- TSG Neustrelitz
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TSG Neustrelitz Voller Name Turn- und Sportgemeinschaft
Neustrelitz e. V.Gegründet 1949 Stadion Parkstadion Plätze 7.000 Präsident Hauke Runge Trainer Rastislav Hodul Homepage www.tsg-neustrelitz.de Liga Oberliga Nordost (Nord) 2010/11 4. Platz Die TSG Neustrelitz ist ein Sportverein mit den Abteilungen Fußball, Schach und Gymnastik aus Neustrelitz im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Er hatte 2008 rund 400 Mitglieder. Dem Verein stehen die städtischen Sportstätten zur Verfügung, z. B. das 7.000 Zuschauer fassende Parkstadion.
Inhaltsverzeichnis
Vereinsentwicklung
Die Neustrelitzer Turn- und Sportgemeinschaft hat ihre Anfänge in der Sportgemeinschaft Corso Viktoria Neustrelitz, die 1931 durch den Zusammenschluss der Vereine Viktoria und Corso entstand. Neben Fußball bot der Verein weitere Sportarten an. Er wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der sowjetischen Besatzungsmacht verboten und Ende 1945 aufgelöst.
Zur Weiterführung des Sportbetriebs wurde die Gründung einer lose organisierten Sportgemeinschaft gestattet, die zunächst auf eng begrenzter lokaler Ebene in verschiedenen Sportarten Wettkämpfe veranstalten konnte. Nachdem ab 1948 das ostdeutsche Sportwesen in Betriebssportgemeinschaften (BSG) neu organisiert wurde, gründeten die Neustrelitzer Handelsbetriebe um 1950 durch Übernahme der bisherigen SG die BSG Konsum Neustrelitz. Sie bot ein weites Spektrum von Sportarten an, von denen die Fußballsektion DDR-weit auf sich aufmerksamen machen konnte. Nach der Gründung der zentralen Sportvereinigung Empor für den Bereich Handel und Versorgung 1951 erhielt die BSG den Namen Empor Neustrelitz. 1971 übernahm der Betrieb Maschinelles Rechnen die Trägerschaft der BSG, die daraufhin als BSG MR Neustrelitz auftrat. 1975 übernahmen weitere Betriebe die Trägerschaft, und aus der Betriebssportgemeinschaft wurde die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Neustrelitz.
Als nach den wirtschaftlichen Veränderungen aufgrund der politischen Wende von 1989 das System der bisherigen Sportträgerschaft nicht mehr weitergeführt werden konnte, nahm die TSG 1990 den Status eines eingetragenen Vereins an, der hauptsächlich durch Sponsoring und öffentliche Förderung unterhalten wird.
Entwicklung des Fußballsports
DDR-Fußball
Obwohl bereits 1919 ein Fußballclub in Neustrelitz bestand, kam der Fußball in der Stadt bis in die 1950er Jahre nie über lokale Bedeutung hinaus. Als 1952 die drittklassige Bezirksliga Neubrandenburg gegründet wurde, gehörte die BSG Empor Neustrelitz zu den zehn Gründungsgemeinschaften. Bis 1957 belegten die Neustrelitzer mehr oder weniger gute Mittelfeldplätze. Als 1958 die inzwischen viertklassige Bezirksliga in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, errang die BSG Empor den Staffelsieg in ihrer Gruppe, gewann in drei Endspielen gegen Lok Anklam die Bezirksmeisterschaft und qualifizierte sich damit für die II. DDR-Liga. Dort konnten sich die Mecklenburger jedoch nur eine Saison lang halten und spielten ab 1960 wieder in der Bezirksliga. 1963 gewann Neustrelitz das Endspiel um die Bezirksmeisterschaft mit einem 5:0-Sieg über die ASG Vorwärts Löcknitz und gewann auch die Aufstiegsrunde zur DDR-Liga. Anschließend wurde Empor Neustrelitz der Bezirksmeistertitel wieder aberkannt und die Mannschaft verblieb in der Bezirksliga. Ein Jahr später erkämpfte sich Empor die Bezirksmeisterschaft regulär mit 1:1 und 6:1 gegen Lok Anklam und gewann anschließend die Aufstiegsrunde zur zweitklassigen DDR-Liga. Obwohl mit dem späteren Oberligaspieler Joachim Ernst, dem vom Oberligaaufsteiger SC Neubrandenburg gekommenen Guineaer Souleymane Cheref und dem sowjetischen Gastspieler Genadij Petrow antretend, konnte sich Empor Neustrelitz nicht in der DDR-Liga halten, und stieg nach einem Jahr wieder in die Bezirksliga ab. Trotz weiterer zwei Bezirksmeisterschaften 1967 und 1968 verblieben die Neustrelitzer bis 1976 in der Bezirksliga. Erst im Sommer 1976 gelang der BSG MR Neustrelitz nach der fünften Bezirksmeisterschaft der erneute und nunmehr direkte Aufstieg in die DDR-Liga. Doch auch im zweiten Anlauf reichte es nicht für den Klassenerhalt. Anschließend pendelte die TSG Neustrelitz bis 1982 zwischen Bezirks- und DDR-Liga, ehe die Mannschaft 1982 endgültig für den Rest des DDR-Fußballspielbetriebes in die Bezirksliga abstieg. In ihren DDR-Liga-Jahren 1978/79, 1979/80 und 1981/82 erregte die TSG Neustrelitz, deren Spielstätte damals „Stadion der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ hieß, Aufsehen mit ihren zahlreichen sowjetischen Gastspielern, Soldaten der in Neustrelitz stationierten sowjetischen Garnison. Die letzte DDR-Bezirksligasaison beendete die TSG Neustrelitz auf Rang drei.
Im Wettbewerb um den DDR-Fußballpokal spielten die Neustrelitzer BSG’n 13-mal mit. Am weitesten kam die BSG Empor 1963/64, als sie bis in das Achtelfinale vorstieß. Dort unterlagen die Neustrelitzer dem DDR-Meister SC Motor Jena im eigenen Stadion nur knapp mit 1:2.
Ligenübersicht 1952 bis 1990
Zeitraum Liga Klasse Name 1952–-1958 Bezirksliga Neubrandenburg 3./4. BSG Empor 1959 II. DDR-Liga 3. BSG Empor 1964/65 DDR-Liga 2. BSG Empor 1965–-1971 Bezirksliga Neubrandenburg 3. BSG Empor 1971–-1976 Bezirksliga Neubrandenburg 3. BSG Maschinelles Rechnen 1976/77 DDR-Liga 2. BSG TSG Neustrelitz 1977/78 Bezirksliga Neubrandenburg 3. TSG Neustrelitz 1978–-1980 DDR-Liga 2. TSG Neustrelitz 1980/81 Bezirksliga Neubrandenburg 3. TSG Neustrelitz 1981/82 DDR-Liga 2. TSG Neustrelitz 1982–-1990 Bezirksliga Neubrandenburg 3. TSG Neustrelitz Fußball ab 1990
1991 stieg die TSG Neustrelitz in die damals viertklassige Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern auf. Nach dem Abstieg musste 1995/96 in der Landesliga gespielt werden, danach gelang der TSG der Durchmarsch über die Verbandsliga in die nun viertklassigen Oberliga Nordost. Dort konnte sich die Mannschaft bis zum Jahr 2000 halten. 2002 gelang die Rückkehr in die Oberliga, seit 2008 fünfte Liga.
In den Jahren 2007 und 2008 gewann die TSG Neustrelitz den Mecklenburg-Vorpommern-Pokal und qualifizierte sich damit für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Dort unterlag man 2007 dem Karlsruher SC mit 0:2 nach Verlängerung und 2008 dem TSV 1860 München ebenfalls mit 0:2.
Erfolge
- 9 × Bezirksmeister Neubrandenburg
- 2 × Landesmeister Mecklenburg-Vorpommern (1997, 2002)
- 2 × Mecklenburg-Vorpommern-Pokal (2007, 2008)
Bilanz seit 1991/92
Saison Liga Platz Tore Punkte 1991/92 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern (4. Liga) 3. 59:33 38:22 1992/93 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern 10. 52:62 31:33 1993/94 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern 13. 49:56 24:36 1994/95 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 14. 42:68 20:40 1995/96 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern Ost (6. Liga) 1. 79:8 74 1996/97 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 1. 103:28 75 1997/98 Oberliga Nordost Nord (4. Liga) 11. 44:62 34 1998/99 Oberliga Nordost Nord 14. 37:62 31 1999/2000 Oberliga Nordost Nord 16. 28:80 13 2000/01 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern (5. Liga) 3. 80:38 60 2001/02 Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern 1. 77:24 72 2002/03 Oberliga Nordost Nord (4. Liga) 13. 44:67 42 2003/04 Oberliga Nordost Nord 10. 41:50 43 2004/05 Oberliga Nordost Nord 13. 30:51 32 2005/06 Oberliga Nordost Nord 14. 34:52 30 2006/07 Oberliga Nordost Nord 13. 25:30 33 2007/08 Oberliga Nordost Nord 10. 40:47 30 2008/09 Oberliga Nordost Nord (5. Liga) 4. 51:43 46 2009/10 Oberliga Nordost Nord 6. 70:38 52 2010/11 Oberliga Nordost Nord 4. 56:28 58 Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, S. 279, ISBN 978-3-89533-556-3
Weblinks
- offizielle Webpräsenz der TSG Neustrelitz
- die BSG'n beim Deutschen Fußball-Archiv
- DDR-Fußballpokal (FDGB-Pokal) bei RSSSF – The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation
Vereine in der Fußball-Oberliga Nordost Staffel Nord 2011/12SV Altlüdersdorf | Berliner FC Dynamo | Lichterfelder FC Berlin | Türkiyemspor Berlin | 1. FC Union Berlin II | Berliner FC Viktoria | Brandenburger SC Süd 05 | FSV Union Fürstenwalde | Malchower SV | 1. FC Neubrandenburg 04 | TSG Neustrelitz | FSV Optik Rathenow | F.C. Hansa Rostock II | SV Germania Schöneiche | Torgelower SV Greif | FC Anker Wismar
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