- Bam (Iran)
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Bam Basisdaten Staat: Iran
Provinz: Kerman Koordinaten: 29° 6′ N, 58° 21′ O29.10833333333358.351059Koordinaten: 29° 6′ N, 58° 21′ O Höhe: 1.059 m Einwohner: 100.000 (2009) Zeitzone: UTC+3:30 Bam (persisch بم) ist eine Stadt in der Provinz Kerman im Südosten des Iran mit etwa 100.000 Einwohnern (Stand 2009).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bam liegt in der zentralen Hochebene Ostirans, die hauptsächlich aus Steppe und Sandwüste besteht. In den Oasen um die Stadt gedeihen Dattelpalmen und Zitrusfrüchte, deren Bewässerung durch Qanats erfolgt.
Geschichte
Die von den Sassaniden an einer Oase gegründete Stadt wurde 642 von den Arabern besetzt. Um 650 wurde die Hazrat-e-Rasul-Moschee errichtet, im 10. Jahrhundert die Zitadelle Arg-é Bam. Als befestigter Grenzposten wurde die Stadt häufig von Afghanen, Belutschen und Sistani angegriffen. Im 18. Jahrhundert wurde es von den Afghanen kurzzeitig erobert (1719 und 1721) und Lotf Ali Khan, letzter Schah Persiens aus der Zanddynastie, unterlag im alten Bam seine letzte Schlacht.[1] Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die ummauerte Stadt verlassen und in zwei Kilometer Entfernung das heutige Bam gegründet. Die historische Stadt aus verputzten Lehmziegeln diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Militärlager.
Erdbeben
Am 26. Dezember 2003 um 1:56 UTC (5:26 Lokalzeit) wurden die Zitadelle und ein Großteil der Stadt Bam durch ein Erdbeben verwüstet.[2] Seine Stärke betrug 6,6 auf der Momenten-Magnituden-Skala. 70 % der modernen Stadt Bam wurde zerstört. Es sind offiziell 30.000 Menschen durch das Erdbeben gestorben, nach Angaben der Einwohner Bams waren es 60.000 Menschen (Stand: 21. Juli 2004).
Am 21. Juli 2004 wurde die Stadt Bam erneut von einem Erdbeben der Raumwellenmagnitude mb=4,2 erschüttert. Bei diesem Erdbeben wurden auch Fertighäuser, die für Überlebende des Bebens vom 26. Dezember 2003 errichtet worden waren, wieder zerstört.
Zum Wiederaufbau sagte die internationale Gemeinschaft Bam 1,1 Mrd. US-Dollar zu.
Weltkulturerbe
Die Zitadelle wurde 2004 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und gleichzeitig auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Damit soll der Wiederaufbau der beim Erdbeben vollständig zerstörten Festungsanlage sichergestellt und unterstützt werden.
Panorama
Siehe auch
Weblinks
- Bam (Iran). In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
- Fotos der Zitadelle vor der Verwüstung durch das Erdbeben
- Statusbericht 2006 des Welterbekommittee, S. 88ff (englisch)
- Vergleichsphotos vor und nach dem Beben 2003
Einzelnachweise
- ↑ Denis Wright: Persien, Die Ruinen von Bam, S. 118, Atlantis Verlag, Zürich/Freiburg i. B. 1970
- ↑ Manuel Berberian: The 2003 Bam Urban Earthquake: A Predictable Seismotectonic Pattern Along the Western Margin of the Rigid Lut Block, South Eastern Iran. Earthquake Spectra, Bd. 21, Nr. 1, 2005, S. 35–99
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