- Sušice
-
Sušice Basisdaten Staat: Tschechien Region: Plzeňský kraj Bezirk: Klatovy Fläche: 4563 ha Geographische Lage: 49° 14′ N, 13° 31′ O49.23083333333313.52472Koordinaten: 49° 13′ 51″ N, 13° 31′ 12″ O Höhe: 472 m n.m. Einwohner: 11.390 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 339 01 - 342 01 Struktur Status: Stadt Ortsteile: 16 Verwaltung Bürgermeister: Petr Mottl (Stand: 2010) Adresse: náměstí Svobody 138
342 01 Sušice 1Gemeindenummer: 557153 Website: www.sumavanet.cz/susice Sušice (deutsch Schüttenhofen) ist eine Stadt im Okres Klatovy in Südböhmen, Tschechien. Sie liegt im Tal der Otava, nördlich mündet die Ostružná ein. Der tschechische Name kommt von sušit (trocknen, gemeint ist hier das Trocknen des Goldsandes) und weist auf die frühere Goldgewinnung hin.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schüttenhofen wird erstmals 1233 urkundlich erwähnt. Es war damals im Besitz der bayerischen Grafen von Bogen. Nachdem der böhmische Herzog Vladislav II. 1142 Schüttenhofen als Stiftung an das neu gegründete Kloster Windberg übertrug, kam es an Heinrich XIII., Herzog von Bayern. 1257 besetzte Přemysl Otakar II. die Gegend um Schüttenhofen, die danach 1273 vertraglich an das Königreich Böhmen abgetreten wurde. Wegen seiner strategisch wichtigen Lage wurde Schüttenhofen zur Königsstadt ausgebaut und mit Befestigungsanlagen versehen. Zur wirtschaftlichen Entwicklung trugen die Goldwäsche an der Wottawa sowie die Lage am Goldenen Steig bei, die den Salz-, Malz- und Getreidehandel mit bayerischen Städten begünstigte.
Während der Hussitenzeit spielten die Taboriten eine bedeutende Rolle. Im 16. Jahrhundert setzte sich der Protestantismus in der Stadt durch. Die nachfolgende gewaltsame Gegenreformation hatte zahlreiche Konfiskationen der städtischen Güter zur Folge. 1678-1681 musste die Bevölkerung eine Pestepidemie erleiden, und 1707 verwüstete ein Brand weite Teile der Stadt. Ein neuerlicher wirtschaftlicher Aufschwung folgte im 19. Jahrhundert mit der Gründung der weltweit bekannten Zündholzproduktion der Firma Solo durch den Tischler Vojtech Scheinostund im Jahr 1839. Solo stellte im Jahr 2008 seine Produktion aber komplett ein und verkauft nur mehr in Asien produzierte Ware. Dadurch verloren viele ihre Arbeitsplätze.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Auf dem Marktplatz befindet sich das barocke Rathaus von 1707 sowie die Sgraffiti-verzierte Renaissance-Apotheke
- Die Dekanatskirche St. Wenzel, deren Umfassungsmauern von 1322 stammen, wurde 1707 barockisiert und 1884-1885 in Stil der Neugotik umgebaut.
- Im ehemaligen Dekanatsgebäude, dessen Front eine Renaissancefassade aufweist, befindet sich das Böhmerwaldmuseum (Muzeum Šumavy), in dem die Geschichte des Zündholzes dargestellt wird. Ein Ausstellungsraum ist dem Schriftsteller Karel Klostermann gewidmet.
- Die Friedhofskirche St. Maria stammt aus dem 14. Jahrhundert.
- Die St.-Felix-Kirche und das Kapuzinerkloster wurden 1654-1655 errichtet.
- Der 31 m hohe Aussichtsturm auf dem Berg Svatobor (871 m) wurde 1935 erbaut. Auf seine Plattform führen 182 Stufen.
- Schutzengel-Kirche auf dem Schutzengelberg hoch über der Stadt. Eine so genannte Ambitenanlage mit guter Aussicht über Stadt und Umland.
Stadtteile
Die Stadt Sušice umfasst die Ortsteile Albrechtice (Albrechtsried), Červené Dvorce (Rotenhof), Divišov (Diwischhof), Dolní Staňkov (Unterstankau), Humpolec (Kumpatitz), Chmelná (Hopfendorf), Milčice (Miltschitz), Nuzerov (Nuserau), Rok (Rock), Stráž (Warth), Sušice I, Sušice II, Sušice III, Volšovy (Wolschhof), Vrabcov (Brabschhof) und Záluží (Sallusch/Bergen).
Städtepartnerschaften
Sušice ist seit 2004 Mitglied der europäischen Städtevereinigung Douzelage, der Städte aus je einem Land der Europäischen Union angehören.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Heinrich von Schüttenhofen (13. Jh.), Bibelwissenschaftler im Umkreis des Stiftes Heiligenkreuz
- Carl Koller (1857–1944), Augenarzt jüdischer Herkunft
- Jan Scheinost (1896–1964), Publizist und Journalist
- Jiří Maštálka (* 1956), Politiker
- Jaromír Tauchen (* 1981), Jurist und Rechtshistoriker
- Tomáš Pekhart (* 1989), Tschechischer Fußballnationalspieler
Im Ort gestorben
- Matyáš Lerch (1860–1922), Mathematiker
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
- ↑ Ausgebrannt: Tschechien stellt Zündholz-Produktion ein im Wirtschaftsblatt vom 15. Oktober 2008 abgerufen am 2. Juni 2010
Weblinks
- http://www.sumavanet.cz/susice/
- Webpräsenz der Stadt tschechisch
Běhařov | Běšiny | Bezděkov | Biřkov | Bolešiny | Břežany | Budětice | Bukovník | Čachrov | Černíkov | Červené Poříčí | Číhaň | Čímice | Dešenice | Dlažov | Dlouhá Ves | Dobršín | Dolany | Domoraz | Dražovice | Frymburk | Hamry | Hartmanice | Hejná | Hlavňovice | Hnačov | Horažďovice | Horská Kvilda | Hrádek | Hradešice | Chanovice | Chlistov | Chudenice | Chudenín | Janovice nad Úhlavou | Javor | Ježovy | Kašperské Hory | Kejnice | Klatovy | Klenová | Kolinec | Kovčín | Křenice | Kvášňovice | Lomec | Malý Bor | Maňovice | Měčín | Mezihoří | Mlýnské Struhadlo | Modrava | Mochtín | Mokrosuky | Myslív | Myslovice | Nalžovské Hory | Nehodiv | Nezamyslice | Nezdice na Šumavě | Nýrsko | Obytce | Olšany | Ostřetice | Pačejov | Petrovice u Sušice | Plánice | Podmokly | Poleň | Prášily | Předslav | Rabí | Rejštejn | Slatina | Soběšice | Srní | Strašín | Strážov | Sušice | Svéradice | Švihov | Tužice | Týnec | Újezd u Plánice | Velhartice | Velké Hydčice | Velký Bor | Vrhaveč | Vřeskovice | Zavlekov | Zborovy | Železná Ruda | Žihobce | Žichovice
Wikimedia Foundation.