliger Ursin (251–280) Heiliger Senitien (280–296) Heiliger Oethere (296–307) Heiliger Thecret (307–330) Heiliger Marcel (330–337) Viateur (337–354)… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan (Päpste) — Stefan ist ein männlicher Vorname. Das Wort bedeutete ursprünglich im Altgriechischen Στέφανος „Kranz“; „Krone“ („der Bekränzte“ oder „der Gekrönte“). Bei den späteren Namensträgern ist jedoch fast stets ein Bezug auf einen der Heiligen dieses… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan I. — Stefan ist ein männlicher Vorname. Das Wort bedeutete ursprünglich im Altgriechischen Στέφανος „Kranz“; „Krone“ („der Bekränzte“ oder „der Gekrönte“). Bei den späteren Namensträgern ist jedoch fast stets ein Bezug auf einen der Heiligen dieses… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan Ackermann — Bischof Stephan Ackermann …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan [1] — Stephan (griech. Stéphanos, »Kranz, Bekränzter, Gekrönter«), Name von zehn Päpsten: 1) S. I., Heiliger, ein Römer, seit 254 Bischof von Rom, gest. 2. Aug. 257, nach der Sage als Märtyrer, erklärte im Streite mit den afrikanischen Bischöfen die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dionysios von Alexandria — Dionysius von Alexandria (auch bekannt als Dionysius der Große; † 264/65) war der bedeutendste Schüler des Origenes und amtierte ab 248 als Bischof von Alexandria. Er gilt neben Cyprian von Karthago als einer der bedeutendsten Bischöfe des 3.… …   Deutsch Wikipedia

  • Stephan von Garlande — (* um 1070; † vor dem 2. Juni 1147; franz. Étienne de Garlande) war Ritter und Kleriker zugleich und in dieser Doppelrolle umstritten wie kein Zweiter. Er stieg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Königreich Frankreich wiederholt in …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”