- Te Rangi Hīroa
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Sir Peter Henry Buck KCMG, DSO (* Oktober 1877 in Urenui, Neuseeland; † 1. Dezember 1951 in Honolulu), in Neuseeland besser bekannt als Te Rangi Hīroa, war ein prominentes Mitglied seines Ngāti Mutunga-Māori-Stammes in Neuseeland, Sportler, Chemiker, Arzt, Politiker und Anthropologe.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
Frühes Leben
Peter Buck wurde in Urenui, Neuseeland geboren, als einziges Kind von William Henry Buck. Er wurde erzogen von William und dessen Frau Ngarongo-ki-tua, obwohl sie nicht die biologische Mutter war. Entsprechend den Gebräuchen, wenn ein Paar feststellen muss, dass sie keine Kinder haben können, stellte sich eine von Ngarongos Verwandten, Rina, als biologische Mutter zur Verfügung. Rina starb allerdings früh nach Peters Geburt.
Peter Buck stammt mütterlicherseits von Māori ab, namentlich vom Stamm der Ngāti Mutunga der Taranaki-Region. Dessen Stammesälteste nannten ihn Te Rangi Hīroa zu Ehren eines berühmten Vorfahren. Väterlicherseits ist Peter Buck englischer und irischer Abstammung. Peter wurde überwiegend in einer von Pākehā geprägten Umgebung erzogen, lernte allerdings durch seine Mutter und deren Verwandten die Sitten und Gebräuche und auch die Sprache der Māori.
Seine Mutter starb 1892. Ab 1899 studierte Peter Buck an der Universität von Otago Medizin und Chemie.
Studium und Arzt
Während seiner Zeit als Student beeindruckte Peter Buck auch als Sportler. So war er in den Jahren 1900 und 1903 Neuseelandmeister im Weitsprung.
Er beendete sein Studium der Medizin und Chemie 1904. 1905 heiratete er die Irin Margaret Wilson.
Im November 1905 begann er seine erste Tätigkeit als Arzt für Māori und arbeitete unter Maui Pomare, zunächst im Süden der Nordinsel, später ganz im Norden. Zusammen mit Pomare begann eine sehr erfolgreiche medizinische Arbeit für die Māori im ganzen Land.
Parlament und Krieg
1909 starb plötzlich Hone Heke Ngapua, Abgeordneter des neuseeländischen Parlaments für die Māori der Northland-Region. Buck wurde als dessen Ersatz vorgeschlagen. Er akzeptierte und wurde Mitglied des Native Affairs Committee. Allerdings lehnte er 1914 eine Wiederwahl ab und verließ das Parlament. Zu dieser Zeit lag sein persönliches Interesse auf den Menschen der pazifischen Inseln, und er arbeitete kurzzeitig als Arzt auf den Cookinseln und Niue.
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Buck die Rekrutierung von Māori, die freiwillig der Armee beitreten konnten. Buck selbst wurde Sanitätsoffizier, und kam 1915 in den Nahen Osten. Er war Teilnehmer der Schlacht von Gallipoli, und wurde für seine Tapferkeit mit dem Distinguished Service Order ausgezeichnet. Später kämpfte er in Frankreich und Belgien, bevor er 1918 zum No 3 New Zealand General Hospital in Codford, England versetzt wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Neuseeland wurde Buck Chief Maori Medical Officer, und 1921 Direktor der Maori Hygiene Division im Gesundheitsministerium.
Anthropologie
Bucks aktives Interesse für die polynesische Anthropologie führte dazu, dass er ab den späten 1920ern als ein führender Experte der Kultur der Māori galt. Zudem galt er zunehmend als hervorragender Dozent. 1926 bot ihm das Bernice P. Bishop Museum auf Hawaii eine Fünfjahres-Forschungsstelle an, was er akzeptierte. Dank dieser Stelle konnte Buck seine umfangreichen Forschungen auf weitere polynesischen Völker der pazifischen Inseln erweitern. Er wurde sowohl auf Hawaii als auch in den Vereinigten Staaten als Dozent bekannt und erhielt zahlreiche akademische Auszeichnungen. Von 1932 bis 1933 war Buck dann Gastprofessor für Anthropologie an der Yale University. Dies führte ihn als Dozent und Forscher durch die Vereinigten Staaten und durch Europa.
1946 wurde er zum Knight Commander des Order of St. Michael and St. George ernannt. Aufgrund der Ordensstatuten wurde er in den britischen Adelsstand erhoben, erhielt von König Georg VI. den Ritterschlag und wurde damit zu Sir Peter Buck. Er erhielt auch Schwedens höchste Auszeichnung, den Kungliga Nordsjarneorden (Königlicher Orden des Polarsterns).
Trotz seiner Abwesenheit von Neuseeland blieb Buck in engem Kontakt und engagierte sich aus der Ferne für das Māori-Gesundheitswesen. Zuletzt kehrte er 1949, bereits krebskrank, nach Neuseeland zurück. Te Rangi Hīroa starb am 1. Dezember 1951 in Honolulu. Seine Asche wurde an seinen Geburtsort Urenui zurückgebracht.
Werke
- Les migrations des Polynesiens. [Preface de Maurice Leenhardt. Traduction de Jacqueline Foulque-Villaret.] Paris, Payot, 1952.
Te Rangi Hīroa Medaille
1997 führte die Royal Society of New Zealand die Te Rangi Hīroa Medaille ein, um Leistungen in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zu ehren. Sie wird alle zwei Jahre verliehen.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Photographie mit freundlicher Genehmigung der Alexander Turnbull Library, Wellington, Neuseeland, Nr. 1/2-037931-F
- ↑ Sorrenson, M. P. K. Buck, Peter Henry 1877? - 1951. Dictionary of New Zealand Biography, updated 7. April 2006.
- ↑ Otago University: Te Rangi Hīroa
- ↑ Photographie mit freundlicher Genehmigung der Alexander Turnbull Library, Wellington, Neuseeland, Nr. 1/2-078259-F
- ↑ The Royal Society of New Zealand - Te Rangi Hiroa Medal
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