- Sängerfest (Baltikum)
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Die baltischen Sängerfeste (est. laulupidu ‚Liederfest‘, lett. dziesmu svētki ‚Liederfest‘, lit. dainų šventė ‚Liederfest‘) sind Musik-Veranstaltungen, die in unterschiedlichen Veranstaltungsrhythmen in Estland, in Lettland und in Litauen stattfinden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Sängerfeste
Im Jahre 1869 fand in Dorpat (estnisch Tartu) das erste estnische Sängerfest im Baltikum statt. 1873 folgte in Lettland das erste nationale Sängerfest. Litauen zog im Jahre 1924 mit seinem ersten nationalen Sängerfest nach.
Renaissance
In Erinnerung an diese Traditionen, die während der Sowjetunion nicht gefördert wurden, fand am 11. September 1988 bei Tallinn das Festival „Estlands Lied 1988“ unter reger Anteilnahme der anderen baltischen Völker statt. In Tallinn nahmen mehr als 300.000 Menschen am Festival teil. Sie sangen die einst verbotene Nationalhymne „Mu isamaa, mu õnn ja rõõm“ (deutsch: Mein Vaterland, mein Glück, meine Freude).
Im August 1989 bildeten rund zwei Millionen Menschen aus Estland, Lettland und Litauen anlässlich des 50. Jahrestags des Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes, in dessen Folge das Baltikum der Sowjetunion zugesprochen wurde, eine 600 Kilometer lange Menschenkette von Vilnius über Riga nach Tallinn. Dieser „Baltische Weg“ (auch „Baltische Kette“ genannt) sollte den Willen der Balten nach Unabhängigkeit demonstrieren. Die Singende Revolution im Baltikum führte wesentlich zur Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991.
2003 wurden die baltischen Sängerfeste von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt und 2008 in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.[1]
Lettland
Litauen
Estland
Einzelnachweise
- ↑ The Baltic Song and Dance Celebrations bei unesco.org (englisch)
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