- Bahnstrecke Schlawe-Pollnow
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Schlawe–Pollnow Streckennummer: 113u (21.1.1940) Streckenlänge: 61,3 km Spurweite: 750/1435 mm Legende0,0 Schlawe Kleinbahnhof (Sławno) Reichsstraße 2 Stettin–Köslin–Stolp–Danzig 4,2 Quatzow (Kwasowo) 7,5 Kusserow (Kosierzewo) Straße Karwitz–Wusterwitz 9,4 Wusterwitz (Ostrowiec) 11,2 Deutsch Puddiger (Podgórki) 13,4 Segenthin (Żegocino) 15,0 Wiesenthal (bis 1934 ca 500 m weiter) (Święcianowo) Grabow 17,0 Soltikow (Sulechowo) Straße Nemitz - Wusterwitz 20,1 Leikow (Lejkowo) 22,6 Borkow (Borkowo) 26,1 Latzig (Laski) Straße Alt Zowen–Krangen (31,4) Hanshagen (bis 1934) (Domachowo) 28,9 Buckow (früher: Wendisch Buckow) (Bukowo) 32,1 Schwarzin (Świerczyna) Straße Köslin–Pollnow–Rummelsburg 0,0 Natzlaff (Nacław) 3,1 Nadebahr (Nadbór) 6,6 34,9 Jatzingen (Jacinki) 40,2 0,0 Pollnow Landesbahn (Polanów Wąsk.) verpachtet an Köslin-Belgarder Bahnen 3,9 Vettrin (Wietrzno) 6,8 Gutzmin Landesbahn (Chocimino Wąsk.) Straße Gutzmin–Zeblin 9,1 Sydow (Żydowo Pom.) Reichsstraße 159 Schlawe–Pollnow–Bublitz 12,3 Kaminsee (Jezioro Kamienne) 13,6 Breitenberg (Gołogóra) Die Schlawer Bahnen waren seit 1940 ein Teil der Pommerschen Landesbahnen; sie erschlossen den Südteil des hinterpommerschen Landkreises Schlawe.
Geschichte
Die Kreisstadt Schlawe war bereits in den 1870er-Jahren ein Knotenpunkt von Eisenbahnen geworden, die aber nur die Nordhälfte des Kreises durchzogen. Um auch den Südteil um die Stadt Pollnow an das Schienennetz anzubinden, begann der Kreis selbst eine eigene Bahnunternehmung, die „Kreis-Eisenbahn Schlawe–Pollnow–Sydow“, einzurichten. Diese nahm am 21. Dezember 1897 von Schlawe aus eine Schmalspurbahn in der Spurweite von 750 mm über Jatzingen nach Pollnow in Betrieb und führte sie am 29. Mai 1898 weiter nach Süden über Sydow nach Breitenberg; ab Sydow blieb sie auf 4,5 Kilometern nur dem Güterverkehr vorbehalten.
Schließlich kam am 1. November 1898 noch ein Abzweig von Jatzingen nach Natzlaff (sieben Kilometer) hinzu, den die AG Kleinbahn Köslin–Natzlaff pachtete und in Richtung Köslin fortsetzte. Durch diverse Umbaumassnahmen in Pollnow (ein Ast bis Staatsbahnhof im Jahre 1910), das gesamte kreiseigene Schienennetz war nun 65 Kilometer lang. Als Bauunternehmen für beide Kleinbahngesellschaften war die Lokomotivfabrik Krauss aus München tätig gewesen
Die Stammstrecke Schlawe–Pollnow wurde 1934 auf Normalspur umgebaut und zwischen Schlawe und Kusserow (8 km) völlig neu trassiert; das führte zu einer Verkürzung der Strecke um fast drei Kilometer und zur Aufgabe der Stationen Marienthal und Ujatzthal. Die Normalspurbahn wurde am 21. Dezember 1934 in Betrieb genommen. Weil die Köslin–Bublitz, Belgarder Kleinbahn AG, wie sich die Nachbarbahn nun nannte, beim Schmalspurbetrieb blieb, wurde der Abschnitt Jatzingen–Pollnow für die von Köslin kommenden Züge dreischienig angelegt; außerdem verpachtete man an sie die nicht umgespurte Strecke Pollnow–Sydow. Der letzte Abschnitt Sydow–Breitenberg wurde bis 1926 stillgelegt und bis 1934 abgebaut.
Den Betrieb führte die Kreisbahn lange Zeit selbst. Ihr oberster Betriebsleiter war ab 1920 auch für den Betrieb der Stolpethalbahn und der Stolper Kreisbahn verantwortlich. Erst 1937 schloss sich die Schlawer Kreisbahn – inzwischen in der Rechtsform einer GmbH – an die Landesbahndirektion Pommern an. Mit Wirkung vom 1. Januar 1940 verlor sie ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Pommerschen Landesbahnen.
Die Statistik für 1939 weist eine Streckenlänge von 61,5 Kilometern aus: eine 40,3 km lange Regelspurstrecke Schlawe–Pollnow und eine 21,2 km lange Schmalspurstrecke Natzlaff–Pollnow–Sydow. An Fahrzeugen standen zur Verfügung 2 Dampflokomotiven, 2 Triebwagen, 3 Personen-, 3 Pack- und 33 Güterwagen.
Literatur
- Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9.
- Roman Witkowski Sławieńska Kolej Powiatowa (Schlawer Kreisbahn), Świat Kolei 6/2003. Emi Press, Łódź, ISBN 9-771234-596003-04
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