Szczebrzeszyn

Szczebrzeszyn
Szczebrzeszyn
Wappen von Szczebrzeszyn
Szczebrzeszyn (Polen)
Szczebrzeszyn
Szczebrzeszyn
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lublin
Landkreis: Zamość
Fläche: 29 km²
Geographische Lage: 50° 41′ N, 22° 58′ O50.68333333333322.966666666667Koordinaten: 50° 41′ 0″ N, 22° 58′ 0″ O
Höhe: 202 m n.p.m
Einwohner:

5245
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 22-460
Telefonvorwahl: (+48) 84
Kfz-Kennzeichen: LZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KielceZamość
Schienenweg: WarschauRawa Ruska
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 13 Schulzenämter
Fläche: 123,2 km²
Einwohner:

11.832
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 96 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0620133
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Marian Mazur
Adresse: pl. Kościuszki 1
22-460 Szczebrzeszyn
Webpräsenz: www.szczebrzeszyn.pl

Szczebrzeszyn [ʃtʃɛ'bʒɛʃɨn] anhören?/i ist eine polnische Stadt im Powiat Zamojski der Woiwodschaft Lublin mit etwa 5.300 Einwohnern und zugleich Sitz einer Stadt- und Landgemeinde. Szczebrzeszyn liegt am Fluss Wieprz an der Straße von Kielce zur ukrainischen Grenze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rathaus

Im Ort befand sich eine mittelalterliche Burg, die die Handelsstraße von Kiew nach Krakau schützen sollte („Rotenbürgen“). Ursprünglich zum Fürstentum Halytsch-Wolodymyr gehörend fiel Szczebrzeszyn 1366 an Polen. Vierzehn Jahre zuvor war der Ortsname in einem Dokument König Kasimirs des Großen als „Stadt“ erstmals erwähnt worden. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte es vorübergehend der Adelsfamilie Górka, die es zu einem Zentrum des calvinistischen Glaubens machte. Ab etwa 1550 siedelte sich eine große jüdische Gemeinde an. Nach dem Übergang auf die Herrschaft der Zamoyskis 1593 wurde die wirtschaftliche Förderung verstärkt, es setzte jedoch auch eine Rekatholisierung ein. Im 17. Jahrhundert verwüsteten nacheinander Kosaken (1648), Schweden (1656) und Tataren (1672) die Stadt. Im 18. Jahrhundert setzte ein Prozess wirtschaftlicher Neuorientierung ein, der Szczebrzeszyn zu einem Zentrum des Weberhandwerks machte. Mit der Ersten Teilung Polens wurde es 1772 österreichisch. Die Behörden des Herzogtums Warschau, zu dem es für sechs Jahre gehörte, verlegten die alte Akademie aus Zamość 1809 hierher, sie bestand bis 1852. 1815 wurde Szczebrzeszyn Teil des russischen Kongresspolens, 1918 wieder polnisch. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht richteten die Besatzer ein Ghetto für die etwa 4.000 jüdischen Bewohner der Stadt ein. 1942 wurde es aufgelöst, die Insassen nach Belzec und in das Ghetto Izbica deportiert und ermordet. Im Rahmen der Aktion Zamość wurde zudem ein Großteil der einheimischen polnischen Bevölkerung vertrieben und durch zwangsumgesiedelte Volksdeutsche ersetzt. In der Region waren Einheiten der polnischen Untergrundarmee tätig, die die Stadt auch am 25. Juli 1944 befreiten. Von 1975 bis 1998 gehörte sie zur Woiwodschaft Zamość.

Sehenswürdigkeiten

Kościuszko-Platz in Szczebrzeszyn

In der Stadt hat sich trotz der Zeitläufe eine Reihe historischer Gebäude erhalten. Dazu zählen die Pfarrkirche von 1620, die Franziskanerkirche von 1638 mit den umgebauten Klostergebäuden, eine Synagoge aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das klassizistische ehemalige Akademiegebäude mit Professorenhäusern aus den Jahren 1819 und 1822 und nicht zuletzt die griechisch-katholische Kirche, deren älteste Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen.

Sonstiges

Für Polen und alle Polnischlernenden ist die Stadt wegen eines Zungenbrechers des Schriftstellers Jan Brzechwa bekannt. Die Formulierung „W Szczebrzeszynie chrząszcz brzmi w trzcinie“ [fʃtʃɛbʒɛˈʃɨɲɛ ˈxʃɔ̃ʃtʃ ˈbʒmʲi ˈftʃtɕiɲɛ] anhören?/i (etwa: „In Szczebrzeszyn tönt der Käfer im Schilfrohr“) soll die Probleme illustrieren, die Vielzahl von Konsonanten auszusprechen. Die Stadt hat Brzechwa zu Ehren ein hölzernes Denkmal errichtet, das einen Geige spielenden Käfer in der Nähe einer kleinen Quelle zeigt.

Persönlichkeiten

  • Józef Brandt (*1841), polnischer Maler
  • Kazimierz Kelles-Krauze (*1872), polnischer sozialistischer Politiker

Stadt- und Landgemeinde (Gmina)

Die Stadt- und Landgemeinde Szczebrzeszyn besteht neben der Stadt selbst aus den 13 Schulzenämtern Bodaczów, Brody Duże, Brody Małe, Kawęczyn, Kawęczynek, Kolonia Lipowiec, Kolonia Niedzieliska, Niedzieliska, Kąty I, Kąty II, Wielącza Kolonia, Wielącza Poduchowna und Wielącza Wieś.

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 20. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 20. Juli 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Szczebrzeszyn — Bandera …   Wikipedia Español

  • SZCZEBRZESZYN — (Rus. Shchebreshin; Yid. Shebreshin), town in lublin province, E. Poland. An organized community existed there from the first half of the 16th century. The Jews in Szczebrzeszyn traded in spices and frequently did business at the Lublin fairs. In …   Encyclopedia of Judaism

  • Szczebrzeszyn — Héraldique …   Wikipédia en Français

  • Szczebrzeszyn — Infobox Settlement name = Szczebrzeszyn image shield = POL Szczebrzeszyn COA.svg pushpin pushpin label position = bottom subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship subdivision name1 = Lublin subdivision… …   Wikipedia

  • Szczebrzeszyn — Original name in latin Szczebrzeszyn Name in other language Szczebrzeszyn State code PL Continent/City Europe/Warsaw longitude 50.69499 latitude 22.97954 altitude 214 Population 5255 Date 2010 10 07 …   Cities with a population over 1000 database

  • Szczebrzeszyn — Shebreshin שעברעשין (Yiddish), Szczebrzeszyn (Polish) …   Names of cities in different languages

  • Szczebrzeszyn Landscape Park — Infobox protected area name=Szczebrzeszyn Landscape Park native name=Szczebrzeszyński Park Krajobrazowy iucn category = V caption= location=Lublin Voivodeship area=202.09 km² established=1991Szczebrzeszyn Landscape Park ( pl. Szczebrzeszyński… …   Wikipedia

  • Gmina Szczebrzeszyn — Infobox Settlement name = Gmina Szczebrzeszyn other name = Szczebrzeszyn Commune settlement type = Gmina total type = Total image shield = POL Szczebrzeszyn COA.svg subdivision type = Country subdivision name = POL subdivision type1 = Voivodeship …   Wikipedia

  • Chrząszcz — (un escarabajo) escrito por Jan Brzechwa es un poema famoso por ser uno de los textos más difíciles de pronunciar de la literatura polaca y puede causar problemas incluso para un hablante nativo de polaco adulto. Polaco original ▶?/i… …   Wikipedia Español

  • Niedzieliska, Lublin Voivodeship — For other places with the same name, see Niedzieliska. Niedzieliska   Village   …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”