Suermondt-Ludwig-Museum

Suermondt-Ludwig-Museum
Suermondt-Ludwig-Museum
und Anbau
Ab 1901 das neue Suermondt-Museum in der Wilhelmstraße
Von 1878 bis 1901 das alte Suermondt-Museum in der Comphausbadstraße
Innenansicht des Suermondt-Museum um 1901

Das städtische Suermondt-Ludwig-Museum wurde 1883 vom Aachener Museumsverein als Suermondt-Museum gegründet. Es erhielt seinen Namen nach dem ersten großen Stifter, dem Stahlunternehmer, Bankier und Kunstmäzen Barthold Suermondt.

Inhaltsverzeichnis

Gebäude

Ab 1878 befand sich die Sammlung Suermondts im Museum am Camphausbad, doch durch die starke Vermehrung der Sammlung wurde beschlossen eine neue Räumlichkeit zu suchen. Seit 1901 befindet sich das Museum in dem 1883-88 von dem Aachener Architekten Eduard Linseerbauten Stadtpalais „Villa Cassalette“, benannt nach dem Bauherrn Eduard Cassalette, dem Enkel des Kratzenfabrikanten Peter Joseph Cassalette, in der Wilhelmstraße in Aachen. Er führte den Bau im historistischen Stil des Neomanierismus aus und übernahm die Fassade der San Marco Bibliothek in Venedig. Vor dem Einzug des Museums wurde der Linse-Bau außer kleineren innerbaulichen Veränderungen mit einem rückwärtigen zweigeschossigen Gebäudeteil inclusive Oberlichtsälen erweitert. Den Anbau an das Museum in einer 11 × 90 Meter[1] großen Baulücke planten die Architekten Busmann + Haberer.

Sammlung

Der Museumsbestand wuchs seit seiner Gründung stetig an, nicht zuletzt durch zahlreiche Stiftungen Aachener Bürger wie z. B. Anton Ignaz vom Houtem, Franz Johann Joseph Bock und – vor allem – Irene und Peter Ludwig, die 1977 durch ihre Stiftung (Ludwigstiftung) und auf Veranlassung des amtierenden Direktors Ernst Günther Grimme ihren Namen mit dem Haus verbanden.

Die Sammlung verfügt neben Malerei und Skulptur des 12. bis 20. Jahrhunderts und Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Eine Antikensammlung mit dem Hauptthema der attischen Vasenmalerei sowie ein 10.000 Handzeichnungen, Aquarelle und Grafiken umfassendes Kupferstichkabinett mit Meisterwerken unter anderem von Albrecht Dürer, Rembrandt und Francisco de Goya bis hin zu zeitgenössischen Künstlern runden das Angebot ab.

2008 wurde bekannt, dass sich im Kulturmuseum der ukrainischen Stadt Simferopol 87 Gemälde des Suermondt-Ludwig-Museums befinden, die nach der Auslagerung im Zweiten Weltkrieg als Beutekunst dorthin gekommen waren.[2] Darunter auch ein Werk von Johann Gottfried Pulian.[3]

Bedeutende Ausstellungen der letzten Jahre (Auswahl)

  • 2005: Lebenslust und Todesfurcht - Graphische Meisterwerke der Künstlergruppe Die Brücke und ihrer Zeitgenossen aus der Sammlung Neußer
  • 2005: Wolfgang Mattheuer (1927–2004) - Ikarus, der Unerkannte und der Jahrhundertschritt - Zeichnungen aus Privatbesitz
  • 2006: Seitenwechsel - Gemälderückseiten und ihre Geheimnisse
  • 2006: Christiane Maether und ihre SchülerInnen. Die Aachener Jahre 1982–2006
  • 2007: Gemaltes Licht - Die Stillleben von Willem Kalf (1619–1693)
  • 2007: Max Klinger (1857–1920) - Graphische Zyklen und Zeichnungen
  • 2008: "Schattengalerie“ - Verlorene Gemälde des Aachener Suermondt-Ludwig-Museums
  • 2008: Mustergültig - Gemäldekopien in neuem Licht - Die Reiff-Sammlung zu Gast im Suermondt-Ludwig-Museum.
  • 2009: Der große Virtuose - Jacob Backer (1608/9–1651)
  • 2009: Roger Melis - Fotografien 1965–1989.
  • 2010: Hans von Aachen
  • 2011: Vorschau: Leonardo des Nordens - Joos van Cleve

Neuerwerbungen

2009 erhielt das Museum als Schenkung eines Aachener Bürgers, der anonym bleiben möchte, das Gemälde "Die Kirschenmadonna" des venezianischen Renaissance-Künstlers Domenico Zanetti.

Literatur

  • “Denkschrift aus Anlass des fünfundzwanzigjährigen Bestandes des Suermondt-Museums.“ hrsg. v. Dr. Anton Kisa. Aachen, 1903.
  • “Festschrift aus Anlass des 50jährigen Bestehens des Museumsvereins und des Suermondt-Museums, 1878 - 1928.“ hrsg. v. Aachener Kunstblätter Heft XIV, Aachen, 1928.
  • Ernst Günther Grimme: Das Suermondt-Museum : eine Auswahl. Fotos: Ann Bredol-Lepper, in : Aachener Kusntblätter, H. 28, Verlag des Achener Museumsvereins, J . A. Mayer, Aachen, 1963

Einzelnachweise

  1. Projektbeschreibung des Anbaus
  2. Artikel bei Spiegel online
  3. FAZ.net (1. Februar 2009): „Beutekunst. Eigentum aufgeben, Besitz erhalten.“, Andreas Rossmann

Weblinks

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