Knochenhauerstraße

Knochenhauerstraße
Knochenhauerstraße
Bremen Wappen(Mittel).svg
Straße in Bremen
Basisdaten
Ort Bremen
Ortsteil Altstadt
Angelegt Mittelalter
Neugestaltet um 1990
Querstraßen Carl-Ronning-Straße, Kleine Hundestraße, Papenstraße, Herdentorwallstraße
Bauwerke Kaufhaus Horten
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Straßengestaltung ein- manchmal zweistreifige Fahrbahn, beidseitige Promenaden
Technische Daten
Straßenlänge rund 200 Meter

Die Knochenhauerstraße ist als Teil einer weitläufigen Fußgänger- und Einkaufszone eine der Haupteinkaufsstraßen in Bremen. Die in der Altstadt gelegene Straße gehört zu einer der ältesten Straßen der Stadt.

Sie führt in Ost-West-Richtung von der Sögestraße bis zum Abzweig der Papenstraße. Von dort geht der Straßenverlauf über Wegesende und Spitzenkiel weiter bis zur Straße Am Wall. Nach Süden zweigen die Carl-Ronning-Straße, Kleine Hundestraße und die Papenstraße ab, nach Norden die parallel verlaufende Herdentorswallstraße, die durch die Ansgaritorswallstraße fortgesetzt wird.

Geschichte

Die Straße wurde 1374 als Knokenhowerstrate genannt, sie ist aber älter. Knochenhauer ist eine veraltete Bezeichnung für Fleischer. Die Straße lag in der Nähe der Bremer Stadtmauer, zwischen dem Herdentor („portam gregum“) im Osten und dem Ansgariitor („portam sancti Anscharii“) im Westen. Nur kleine und bescheidene Häuser säumten lange Zeit diese Straße, an der unter anderem die Schlachter ihr Handwerk ausübten. Erst 1920 wurde das letzte gotische Giebelhaus an der Nordseite am Anfang der Straße, in dem um 1900 die Korbwarenhandlung und Korbmacherei W. Wacker residierte, abgerissen. Das Giebelhaus Nr. 14 (Nordseite) des Fleischermeisters J. F. H. Steuber – heute das Café Stecker – stammt aus der Renaissance.

Als Wohnstraße hatte sie um 1737 rund 50 zumeist noch giebelständige, zwei- manchmal dreigeschossige Wohn- und Gewerbehäuser. Im 19. Jahrhundert wurden viele Häuser durch traufständige drei- bis viergeschossige Bauten mit Läden und Gewerbe ersetzt. Das Gebäude Nr. 42 (Südseite) beherbergte das Kontor des 1806 gegründeten Handelsunternehmen Melchers & Co. und das spanische Konsulat. Am Melchorshof standen mit den Nr. 42A, 43 und 44 ein Packhaus, das Kutscherhaus und ein Pferdestall. Aus dem Jahr 1911 stammt das Geschäfts- und Kontorgebäude Seidenhaus Koopmann an der Ecke zur Sögestraße.

MudderCordes.jpg

Die meisten Gebäude sind durch die Bomben im Zweiten Weltkrieg total zerstört worden und auch verbliebene Gebäudereste wurden später abgetragen. Die Straße entwickelte sich nach dem Krieg erst noch recht langsam zu einer Straße mit durchschnittlich vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden mit Läden und Büros. Erst nach dem Bau des Kaufhauses Horten (jetzt Galeria Kaufhof) von 1970 bis 1972 (Architekten: Morschel, Henke, Hodde) verstärkte sich die Entwicklung der Straße zu einer heute stark genutzten Einkaufsstraße im zum Teil gehobenen Bereich.

Im östlichen Bereich wurde 1987 zur Erinnerung an Mudder Cordes, eigentlich Metta Cordes, die mit einem Gemüsewagen durch die Neustadt, zog ein Denkmal aus Bronze errichtet. Gestiftet wurde es von ihrem Urenkel, der Entwurf und die Ausführung stammt von Christa Baumgärtel.

Gebäude (Auswahl)

  • Knochenhauerstraße Ecke Sögestraße 62/64/64 A: Das frühere Seidenhaus Koopmann stammt von 1910 bis 1911 und wurde von Heinrich Wilhelm Behrens und Friedrich Neumark geplant. Das Geschäftshaus steht unter Denkmalschutz.
  • Knochenhauerstraße 14: Das Wohnhaus und Café Stecker stammt aus der Renaissance und wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebaut und 1742 mit Rokoko-Stilelementen umgebaut. Es steht unter Denkmalschutz.
  • Knochenhauerstraße Ecke Papenstraße: Das Kaufhaus Horten entstand von 1970 bis 1972 auf dem Grundstück des Lloyd-Gebäudes, das mit von 1910 bis 1969 an der Papenstraße stand.

Literatur

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