Teichnitz

Teichnitz
Teichnitz
Ćichońca
Stadt Bautzen
Koordinaten: 51° 12′ N, 14° 25′ O51.19638888888914.4175190Koordinaten: 51° 11′ 47″ N, 14° 25′ 3″ O
Höhe: 190 m ü. NN
Fläche: 7,15 km²
Einwohner: 365 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1950
Postleitzahl: 02625
Vorwahl: 03591
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Lage von Teichnitz in Bautzen

Blick von Oehna auf die Talsperre Bautzen

Teichnitz, obersorbisch Ćichońca, ist ein Ort in Ostsachsen und seit 1950 Ortsteil von Bautzen. Er besteht aus den eingemeindeten Dörfern Teichnitz, Neuteichnitz (Nowa Ćichońca), Neumalsitz (Nowe Małsecy) und Oehna (Wownjow) im Norden des Stadtgebietes und hat 365 Einwohner[1].

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Siedlung Teichnitz liegt etwa 2 km nördlich des Bautzener Stadtzentrums etwas oberhalb des Temritzer Wassers auf 190 m Höhe und direkt an der Autobahn 4. Im Osten begrenzt die Talsperre Bautzen den Ortsteil. Die Ortsteile Oehna und Neumalsitz liegen direkt am Stausee.

Geschichte

Im Ortsteil Teichnitz wurden Spuren einer Niederungsburg/Wasserburg aus dem 12./13. Jahrhundert entdeckt. Der Ort wurde erstmals 1303 als Herrensitz des Cuno de Thichenicz erwähnt. Später war er Sitz verschiedener Oberlausitzer Adelsfamilien, wovon verschiedene Gutshäuser bis heute Zeugnis ablegen.

Der „Abgott“

Nahe von Oehna, unweit vom Stadtteil Gesundbrunnen befindet sich die Abgottschlucht, über die die Autobahnbrücke der A 4 über die Spree führt. 1945 wurde eine Vorgängerbrücke von deutschen Soldaten im Zuge der Schlacht um Bautzen gesprengt. Beim Bau der Brücke wurden Teile des Abgottfelsens an der Westseite und der Flinzfels an der Ostseite gesprengt. Der Sage nach soll an dieser Stelle vor etwa tausend Jahren ein goldener Abgott der Sorben, der „Flinz“ oder „Flins“, gestanden haben. Christliche Mönche hätten ihn demnach im Zuge der Christianisierung in die Spree gestürzt. Bei archäologischen Untersuchungen im Zuge des Autobahnbaus wurden zwar die sagenhaften Goldschätze nicht gefunden, dafür aber mittelalterliche Kelche und Gabeln. Weitaus bedeutender waren aber die Funde von Eckzähnen vom Torfrind und Torfschwein, den ersten Haustieren der Jungsteinzeit. Außerdem wurde das Schulterstück eines wollhaarigen Nashorns und Skelettreste von einem Rentier und anderen Großsäugern entdeckt. Diese Funde waren ein bedeutender Nachweis zu den Klimatheorien der Nacheiszeit vor 15.000 Jahren in der Oberlausitz, da sie die Anwesenheit von Tieren der Kältesteppe bewiesen [2].

Vom Gebiet Oehna sind auch verschiedene Sagen zu Wassermännern der Region überliefert.

Wirtschaft

Im Industriegebiet Bautzen Nord an der Neuteichnitzer Straße haben sich verschiedene Produktionsbetriebe niedergelassen, unter anderem eine Aluminiumdruckgießerei, ein Kunststoffwerk und eine SiC-Recyclinganlage. Außerdem gibt es hier ein Heizkraftwerk. Der ehemalige große Landwirtschaftsbetrieb in Oehna existiert nicht mehr.

Weblinks

 Commons: Teichnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Teichnitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Quellen und Anmerkungen

  1. Stand: 31. Dezember 2010
  2. Friedrich Lehmann: Wanderwege durch die Oberlausitz. VEB Domowina Verlag Bautzen, 1. Auflage 1981

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