Straßburger Platz (Dresden)

Straßburger Platz (Dresden)
Straßburger Platz
Dresden Stadtwappen.svg
Platz in Dresden
Straßburger Platz
Gläserne Manufaktur
Basisdaten
Ort Dresden
Ortsteil Altstadt (Ortsamtsbereich)
Angelegt 1875–1881
Neugestaltet ab 1945
Einmündende Straßen Grunaer Straße, Güntzstraße, Stübelallee, Lennéstraße
Bauwerke Gläserne Manufaktur
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr, Autoverkehr

Der Straßburger Platz ist ein Platz in Dresden und stellt einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt auf der südlichen Elbseite der Stadt dar. Er befindet sich unweit des Großen Gartens und liegt im Ortsamtsbereich Altstadt auf der Grenze zwischen den Stadtteilen Pirnaische Vorstadt, Johannstadt-Süd und Seevorstadt-Ost/Großer Garten.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Im Jahr 1898 erhielt der Platz den Namen des Oberbürgermeisters Alfred Stübel. Im Jahr 1951 wurde er im Gedenken an den antifaschistischen Journalisten Julius Fučík in Fučikplatz umbenannt. Seit 1991 trägt der Platz den Namen der französischen Partnerstadt Dresdens – Straßburger Platz.

Anlage und Bebauung

Der Platz entstand im Jahr 1880 durch den Durchbruch der einmündenden Grunaer Straße und der Verbreiterung der Neuen Pirnaischen Landstraße zur Stübelallee zwischen den Jahren 1897 und 1905.

Der Platz war vor allem durch Ausstellungsbauten geprägt, so den 1896 eröffneten Ausstellungspalast an der Südostecke des Platzes und das von Hans Erlwein 1914 bis 1916 geschaffene Städtische Kunstausstellungsgebäude. Weiterhin standen in unmittelbarer Nähe des Platzes auf dem Ausstellungsgelände das Städtische Planetarium von Paul Wolf aus dem Jahr 1926 und das Kugelhaus. Das 1928 geschaffene Kugelhaus wurde 1938 abgerissen.

An der Nordostecke des Platzes wurde 1901 der „Stübelbrunnen“ errichtet. Alfred Hauschild schuf die Architektur und Hans Hartmann-MacLean die plastische Gestaltung des Brunnens. Der Brunnen stand auf einem dreieckigen Fundament und war mit reichem figürlichem Schmuck sowie mit einem Porträtmedaillon Stübels verziert.

An der Nordwestecke entstanden ab 1880 Schul- und Internatsbauten des Ehrlichschen Gestifts.

Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde die Bebauung des Platzes zerstört. Die Ruine der Schulkirche des Ehrlichschen Gestifts wurde 1950 gesprengt, obwohl ein Wiederaufbau und eine Nutzung als Konzertsaal für die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber möglich gewesen wäre. Das neue Hochschulgebäude wurde nach der Trümmerberäumung 1950/1951 durch Emil Leibold errichtet. Neben der Musikschule wurde 1952/1953 durch Gottfried Kintzer eine Berufsschule für Bauwesen an der Güntzstraße errichtet, die 1972/1973 erweitert wurde. Vor der Schule steht eine überlebensgroße, von Wilhelm Landgraf 1961 geschaffene Bronzeplastik, die Bauarbeiter und Lehrling darstellt.

Gedenkstätte für Julius Fučík

Die Reste des zerstörten Stübelbrunnens wurden im Jahr 1960 abgetragen. An seiner Stelle steht bis heute das Julius-Fučík-Denkmal. Es wurde am 20. Todestag Fučíks, dem 8. September 1963, aufgestellt.

Von 1968 bis 1970 wurden an der Südseite des Platzes im Zuge der Bebauung der Grunaer Straße 15-geschossige Wohnhochhäuser in Großplattenbauweise errichtet, deren Sanierung Mitte der 1990er Jahre erfolgte.[1] In den Jahren 1977 und 1978 entstanden unter der städtebaulichen Leitung der Architekten Heinz Michalk und Jörg Bösche an der Nord- und Ostseite des Fučíkplatzes zehngeschossige Plattenbauten vom Typ IW 67 mit 535 Wohnungen.[2] Um dem Wohnungsüberhang zu begegnen wurde der zum Platz liegende Südteil der Wohnscheibe 2004 abgerissen.[3] Im Vorgriff auf eine Neugestaltung des Platzes[4] entstand auf dem freien Gelände eine Grünfläche, die unter anderem seit Oktober 2004 durch die Dinner-Varieté-Show Trocadero Sarrasanis genutzt wird. Der Nordteil der Zehngeschosser wurde als StraßBURG mit „südlich-heiterer Farbigkeit“ saniert.[5]

Am Standort des Ausstellungspalasts wurde 1969 das Ausstellungszentrum Fučíkplatz eröffnet; die zugehörige Freifläche diente von 1953 bis 1991 unter anderem als Veranstaltungsort für die großen regelmäßigen Volksfeste der Stadt. Das Ausstellungszentrum wurde für die Gläserne Manufaktur, deren Grundsteinlegung im Jahr 1999 war, abgetragen.

Unweit der Einmündung der Grunaer Straße steht die im 1952 von Karl Loose geschaffene überlebensgroße Gruppenplastik Junge Pioniere. Auf der Grünfläche an der Einmündung steht eine schmiedeeiserne Sonnenuhr, die von Hans Konrad 1975/1976 entworfen wurde.

Verkehr

Verkehr am Fucikplatz (5. März 1982, Blickrichtung nach Osten. An dem Standort des ehemaligen Wohnblocks steht heute mehrere Monate pro Jahr das Zelt des Zirkus Sarrasani)

Am Straßburger Platz verkehren die Straßenbahnlinien 1, 2, 4, 10, 12 und 13.

Darüber hinaus gibt es am Straßburger Platz den Bahnhof „Am Straßburger Platz“ der Dresdner Parkeisenbahn.

Der sogenannte 26er Ring führt in Nord-Süd-Richtung über den Platz. Nach Norden führt die Güntzstraße zum Güntzplatz und von da weiter über die Sachsenalle und den Sachsenplatz über die Albertbrücke auf die nördliche Elbseite. Nach Süden führt die Lennéstraße. Über die Ost-West-Magistrale des Stadtkerns, die Grunaer Straße, ist der Straßburger Platz mit dem westlich gelegenen Pirnaischen Platz verbunden. Die Magistrale verläuft Richtung Osten als Stübelallee nördlich am Großen Garten entlang.

Literatur

  • Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9.
  • Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.
  • Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979.

Einzelnachweis

  1. PDF-Broschüre Werkstattverfahren Südliche Pirnaische Vorstadt/Robotron" der Stadt Dresden, S. 7
  2. May et al., Nr. 91 (Wohnbebauung am Fučíkplatz)
  3. Eintrag in www.das-neue-dresden.de
  4. Landeshauptstadt Dresden: Rahmenplan Nr. 767, Straßburger Platz
  5. Die neue gestaltete "StrassBURG"
51.04611111111113.755

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