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Rīga (dt.: Riga) Basisdaten Staat: Lettland Gebiet: Livland (lettisch: Vidzeme) Landkreis: Kreisfreie Stadt Koordinaten: 56° 57′ N, 24° 6′ O56.9524.17Koordinaten: 56° 57′ 0″ N, 24° 6′ 0″ O Einwohner: 719.613 (1. Jan. 2008) Fläche: 307,17 km² Bevölkerungsdichte: 2.342,72 Einwohner je km² Höhe: 7 m NAP Stadtrecht: seit 1225 Webseite: www.riga.lv Riga (lettisch Rīga) ist die Hauptstadt Lettlands und mit 719.613 Einwohnern größte Stadt des Baltikums. Mit über 882.000 Einwohnern in der Agglomeration ist Riga zudem der größte Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Die Stadt (7 m über NN) liegt an der Düna (lettisch: Daugava), nicht weit von der Rigaischen Bucht. Die Bevölkerungszahl ist seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Lettland 1991 um rund 180.000 zurückgegangen, da viele der in den Jahrzehnten zuvor dort angesiedelten Russen abgewandert sind, aber auch wegen des Geburtendefizits. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung
Nach 1150 kamen gotländische Kaufleute regelmäßig zum Handel an den Unterlauf der Düna (lettisch: Daugava) am Flüsschen Rīdzene (deutsch: Riege, daher auch der Name Rīga), der hier in die Düna mündete und später zugeschüttet wurde. Nur anhand des heutigen Verlaufs bestimmter Straßen ist die Lage dieses Flusses nachvollziehbar. Mehrfach gingen Missionsbewegungen vom späteren Gründungsort Rigas aus, die jedoch bis zur Stadtgründung fehlschlugen. Vor allem im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts gelangten zunehmend deutsche Kaufleute nach Livland, zunächst allerdings war der Semgallerhaven am Unterlauf der Aa, etwa 50 km westlich Rigas, ein wichtiger Handelsplatz. Er wurde auf päpstlichen Beschluss hin 1200 geschlossen, um Riga als einzigen Handelsplatz zu etablieren. Die im Jahre 1201 von Bischof Albert von Buxhoeveden aus Bremen gegründete Stadt Riga war die Hauptstadt von Livland (lateinisch: Livonia). Riga war vor allem Sitz der Erzbischöfe von Riga, aber auch eine immer bedeutender werdende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Insbesondere in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens wuchs Riga mit beachtlicher Geschwindigkeit, so dass die bebaute Fläche innerhalb von weniger als 30 Jahren um etwa das 5- bis 6-fache gewachsen war. Seit 1211 gewannen die Bürger der Stadt, insbesondere die Kaufleute, die sich nach der Unterwerfung der umliegenden Völkerschaften ansiedelten, an Einfluss; 1225 konnten die Bürger ihren Stadtvogt (bisher vom Bischof eingesetzt) selbst wählen. Der Rigaer Rat ist 1225 zum ersten Male urkundlich erwähnt und bestand wahrscheinlich seit etwa 1222/23.
Riga unter dem Deutschen Orden
Im Rahmen der Ostkolonisation versuchten die Bischöfe vor allem Deutsche im heidnischen Gebiet anzusiedeln. Militärisch wurden sie dabei vor allem von Ritterorden unterstützt, zunächst von dem Schwertbrüderorden und nach dessen Niedergang von dem Deutschen Orden, in den der Schwertbrüderorden eingegliedert wurde. Insbesondere nach der Vertreibung der Kreuzfahrer aus Palästina begann sich der Deutsche Orden verstärkt um die Osteuropäischen Gebiete zu kümmern, vor allem Preußen, aber auch Livland. Der Deutsche Orden war eine organisatorisch eigenständige, machtvolle kirchliche Organisation, die bald als neuer Machtfaktor zu den Erzbischöfen von Riga in Konkurrenz trat. Geleitet wurde der livländische Zweig des Deutschen Ordens von einem Landmeister, der direkt dem Hochmeister (= Oberster Ordensherr) unterstand.
Die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Riga und dem Deutschen Orden wurden sowohl mit Waffengewalt als auch mittels Prozessen vor dem Papst ausgefochten. Die Bischöfe versuchten auch, Schutz bei nahen Staaten zu finden (wie z.B. Dänemark) aber auch beim Deutschen Kaiser. Seit der Schlacht bei Neuermühlen 1492 erkannte der Erzbischof von Riga den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands (1492–1561) an und beteiligte sich auch mit einem eigenen Heereskontingent an der Schlacht am Smolinasee 1502.
Von der Reformation bis zur russischen Provinz
Im Jahre 1522 schloss sich Riga der Reformation an, womit die Macht der Erzbischöfe ihrem Ende entgegenging. Letzter Erzbischof von Riga war Wilhelm von Brandenburg. Nach seiner Abdankung im Jahre 1561 kam die Stadt unter den Einfluss von Polen-Litauen, doch Versuche zur Gegenreformation in Riga und dem südlichen Livland scheiterten: 1621 wurden Riga und die Festung Dünamünde (Daugavgriva) durch den schwedischen König Gustav II. Adolf erobert, der sich in den Dreißigjährigen Krieg vor allem auch deshalb einschaltete, um die Ausbreitung des lutheranischen Protestantismus zu fördern. Im russisch-schwedischen Krieg 1656–1658 hielt Riga einer russischen Belagerung stand und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich. In dieser Zeit genoss die Stadt weitgehende Selbstverwaltung. Im Jahre 1710 eroberte Zar Peter der Große im Laufe des Großen Nordischen Krieges Riga. Der Aufstieg von Russland als Großmacht in der Ostseeregion wurde durch den Frieden von Nystad im Jahre 1721 besiegelt. Riga wurde an das Zarenreich angeschlossen und war ab 1796 Hauptstadt des Gouvernements Livland (siehe Ostseegouvernements). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Riga schrittweise zu einem der wichtigsten Häfen Russlands ausgebaut, die Bevölkerungszahl der Stadt verzehnfachte sich zwischen 1850 und 1900. Trotz russischer Herrschaft blieb sowohl die Stadtkultur als auch der Großgrundbesitz bis ins 19. Jahrhundert vom Einfluss der deutschen Oberschicht im Lande geprägt. Bis 1891 war die offizielle Amtssprache Deutsch, dann wurde Russisch Amtssprache.
Weltkriege und Besatzung
1913 gaben etwa 40 % der Einwohner an, Letten zu sein, knapp 20 % Russen bzw. Altgläubige, etwa 13 % Deutsch-Balten, etwa 7 % der Einwohner waren Juden. Außerdem gab es eine nennenswerte polnische bzw. litauische Minderheit.
Noch 1881 sah das Bild ganz anders aus. Gut 30 % der Einwohner gaben an, deutschbaltisch zu sein, etwa 33 % waren Letten, 19 % waren Russen bzw. Altgläubige, 8,5 % Juden.
Der Aufstieg Rigas wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Die Stadt lag an der Frontlinie und zur Sicherstellung der Kriegswirtschaft wurden 200.000 Einwohner (Arbeiter mit ihren Familien) für Rüstungszwecke nach Zentralrussland evakuiert.
Nach der deutschen Besetzung 1917/18 gelang es den Letten, am 18. November 1918 eine unabhängige Republik auszurufen. Die Rote Armee konnte den Anspruch der Sowjetunion gegen das von Deutsch-Balten unterstützte unabhängige Lettland nicht durchsetzen und musste sich aus dem Baltikum zurückziehen.
Riga wurde zur Hauptstadt Lettlands, am 18. März 1921 wurde hier der polnisch-sowjetische Friedensvertrag unterschrieben. Es folgt eine erneute Blütezeit in der Geschichte der Stadt. Eine ungenügende Minderheitsgesetzgebung verhinderte, dass sich im neuen lettischen Staat Letten, Deutsche, Russen und Juden zu einer Gesellschaft unter lettischer Fahne vereinigten.
Gegen Anfang der 1930er Jahre ging diese Blütezeit langsam zu Ende. 1938 hatte Riga noch ca. 385.000 Einwohner. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wurde Lettland nicht nur von den neu aufkeimenden hegemonialen Strömungen der Sowjetunion bedroht, die eine Angliederung des ehemals russischen Territoriums forderten. Im Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 vereinbarten die beiden Diktaturen, das Baltikum und damit auch Lettland der sowjetischen Einflusssphäre zuzuweisen. Im Herbst 1939 wurden die Deutsch-Balten vereinbarungsgemäß in den vom Deutschen Reich eroberten Warthegau umgesiedelt. Am 17. Juni 1940 rollten sowjetische Panzer durch Rigas Straßen und besetzten die Stadt, die nun Hauptstadt der Lettischen Sowjetrepublik wurde.
Nach dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 eroberten deutsche Truppen das Gebiet um Riga. In der Zeit der deutschen Besetzung von 1941 bis 1944 war Riga der Verwaltungssitz des Reichskommissariats Ostland. Auch der Generalkommissar für den Generalbezirk Lettland Otto-Heinrich Drechsler hatte seinen Sitz in Riga.
Die jüdische Bevölkerung, die 1933 noch ca. 44.000 Mitglieder hatte, wurde im Rigaer Ghetto interniert, ermordet oder in andere Konzentrationslager deportiert. Im Stadtbezirk "Kaiserwald" (lettisch: Mežaparks) befand sich das KZ Riga-Kaiserwald.
Während der kriegerischen Auseinandersetzungen um die Rückeroberung der Stadt durch die Rote Armee 1944 wurde die Altstadt Rigas (lettisch: Vecrīga) schwer beschädigt. Lettland wurde erneut von der Sowjetunion okkupiert und Riga die Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
Ermutigt durch Perestroika und Glasnost erklärte die Saeima, das Lettische Parlament, 1990 die Wiederherstellung der Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Daraufhin ließ der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU und Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, das Parlamentsgebäude in Riga zeitweilig durch sowjetische Militäreinheiten besetzen. Am 21. August 1991 erkannten sowohl die Sowjetunion als auch im gleichen Jahr der russische Präsident Boris Jelzin die Unabhängigkeit Lettlands an. Riga wurde wieder Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1767 19.500 1800 29.500 1840 60.000 1867 102.590 1881 169.329 1897 255.879 1913 472.068 1920 185.100 1930 377.900 1940 353.800 Jahr Einwohner 1941 335.200 1945 228.200 1950 482.300 1955 566.900 1959 580.400 1965 665.200 1970 731.800 1975 795.600 1979 835.500 1987 900.300 Jahr Einwohner 1990 909.135 1991 900.455 1992 889.741 1993 863.657 1994 843.552 1995 824.988 1996 810.172 1997 797.947 1998 786.612 1999 776.008 Jahr Einwohner 2000 764.329 2001 756.627 2002 747.157 2003 739.232 2004 735.241 2005 731.762 2006 727.578 2007 722.485 2008 719.613 Die Zusammensetzung der Rigaer Einwohner nach ihrer Mutter- bzw. Umgangssprache ergibt sich aus nachstehender Tabelle für die Jahre 1867 bis 1913[1]
Sprache 1867 1881 1897 1913 deutsch 43.980 (42,9%) 66.775 (39,4%) 65.332 (25,5%) 78.656 (16,7%) lettisch 24.199 (23,6%) 49.974 (29,5%) 106.541 (41,6%) 187.135 (39,6%) russisch 25.772 (25,1%) 31.976 (18,9%) 43.338 (16,9%) 99.985 (21,2%) jiddisch 5.254 (5,1%) 14.222 (8,4%) 16.521 (6,5%) 21.231 (4,5%) estnisch 872 (0,9%) 1.565 (0,9%) 3.532 (1,4%) 6.721 (1,4%) polnisch ... ... 12.869 (5,0%) 35.621 (7,5%) litauisch ... ... 5.853 (2,3%) 25.824 (5,5%) sonstige* 2.513 ( 2,4%) 4.048 (2,4%) 1.772 (0,7%) 16.895 (3,6%) ohne Angabe ... 769 (0,5%) 130 (0,1%) ... Gesamt 102.590 (100%) 169.329 (100%) 255.879 (100%) 472.068 (100%) *Die Angabe für 1881 enthält hier auch die polnisch und litauisch sprechenden Einwohner
Riga ist die bevölkerungsreichste Stadt des Baltikums, die Bevölkerung ist aber seit 1990 stark zurückgegangen und fällt weiter. Der Rückgang resultiert zum Einen aus der Auswanderung von Russen, Weißrussen und Ukrainern in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit sowie aus der Übersiedlung von Angehörigen aller Volksgruppen nach Großbritannien und Irland in den letzten Jahren, zum Anderen aus niedrigen Geburtenraten. Wenn sich diese Entwicklung nicht umkehrt, könnte sich die Einwohnerzahl bis 2050 halbieren.
Nach Zahlen von 2001 beträgt der Anteil der Letten an der Stadtbevölkerung 41,5 %, 43,5 % sind Russen, 4,6 % Weißrussen, 4,1 % Ukrainer, 2,1 % Polen und 4,3 % Angehörige anderer Volksgruppen.
Sehenswürdigkeiten
Die Hauptsehenswürdigkeiten konzentrieren sich auf den historischen Kern der Stadt[2], die auch UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Die Altstadt
Die Altstadt ist das historische und geographische Zentrum Rigas am rechten Ufer der Düna gelegen und hat sich ihren Festungscharakter trotz der Schleifung der Befestigungsanlagen und Wälle 1857–1863 bewahren können. Die nach dem Abriss der Stadtmauer entstandenen Freiflächen wurden zu einem Stadtpark mit Stadtkanal umgestaltet, der heute die Altstadt von der Neustadt trennt.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind:
Rolandstatue in Riga auf dem Rathausplatz
Schwarzhäupterhaus in Riga
Saeima (Parlament Lettlands)
Pulverturm in Riga
Die Neustadt
Sehenswert sind weiterhin auch die zahlreichen Jugendstilfassaden in der Neustadt, der Kultur- und Wissenschaftspalast, der Zentralmarkt sowie Fernsehturm (Televīzijas tornis) auf der Insel Hasenholm (Zaķusala), der mit 368,5 Meter zu den höchsten Bauwerken Europas zählt.
Jugendstilfassaden in der Neustadt
Museen
- Okkupationsmuseum
- Museum für ausländische Kunst (Riga)
- Motormuseum
- Kriegsmuseum (im Pulverturm)
- Jüdisches Museum
- Ethnografisches Museum
- Museum für lettische Geschichte
- Naturhistorisches Museum
Kultur
1993 fand in Riga das erste Nationale Sängerfest im unabhängigen Lettland statt; die Tradition der baltischen Sängerfeste ist sehr alt, das erste lettische fand bereits 1873 statt. 2003 wurden die Sängerfeste aller drei baltischen Staaten zum Weltkulturerbe erklärt. Das XXIV Nationale Sängerfest war 2008 in Riga. Ein besonderer Höhepunkt sind bei den Sängerfesten die „Kriege der Lieder“, in denen die besten Chöre des Landes gegeneinander antreten. [3]
Partnerstädte
Aalborg (Dänemark) Florenz (Italien) Slough (Vereinigtes Königreich) Almaty (Kasachstan) Alicante (Spanien) Calais (Frankreich) Amsterdam (Niederlande) Cairns (Australien, Queensland) Dunkerque (Frankreich) Astana (Kasachstan) Kiew (Ukraine) Bordeaux (Frankreich) Kobe (Japan) Bremen (Deutschland) Moskau (Russland) Vilnius (Litauen) Tallinn (Estland) Minsk (Weißrussland) Guam (Guam) Peking (China) Pori (Finnland) Rostock (Deutschland) Dallas (USA, Texas) Stockholm (Schweden) Sankt Petersburg (Russland) Santiago de Chile (Chile) Taipeh (Taiwan) Providence (USA, Rhode Island) Suzhou (China) Norrköping (Schweden) Warschau (Polen) Berühmte Persönlichkeiten
- Alexander Faltin, (1819–1899), deutscher Rigaer Ratsherr, Gründer der Baltischen Monatsschrift, Initiator der Riga-Dünaburgischen Eisenbahn
- Carl Gustav Jochmann (1789–1830), deutscher Publizist
Söhne und Töchter der Stadt
- Jutta Balk (1902–1987), Malerin, Puppengestalterin und Mitbegründerin des städtischen Puppentheaters in Magdeburg
- Mikhail Baryshnikov (* 1948), US-amerikanischer Ballett-Tänzer, Choreograf und Schauspieler
- Elya Baskin (* 1950), US-amerikanischer Schauspieler
- Raivis Belohvoščiks (* 1976), lettischer Radrennfahrer
- Werner Bergengruen (1892–1964), deutscher Schriftsteller
- Ernst von Bergmann (1836–1907), Chirurg und Professor der Medizin
- Isaiah Berlin (1909–1997), politischer Philosoph und Ideengeschichtler
- Lipman Bers (1914–1993), amerikanischer Mathematiker
- Wilhelm Bockslaff (1858–1945), Architekt
- Vija Celmins (* 1938), Malerin
- Boris Djacenko (1917-1975), Schriftsteller
- Theo Eggink (1901–1965), Bildhauer und Kasperschnitzer der Hohnsteiner Puppenspiele
- Sergei Eisenstein (1898–1948), sowjetischer Filmregisseur
- Heinz Erhardt (1909–1979), Komiker, Musiker, Entertainer, Schauspieler, Dichter
- Theodor von Faber (1766–1847), deutsch-baltischer Jurist und Schriftsteller
- Laila Freivalds (* 1942), schwedische Politikerin
- Inessa Galante (* 1954), Sopranistin
- Elīna Garanča (* 1976), Mezzosopranistin
- Manfred Gentz (* 1942), deutscher Jurist
- Mary Gerold (1898–1987), zweite Ehefrau, Nachlassverwalterin und Herausgeberin Kurt Tucholskys
- Aivars Gipslis (1937–2000), lettischer Schach-Großmeister
- Carl Friedrich Glasenapp (1847–1915), russischer Staatsrat und Richard-Wagner-Biograph
- Philippe Halsman (1906–1979), Fotograf und berühmt für seine Portraits
- Nicolai Hartmann (1882–1950), deutscher Philosoph
- Alvis Hermanis (* 1965), Theaterschauspieler und -regisseur
- Georg Hodakowsky (* 1917), Schachmeister
- Erich von Holst (1908–1962), deutscher Biologe und Verhaltensforscher
- Artūrs Irbe (* 1967), lettischer Torhüter der Eishockey-Nationalmannschaft
- Hermann Jadlowker (1870–1953), weltberühmter Tenor
- Mariss Jansons (* 1943), lettischer, international bedeutender Dirigent
- Gil Kane (1926–2000), amerikanischer Comiczeichner
- Ida Kerkovius (1879–1970), deutsche Malerin und Bildteppichweberin
- Helge Klassohn (* 1944), deutscher Theologe und Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts
- John Konrads (* 1942), australischer Schwimmer
- Gidon Kremer (* 1947), Violinist
- Manfred Kyber (1880–1933), Autor von (z. T. anthroposophischen) Tiergeschichten
- Edward Leedskalnin (1887–1951), lettischer Bildhauer und Ingenieur
- Jeschajahu Leibowitz (1903–1994), israelischer Religionsphilosoph und Biochemiker
- Wolfgang Lüth (1913–1945), deutscher U-Boot-Kommandant im 2. Weltkrieg
- Mischa Maisky (* 1948), Cellist
- Hermanis Matisons (1894–1932), lettischer Schachspieler
- Andreas von Mirbach (1931-1975), deutscher Offizier und Diplomat
- Wera Muchina (1889–1953), russische Bildhauerin
- Walter Neumann (* 1926), deutscher Kunsthistoriker und Sachbuchautor
- Aaron Nimzowitsch (1886–1935), Schachspieler und -theoretiker
- Wilhelm Ostwald (1853–1932), deutschbaltischer Chemiker und Nobelpreisträger
- Raimonds Pauls (* 1936), lettischer Komponist
- Hans von Pezold (1870–1935), Mediziner, Königlich-Preußischer Sanitätsoffizier
- Rosa von Praunheim (* 1942), deutscher Filmregisseur, Mitbegründer der politischen Schwulenbewegung in Deutschland
- Friedrich Karl von Prittwitz (1798–1849), kaiserlich russischer Generalmajor
- Laura Rogule (* 1988), lettische Schachspielerin
- Arno Schickedanz (1892–1945), deutsch-baltischer NS-Diplomat
- Alexei Schirow (* 1972), Schachspieler
- Joseph Schwarz (1880–1926), Opernsänger
- Georg Schweinfurth (1836–1925), deutscher Afrikaforscher
- Philipp Schweinfurth (1887–1954), lettisch-deutscher Kunsthistoriker
- Marie Seebach (1829–1897), Schauspielerin
- Otto Seeck (1850–1921), deutscher Althistoriker
- Baiba Skride (*1981), Violinistin
- Lauma Skride (*1982), Pianistin
- Henry Stolow (1901–1971), Briefmarkengroßhändler
- Michail Tal (1936–1992), Schachweltmeister
- Magdalene von Tiling (1877–1974), Religionspädagogin, Politikerin (Abgeordnete der DNVP)
- Edmund von Trompowsky (1851–1919), Architekt, Bauingenieur
- Otto Hermann von Vietinghoff (1722–1792), Generaldirektor des allrussischen Medizinalkollegiums
- Walter Zapp (1905–2003), Erfinder der Kleinstbildkamera und der Marke Minox
Verkehr
Riga besitzt eine wichtige Funktion als internationaler Verkehrsknotenpunkt im Ostseeraum (Verkehrsströme zwischen Skandinavien und Osteuropa, von Mitteleuropa nach Finnland über die Europastraße 67 („Via Baltica“) sowie innerhalb des Baltikums). So befindet sich hier der mit Abstand wichtigste Bahnhof des Landes mit Verbindungen nach Moskau und St. Petersburg in Russland, Minsk in Weißrussland und Kaunas und Vilnius in Litauen (Rail Baltica). Daneben befindet sich ein Busbahnhof mit Fernbusverbindungen in alle Nachbarländer und viele Länder der EU. Die Straßen Lettlands sind sternförmig auf Riga ausgerichtet. Bei Riga befindet sich der größte baltische Flughafen Riga sowie ein Fährterminal mit Verbindungen v.a. nach Skandinavien, aber auch nach Norddeutschland. Die Vororte werden durch ein S-Bahn-ähnliches System von Vorortzügen sowie durch ein sehr gut ausgebautes Netz Straßenbahnnetz (252 Wagen, 11 Linien) erschlossen. Ergänzt wird das Schienennetz durch den Oberleitungsbus Riga (etwa 330 Wagen, 20 Linien) sowie diverse Omnibuslinien (etwa 460 Wagen, 53 Linien).
Bildung
In Riga befinden sich die Lettische Akademie der Wissenschaften mit einem Kernforschungszentrum (in Salaspils südöstlich von Riga), weitere Akademieinstitute, die Universität Lettlands (1919 gegründet), die Technische Universität Riga, die Riga Graduate School of Law (RGSL), die Stockholm School of Economics in Riga (SSE Riga), das Konservatorium, die Hochschule der Luftfahrt und zahlreiche weitere Hochschulen sowie das Goethe-Institut.
Siehe auch
Literatur
- Johann Heinrich Liebeskind: 'Rückerinnerungen von einer Reise' (mit ausführlicher Abhandlung über Riga; 1795). Neuausgabe als e-Buch, 2009 (Manfred Raether, Hsg.)
Bibliographien
Monographien
- Ilgvars Misans, Horst Wernicke (Hrsg.): Riga und der Ostseeraum. Von der Gründung 1201 bis in die Frühe Neuzeit, Herder-Institut 2005, ISBN 3879693196
- Ulrike von Hirschhausen: Die Grenzen der Gemeinsamkeit. Deutsche, Letten, Russen und Juden in Riga 1860-1914, Göttingen 2006 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 172) ISBN 978-3-525-35153-6.
- Erwin Oberländer, Kristine Wohlfart: Riga. Portrait einer Vielvölkerstadt am Rande des Zarenreiches 1857-1914. Paderborn:Schöningh Verlag 2004, ISBN 3506717383
- Andrej Angrick, Peter Klein Die "Endlösung" in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941-1943 Gesamtdarstellung. Darmstadt: WBG, 2006 (Reihe "Forschung". Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg) ISBN 3534191498
- Friedrich Benninghoven: Rigas Entstehung und der frühhansische Kaufmann, Hamburg 1961.
Quellen
- ↑ Rīga 1860-1917, Rīga, Zinātne 1978
- ↑ englisch Originaltext des World-Heritage-Eintrags: Historic Centre of Riga, Ref: 852, whc.unesco.org
- ↑ Annika Müller: Kleines Volk mit großer Stimme. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. August 2008
Weblinks
- Homepage der Stadt Riga (lett., russ., engl., franz.)
- Fremdenverkehrsportal (lett., russ., engl.)
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