Bahnstrecke Zwotental–Klingenthal

Bahnstrecke Zwotental–Klingenthal
Zwotental–Klingenthal (Gr)
Strecke der Bahnstrecke Zwotental–Klingenthal
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902
Kursbuchstrecke (DB): 539
Streckennummer: 6651; sä. ZK
Streckenlänge: 8,811 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 20 
Minimaler Radius: 230 m
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Chemnitz
Bahnhof, Station
-0,041 Zwotental früher Zwota 673 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Adorf (Vogtl)
Brücke (klein)
2,797 Zwotabrücke (11 m)
Haltepunkt, Haltestelle
3,439 Zwota-Zechenbach 615 m
Haltepunkt, Haltestelle
5,689 Zwota 576 m
Brücke (klein)
6,036 Zwotabrücke (10 m)
Brücke (klein)
7,700 Zwotabrücke (20 m)
Haltepunkt, Haltestelle
8,234 Klingenthal (ehem. Bf) 553 m
   
Schmalspurbahn nach Sachsenberg-Georgenthal
Brücke (groß)
8,587 Zwotabrücke (41 m)
Grenze
8,770 Staatsgrenze Deutschland–Tschechien
Strecke – geradeaus
nach Sokolov (vorm. BEB)

Die Bahnstrecke Zwotental–Klingenthal ist eine Nebenbahn in Sachsen, welche ursprünglich durch die private Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft errichtet wurde. Sie zweigt in Zwotental von der Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf ab und führt im Zwotatal nach Klingenthal. Dort besteht Anschluss an die einst von der Buschtěhrader Eisenbahngesellschaft (BEB) erbaute Strecke nach Sokolov.

Geschichte

Die Zweigstrecke Zwotental–Klingenthal war von der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft gleichzeitig mit der Hauptstrecke von Chemnitz nach Aue projektiert und gebaut worden. Eröffnet wurde sie am 24. Dezember 1875.

Im Mai 1884 wurde die vormalige Hauptbahn zur Nebenbahn abgestuft.

Von vornherein war auch eine Anbindung an die am 1. Juni 1876 eröffnete Strecke Falkenau/Eger–Graslitz der Buschtěhrader Eisenbahn vorgesehen gewesen. Allerdings konnte man sich lange Zeit nicht über den Standort des Grenzbahnhofes mit Österreich einigen. Erst am 5. Mai 1884 wurde die grenzüberschreitende Verbindung mit einem Staatsvertrag besiegelt. Am 1. Oktober 1886 wurde der grenzüberschreitende Verkehr nach Graslitz aufgenommen.

Bahnhof Klingenthal

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieg im Mai 1945 wurde der grenzüberschreitende Verkehr eingestellt. Später wurde das Gleis bis zur Grenze abgebaut und die Zwotabrücke in Klingenthal abgerissen.

Mitte der 1990er Jahre wurde die Strecke als Teilstück der Verbindung Zwickau–Klingenthal durch den Freistaat Sachsen als Pilotprojekt für die Revitalisierung einer stilllegungsgefährdeten Nebenbahn ausgewählt. In den Jahren 1996/97 erfolgte eine umfassende Erneuerung von Gleisen und Anlagen. Wegen zahlreicher Bahnübergänge war eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit allerdings nicht möglich. Der Bahnhof Klingenthal verlor bei der Sanierung nahezu alle Nebengleise und ist seitdem nur noch eine Ausweichanschlussstelle.

Seit 1997 wird die Strecke von der privaten Vogtlandbahn im Personenverkehr bedient. Güterverkehr findet seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr statt.

Im Frühjahr 2000 wurde der grenzüberschreitende Streckenabschnitt im Rahmen des Expo-Projektes Egronet wieder aufgebaut. Seit dem 28. Mai 2000 verkehren die Züge der Vogtlandbahn in der Relation Zwickau Zentrum–Kraslice über die Staatsgrenze.

Die tschechische VIAMONT und die Vogtlandbahn vereinbarten eine weitreichende Kooperation im grenzüberschreitenden Verkehr. In dem Zusammenhang gelten etwa Fahrscheine der VIAMONT bis Zwotental, Tagestickets der Vogtlandbahn gelten durchgehend bis Sokolov. Die Vogtlandbahnzüge zwischen Kraslice und Zwotental werden dabei von tschechischem Fahrpersonal geführt. Zunächst mussten die Reisenden in Kraslice noch umsteigen, heute verkehren durchgehende Züge in der Relation Zwickau Zentrum–Sokolov in einem Einstundentakt.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland, Band 2; EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0

Weblinks


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