Stever

Stever
Stever
Stever an einer Wassermühle nahe ihrer Quelle

Stever an einer Wassermühle nahe ihrer QuelleVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2788
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Lippe → Rhein → Nordsee
Quelle Nördlich von Nottuln
51° 57′ 10,2″ N, 7° 21′ 26,9″ O51.9528444444447.3574638888889113
Quellhöhe 113 m ü. NN[1]
Mündung Bei Haltern am See in die Lippe
51.7349833333337.191316666666735

51° 44′ 6″ N, 7° 11′ 29″ O51.7349833333337.191316666666735
Mündungshöhe 35 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 78 m
Länge 58 km[2]
Einzugsgebiet 924,126 km²[2]
Abflussmenge
am Pegel Olfen-Füchtelner Mühle
(15,93 km oberhalb der Mündung,
531,02 km² EZG)
Jahre 1972–2006
[3]
NNQ: 29 l/s (im Jahr 1973)
MNQ: 228 l/s
MQ: 5,45 m³/s
MHQ: 72,5 m³/s
HHQ: 128 m³/s (im Jahr 1981)
Durchflossene Stauseen Hullerner Stausee, Halterner Stausee


Die Stever ist ein etwa 58 km langer, rechtsseitiger Zufluss der Lippe in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Das Flusstal von der Quelle bis zur Mündung wird seit alters her Stevergau genannt, der zusammen mit dem Dreingau die Landschaft des südlichen Münsterlandes bildet.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Stever entspringt zwischen Münster und Coesfeld. Unterhalb des Westerbergs mit dem Longinusturm befindet sich ihre Quelle an der Südwest-Abdachung der Baumberge in etwa 130 m Höhe bei den Bispinghöfen in Uphoven nordwestlich der kleinen Bauernschaft Stevern im Naturschutzgebiet Steverquelle. Der angestaute Quellteich diente früher als Feuerlöschteich, Viehtränke und Fischzuchtbecken. Mehrere Grundquellen und Sickerstellen schütten so stark, dass das kleine Gerinsel recht schnell zu einem üppigen Bach wird, der kurz danach ausreicht die erste Wassermühle in Stevern anzutreiben.

Von dort aus fließt die Stever reichlich mäandernd in südlicher Richtung durch Wiesen und Felder über Appelhülsen nach Senden, wo sie im Bürgerpark und am Schloss Senden verschiedene Seen und Gräften speist, am Schloss fließt ihr der Dummersbach zu. Anschließend quert die Stever den Dortmund-Ems-Kanal und den Altarm des Kanals (Alte Fahrt) unter zwei Kanalbrücken in südlicher Richtung, um auf ihrem Weg nach Lüdinghausen rechtsseitig den Nonnenbach und den aus Hiddingsel kommenden Kleuter Bach aufzunehmen.

In Lüdinghausen (52 m ü. NN) teilt sich die Stever auf und durchfließt die Stadt dreiarmig (Vischeringsche Stever, Mühlenstever, Ostenstever). Bevor sich die Vischeringsche Stever und die Mühlenstever im Süden des Stadtzentrums zur Alten Stever vereinen, speist das Wasser der erstgenannten die Gräfte der Wasserburgen Vischering und Lüdinghausen. Ungefähr einen Kilometer nach Bildung der Alten Stever vereinigt sich diese mit der Ostenstever, und der Fluss verlässt Lüdinghausen wieder als Stever.

Danach mündet linksseitig der Beverbach, kurz darauf rechtsseitig der Seppenrader Bach. Aus dem Bereich Nordkirchen fließen linksseitig noch der Teufelsbach und der Flothbach zu. Nach zwei weiteren Zuflüssen ohne Namen nimmt die Stever weiter südlich linksseitig die aus Selm kommende Funne und die Ternsche als Ablauf des Ternscher Sees auf. Dann unterquert sie den Dortmund-Ems-Kanal und die Alte Fahrt ein weiteres Mal; dieses Mal in Ost-West-Richtung. Dabei fließt die Stever unter der sehenswerten Bogenbrücke der Alten Fahrt hindurch. Nördlich von Olfen (40 m ü. NN), wo sie zur Steveraue renaturiert wurde, fließt sie an der Füchtelner Mühle vorbei, speist den Hullerner Stausee (bei Hullern) und den Halterner Stausee, in dem ihr der Mühlenbach rechtsseitig zufließt.

Kurz unterhalb der Staumauer mündet sie in 34 m Höhe bei Haltern am See in die Lippe.

Das Einzugsgebiet der Stever war 2006 bis 2007 ein Pilotprojekt der Landesregierung NRW zur EU-Wasserrahmenrichtlinie. Anhand des Pilotprojekts "Maßnahmenprogramm im Einzugsgebiet der Stever" wurde das Handbuch des Bundesumweltamtes für die Situation in Nordrhein-Westfalen überarbeitet und erprobt.[4]

Mühlen

Wie im Münsterland üblich wurde der Wasserlauf von zahlreichen Mühlen genutzt, hier ein Auszug:

  • Wassermühle in Stevern am Hof Schulze-Westerath, Stevern 37, früheste urkundliche Erwähnung als Mühle 1599
  • Stiftsmühle und Westerodemühle in Stevern
  • Wassermühle des Hauses Groß-Schonebeck nahe Appelhülsen
  • Korn- und Ölmühle des Hauses Vischering[5]
  • Mühle der domkapitularischen "Borg" (Verwaltungssitz des Amtsrentmeisters) in Lüdinghausen[5]
  • Füchtelner Mühle

Ortschaften

Zuflüsse

Folgende Liste enthält alle Zuflüsse mit mindestens 20 km² Einzugsgebiet:[6][2]

  • Helmerbach (links, 2788-2, 15,8 km, 33,5 km²; Senden-Bösensell)
  • Dümmer (links, 2788-32, 14,2 km, 32,0 km²)
  • Nonnenbach (rechts, 2788-34, 21,7 km, 36,8 km²)
  • Kleuterbach (rechts, 2788-4, 24,8 km, 118,4 km²)
    • Hagenbach (links, 27884-4, 10,3 km, 25,4 km²)
  • Beverbach (links, 2788-54, 11,4 km, 25,9 km²)
  • Teufelsbach (links, 2788-56, 12,1 km, 36,9 km²)
  • Funne (links, 2788-6, 22,2 km, 55,3 km²; Stadtgebiet Selm)
  • Ternsche (links, in 2788-71; Stadtgebiet Selm)
  • Selmer Bach gen. Paßbach (links, 2788-72, 12,0 km, 26,3 km²; Stadtgebiet Selm)
  • Mühlenbach (rechts, 2788-8, 30,7 km, 295,6 km²)

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b c Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Gewässerkundliches Jahrbuch Stever (1972-)2006 - PDF, 57 kB
  4. Bezirksregierung Münster: Wasserrahmenrichtlinie - Pilotprojekt Stever
  5. a b Rüdiger Hagen Historische Mühlen und ihre Technik. Reprint-Verlag-Leipzig, 2004, S. 115
  6. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (PDF; 1,03 MB)

Weblinks

 Commons: Stever – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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