- Tagebau Golpa-Nord
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Tagebau Golpa-Nord Abbau von Braunkohle Abbautechnik Tagebau auf 19,15 km² Förderung/Gesamt 342,3 Mio. t 69,9 Mio. Betriebsbeginn 1958 Nachfolgenutzung Auffüllung zum Gremminer See, Ferropolis Geografische Lage Koordinaten 51° 45′ 42″ N, 12° 26′ 56″ O51.76166712.448889Koordinaten: 51° 45′ 42″ N, 12° 26′ 56″ O Lage Tagebau Golpa-NordBundesland Sachsen-Anhalt Staat Deutschland Der Tagebau Golpa-Nord war ein Tagebau des Braunkohlekombinats Bitterfeld zur Gewinnung von Braunkohle nordwestlich von Gräfenhainichen.
Im Gebiet Bitterfeld, Wittenberg und Torgau liegt ein als Hochfläche von Gräfenhainichen-Schmiedeberg (siehe auch Dübener Heide) bekanntes Endmoränengebiet. Unter dessen pleistozäner Bedeckung lagern/lagerten braunkohleführende Schichten. In mehreren Baufeldern wurde daraus im Tagebaubetrieb Braunkohle gefördert.
Der 1958 aufgeschlossene Tagebau Golpa-Nord bei Gräfenhainichen versorgte mit Beginn der Kohleförderung im Jahre 1964 fast 30 Jahre vor allem die Kraftwerke Zschornewitz und Vockerode mit Braunkohle für die Erzeugung von Elektrizität. In den Jahren 1970–1973 wurde das Kraftwerk Zschornewitz auf Erdgas umgerüstet. Die Kohleförderung wurde deshalb stark zurückgefahren. Probleme bei der Erdgasversorgung führten jedoch ab 1976 wieder zur Umrüstung des Kraftwerkes auf Braunkohle. Anfang der neunziger Jahre waren die Kohlevorkommen erschöpft.
Der Abraum wurde anfangs als Halde südlich von Goltewitz aufgeschüttet und später zum teilweisen Verfüllen des Restloches eingesetzt. 8,7 Mio. Kubikmeter Ton aus dem Abraum wurden als Nebenprodukt auf einer separaten Halde nördlich von Jüdenberg abgelagert.
Bis 1955 verband eine Grubenbahnlinie Bergwitz mit dem Kraftwerk Zschornewitz. Teile des aufgegebenen Bahndammes wurden später als Erschließungsstraße für den Braunkohlentagebau und später für die Anbindung von Ferropolis genutzt. Die Grubenbahn und jetzigen Anschlussgleise für Ferropolis wurden parallel zu dieser ehemaligen Bahnlinie errichtet. Die Bundesstraße 107 wurde 1966 mit einer Brücke über diese (jetzt bedeutungslose) Bahnlinie geführt.
Der Tagebau wurde 1991 stillgelegt. Die Kraftwerke wurden ebenfalls außer Betrieb genommen. Die nur wenige Jahre zuvor angelaufe Förderung von Braunkohle im nahe gelegenen Tagebau Gröbern wurde ebenfalls eingestellt.
Nach dem Ende des Braunkohlebergbaus in diesem Gebiet wurden hier fünf Großgeräte in dem Freilichtmuseum und Veranstaltungsort Ferropolis zusammengeführt und bilden für Veranstaltungen einen stimmungsvollen Rahmen.
Im Jahr 2000 begann die Flutung des Tagebau-Restlochs mit Grundwasser und Wasser aus der 12,5 Kilometer entfernten Mulde durch eine Rohrleitung, um die Flutung zu beschleunigen. Sie soll bis 2012 abgeschlossen sein.[1]
Im Gebiet des Tagebaues wurden nicht nur nachfolgende Ortschaften umgesiedelt, sondern auch drei Hochspannungsleitungen, ausgehend vom Kraftwerk Zschornewitz, verlegt.
Umgesiedelte Ortschaften
Umsiedlungsorte Personen Abbaujahr Gremmin 240 1982 Jüdenberg Teile vom Naderkauer Weg 10 1985 Literatur
- Chronik des Braunkohlenbergbaues im Revier Bitterfeld (Teil 1)
Einzelnachweise
- ↑ Stand der Herstellung der Bergbaufolgeseen der LMBV in Sachsen - Anhalt, Stand Ende 2010, Zugriff 1. September 2011, S. 11
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