- Tartarus
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Tartaros (auch Tartarus geschrieben) ist in der griechischen Mythologie (ebenso wie Hades, Erebos) ein Teil der Unterwelt, auch: Hölle, Unterwelt, Schattenreich.
Es ist der Strafort der Unterwelt. Zu ewigen Qualen im Tartaros verurteilt waren Tityos, Ixion, Oknos, die Danaiden, Sisyphos und Tantalos, der Sohn des Zeus. In Platons „Phaidon“ wirft „ihr gebührendes Geschick“ die in den Tartaros, die „häufigen und bedeutenden Raub an den Heiligtümern begangen oder viele ungerechte und gesetzwidrige Mordtaten vollbracht haben oder anderes, was dem verwandt ist“. Sie werden daraus nie wieder heraufsteigen.
Das Besondere am Tartaros ist, dass er Person und Ort zugleich ist, mit der Gaia zeugte er den Typhon.
Nach dem Tartaros bezeichneten die alten Römer die in Europa einfallenden plündernden Hunnen als Tataren, da sie annahmen, diese kämen direkt aus der Hölle. Auch die Mongolen unter Dschingis Khan und seinen Nachfolgern wurden später so bezeichnet.
Bibel
In der Bibel wird der Begriff Tartarus ebenfalls verwendet. Im griechischen Urtext ist er ein Mal in 2. Petrus 2,4 belegt. Er bezieht sich dort auf den Ort, in den die abgefallenen Engel, die Dämonen von JHWH verbannt wurden. Gleichzeitig scheint Tartarus ein Synonym für „Abgrund“ zu sein. In Lukas (Lk 8,31 EU), beten die Legionen von Dämonen Jesus an, sie nicht in den „Abgrund“ zu schicken. Ebenso soll nach der Offenbarung des Johannes (Offb 20,3 EU) Satan für 1000 Jahre im Abgrund gefesselt werden bevor er vernichtet wird.
Die Septuaginta verwendet den Begriff zudem in Hiob 40,20 und 41,31 in Bezug auf den Behemoth.
Nach dem apokryphen Buch Henoch[1] gelangen die Engel in den Tartaros, welche sich nach Genesis (Gen 6 EU) mit den Frauen vereinigt haben. Dort sind sie gefangen und warten auf ihr Gericht.
Siehe auch: Stammbaum der griechischen Götter und HeldenQuellen
- ↑ Das Buch Henoch bei Gutenberg-Projekt. Abgerufen am 03.09.2008. (deutsch)
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