- Ternovaner Wald
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Der Ternowaner Wald (slowenisch Trnovski gozd, von trn = Dorn und gozd = Wald, also „Dornwald“) ist ein aus Kalkstein bestehender Mittelgebirgszug am südöstlichen Rand der Alpen in Slowenien. Er liegt südlich der Julischen Alpen und gehört als Teil des Dinarischen Gebirges zusammen mit dem südöstlich anschließenden Birnbaumer Wald (slow. Hrušica) zum Karstgebiet der Innerkrain. Beide Regionen markieren als südalpine Mittelgebirge einen Teil des Südrandes der Alpen. Geologisch sind sie Stufen des nach Süden hin überschobenen südalpinen Deckensystems. Der Raum wird dem Alpinen Karst oder Hochkarst zugeordnet und ist von vielen Höhlensystemen durchzogen, die zu den längsten der Welt zählen. Hier finden sich bis zu 100 m tiefe Dolinen mit Vegetationsumkehr. Der höchste Punkt des Ternowaner Waldes ist der 1495 m hohe Berg Mali Golak.
Klimatisch liegt der Ternowaner Wald an der Grenze zwischen dem gemäßigten Kontinentalklima und dem inländisch-submediterranen Klima des Wippach-Tales. Das Gebiet zählt zu den niederschlagsreichsten Regionen Sloweniens (bis über 2000 mm).
Der westliche Teil des Ternowaner Waldes bildet zusammen mit dem Birnbaumer Wald, dem Berg Nanos, der Hochebene von Schwarzenberg (slow.: Črni vrh), dem Hinterland der Hubl (slow. Hubelj) und Banschitz (slow. Banjšiče) eine hydrogeologische Einheit, deren Karstwasserkörper von mesozoischen Dachsteinkalken und Kalkbreccien bestimmt ist. Diese bilden hochporöse Karstgrundwasserleiter mit hoher hydraulischer Leitfähigkeit. Es handelt sich dabei durchwegs um tiefen Karst. Die Entwässerung nahezu des gesamten Gebietes erfolgt zur Quelle der Wippach. Das Gebiet bildet eine wichtige Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von Adria und Donau.
Die Vegetation der dünn besiedelten Region ist Teil des forstwirtschaftlich genutzten Dinarischen Tannen-Buchenwaldes. Der Ternowaner Wald bildet zusammen mit dem Nanos ein Naturschutzgebiet.
Bis in die Neuzeit hinein war ein wichtiger Erwerbszweig die Produktion von Holzkohle. Auf dem Hochkarst kommen Ansammlungen von Eis in Schachthöhlen vor, das in der Vergangenheit bergmännisch abgebaut und exportiert wurde. Am bekanntesten ist die 385 m tiefe und 1550 m lange Paradana-Höhle, deren Eis bis nach Ägypten exportiert wurde.
Südlich des Ternowaner Waldes verläuft die Straße zwischen der slowenischen Hauptstadt Laibach und Gorizia in Italien.
Nach dem Aussterben der Grafen von Görz kam die Region im Jahre 1335 als Teil der Krain zum Habsburgerreich und blieb dadurch bei allen Erbteilungen ein Teil Innerösterreichs.
Literatur
- Ivan Gams: Geografija Slovenije. Ljubljana 1998, ISBN 961-213-060-4.
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